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Strategie

Was ist Bluesky und sollte sich euer Unternehmen 2025 dort präsentieren?

Neugierig, wie das soziale Netzwerk Bluesky funktioniert? Lest unseren Komplettleitfaden zur dezentralen Alternative zu X und Threads.

Christina Newberry, Anette Keiser Februar 19, 2025 11 min read
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Was ist Bluesky? Und warum sollten Marketer darauf achten?

Bluesky ist in letzter Zeit bei Social-Media-Profis im Gespräch. Die textbasierte Open-Source-Social-Media-Plattform wächst rasant und verzeichnete im November 2024 über mehrere Tage lang eine Million Nutzer pro Tag. Bis Januar 2025 stieg die Gesamtzahl der registrierten Nutzer auf über 27 Millionen. 49,95 % davon sind Frauen, 50,5 % Männer und 3,2 % stammen aus Deutschland.

Worum geht es bei Bluesky? Sollte eure Marke dieses relativ junge Social-Media-Netzwerk erkunden? Hier findet ihr alles, was ihr wissen müsst.

  1. Bluesky ist ein aufstrebendes soziales Netzwerk.
    Bluesky ist eine Twitter-Alternative, die auf dem AT-Protokoll basiert und eine dezentralisierte Benutzeroberfläche bietet. Seit dem Ende der Beta-Phase wächst das Netzwerk rasant und bietet eine neue Alternative zu Twitter/X.
  2. Einladungsbasierter Zugang und steigende Nutzerzahlen
    Ursprünglich war ein Einladungscode erforderlich, um beizutreten. Seit der Öffnung für die breite Öffentlichkeit wächst die Plattform rapide und verzeichnet Millionen neue Nutzerinnen. Die Nutzerzahlen steigen besonders in Regionen, in denen die politische Debatte um anderen sozialen Netzwerken intensiv ist.
  3. Bluesky Social bietet anpassbare Feeds und weniger Bots
    Im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken bietet Bluesky Social mehr Anpassungsmöglichkeiten. Nutzer können eigene algorithmische Feeds erstellen, wodurch die Sichtbarkeit nicht durch einen einzigen Master-Algorithmus bestimmt wird. Zudem