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Strategie

LinkedIn Knigge: 4 Fehler, die Profis vermeiden sollten

Digitale Job-Netzwerte sind gut für Arbeitnehmer und Unternehmen. Welche LinkedIn-Fehler Sie dabei aber unbedingt vermeiden sollten, zeigen wir hier.

Melanie Dichtl Oktober 6, 2016
LinkedIn-Fehler

Im Juni dieses Jahres übernahm der Software-Gigant Microsoft LinkedIn für 26 Milliarden Dollar. Ein klares Indiz für das Potenzial des Karrierenetzwerks, denn digitale Jobnetzwerke bieten den um Arbeitnehmer werbenden Unternehmen eine professionelle Plattform, die im Kampf um die besten Mitarbeiter entscheidende Vorteile hat, weil sie sich hier auf vielfältige, aber unaufdringliche Weise präsentieren können. Eines steht fest: Der Arbeitsmarkt von heute ist digital. Das wissen auch Arbeitgeber, die sich hierzulande in diesem Social Network profilieren. So konnte Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann im August nach nur einem halben Jahr auf LinkedIn bereits 10.000 Follower gewinnen. Für Arbeitnehmer bieten die digitalen Jobportale enorme Chancen, weil sie hier, anders als bei der klassischen Direktbewerbung, ihre Talente kontinuierlich zeigen und sich mit ihrer Branche vernetzen können. Ein professioneller Eindruck ist allerdings essentiell, wenn Sie auf LinkedIn punkten wollen.

Wir wissen alle, was sich am Arbeitsplatz nicht gehört. Wer fünf Mal am Tag lautstark mit der Freundin telefoniert, seinen Fisch zu Mittag in der Büro-Mikrowelle aufwärmt oder gar den bissigen Hund mit ins Meeting nimmt, wird sich bei Vorgesetzten und Kollegen nicht unbedingt beliebt machen. Doch was gilt eigentlich auf LinkedIn als Verstoß gegen die Etikette?

Sie und mich, lieber, intelligenter und Social Media-erfahrener Leser, hält schon der gesunde Menschenverstand von den folgenden LinkedIn-Fehlern ab. Und trotzdem werden sie täglich gemacht.

Sie haben auch einen Benimm-Tipp für LinkedIn? Wir würden uns freuen, wenn Sie diesen in den Kommentaren mit uns teilen.

Fehler #1: Vor dem Bewerbungsgespräch eine Kontaktanfrage an den Recruiter senden

Ach, ist das aufregend. Ihr absoluter Traumjob wartet. Sie haben Ihren Fuß schon fast in der Tür. Und am Abend vor dem Bewerbungsgespräch die verlockende Benachrichtigung: „Anton Obermanns, Recruiter bei Ihrer Traumfirma, hat Ihr LinkedIn-Profil betrachtet.“

Und jetzt? Hilfe!

Eine LinkedIn-Einladung schicken? Der Personaler hat Ihr Profil angesehen. Wäre das nicht eine gute Gelegenheit, zu zeigen, dass Sie DEN JOB WIRKLICH WOLLEN?

Dem Personalverantwortlichen – oder einem anderen Mitarbeiter des Unternehmens, den Sie noch nicht kennen – vor dem Bewerbungsgespräch eine Kontaktanfrage zu senden, ist etwas zu persönlich. Ein Recruiter wird immer mit mehreren Kandidaten Gespräche führen wollen – auf LinkedIn in Kontakt zu treten ist nicht notwendig.

Die bessere Alternative: Warten Sie, bis Sie das Job-Angebot bekommen oder zumindest bis nach dem Gespräch. Oder Sie warten, bis Herr Obermanns Ihnen eine Kontaktanfrage sendet.

Fehler #2: Empfehlen! Empfehlen! Empfehlen!

Ich habe meine Kenntnisse, Sie haben Ihre Kenntnisse, und allen anderen haben ebenfalls welche. Sollten wir uns diese nicht gegenseitig bestätigen?

Vor ein paar Jahren habe ich einen Job bei Hootsuite bekommen. Wie Sie wissen, bieten wir Social Media Management Software an.

Damals rief mich meine Schwester an und sagte: „Mama und Papa sind sehr stolz auf dich. Sie haben erzählt, du wärst jetzt Manager in einer Bonbonfabrik. ‚Tootsuite‘ oder so?“

Wir produzieren ganz sicher keine Bonbons. Und ich bin keine Führungskraft.

Ein paar Tage später empfahl mich jemand, den ich kenne (sagen wir’s gleich: es war mein Vater*), auf LinkedIn für „Conversion-Optimierung“. Derjenige muss ziemliche Schwierigkeiten gehabt haben, diese Fähigkeit mit der Tätigkeit des fiktiven Manager einer Bonbonfabrik in Verbindung zu bringen.

Meine Eltern wissen eben nur ungefähr, wie meine Arbeit aussieht. Mehr brauchen sie auch nicht zu wissen. Bestätigen Sie also generell nur das Know-how von Leuten, mit denen Sie bereits zusammengearbeitet haben. So bleibt alles professionell und ehrlich.

*Das ich mich in diesem Post ein bisschen über meinen Vater lustig mache, ist nicht weiter tragisch. Er liest das ganz bestimmt nicht.

Fehler #3: Grundlose Kontaktanfragen

Sie werden auf LinkedIn sicher viele Einladungen erhalten. Und für jede davon gibt es sicher einen guten Grund. Trotzdem fühlt sich die Kontaktanfrage eines Fremden meistens so an:

Sehr geehrte(r) Kollege / Kollegin!

Sie kennen weder meinen Namen noch erkennen Sie mein LinkedIn-Profilbild . Das ist kein Wunder, denn wir sind uns nie begegnet, haben nie zusammengearbeitet und leben 10.000 Kilometer voneinander entfernt. Und wir haben auch sonst nichts gemeinsam.

So weit, so gut. Ich habe in LinkedIn gestöbert und dabei zufällig Ihr Profil entdeckt. Da habe ich mir gedacht, ich könnte diese mir völlig unbekannte Person doch zu meinem vertrauten beruflichen Netzwerk hinzufügen.

Einverstanden?

Wenn Sie auf LinkedIn mit einer wildfremden Person in Kontakt treten wollen, sollten Sie besser irgendeinen geschäftlichen Grund dafür haben.

Das muss nichts Großartiges sein. Sie könnten zum Beispiel sagen, Sie hätten einen meiner Blog-Posts gelesen. Oder erwähnen, dass Sie in naher Zukunft einen Mitarbeiter mit meinen Kenntnissen suchen. Jede persönliche Nachricht ist besser als eine kommentarlose, zufällige Kontaktanfrage.

Fehler #4: Ihren Lebenspartner (wieder-)finden

Suchen die Leute auf LinkedIn tatsächlich nach Flirts und Liebschaften?

Eine schnelle Google-Suche sagt: Ja, tun sie. Wie die Chicago Tribune berichtet, gibt es sogar eine App namens BeLinked dafür. Die App macht Partnervorschläge anhand Ihres LinkedIn-Profils. Nett.

Das ständige Aufrufen des Profils eines Ex-Partners ist eine der häufigsten Beschwerden von Reddit-Nutzern. Einmal ist in Ordnung. Aber ständig? Einfach gruselig.

Wenn Sie eine verwandte Seele suchen, sind Sie auf LinkedIn definitiv falsch. Es gibt hunderte Apps, Websites und soziale Netzwerke, mit denen Sie Ihre große Liebe finden können. LinkedIn sollten Sie nur zu beruflichen Zwecken nutzen.

Ein kurzes Erfolgsrezept für LinkedIn

Wenn Sie einen neuen Job oder ein Geschäft anzubieten haben, kontaktieren Sie jeden mit den passenden Kenntnissen. Alle Menschen, auch wildfremde, lieben neue Jobs und neue Kunden.

Ein fremdes Profil aus beruflichem Interesse zu betrachten ist in Ordnung. Aber denken Sie daran: Die Person wird über jeden Profil-Aufruf benachrichtigt.

Wenn Sie einen Unbekannten kontaktieren wollen, sollten Sie einen Grund und ein nützliches Angebot dafür haben. Zum Beispiel, dass Sie beide kleine E-Commerce-Websites betreiben, in derselben Stadt leben und dieselbe Zielgruppe bedienen. Eine gemeinsame Werbekampagne wäre da doch eine tolle Idee.

Sie wollen sich ein Netzwerk aufbauen? Dann teilen Sie lieber interessante Inhalte, anstatt willkürlich Kontaktanfragen an Fremde zu verschicken. Schreiben Sie einen gut durchdachten LinkedIn-Beitrag. Oder schicken Sie jemandem Ihren neuesten Branchenbericht.

Bitte immer daran denken: Wer seine Herzdame (oder den Mann fürs Leben) sucht, ist auf LinkedIn falsch.

Konzentrieren Sie sich bei Ihren Kontakten auf Qualität, nicht auf Quantität.

Machen Sie es richtig, und nutzen Sie Hootsuite, um sich mit Kollegen und anderen Profis auf LinkedIn zu vernetzen. Jetzt kostenlos testen!

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Dieser Beitrag stammt ursprünglich von James Mulvey und wurde unter dem Titel „LinkedIn etiquette fails: 4 mistakes that will make you look unprofessional“ auf unserem internationalen Blog veröffentlicht. 


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By Melanie Dichtl

Melanie is a Senior Marketing Manager, Northern Europe and EEMEA at Hootsuite. She works closely with customer, partners, and influencers in the U.K., other Northern European markets as well as in the Middle East and Africa to write about social media trends, strategies and tips for practitioners.

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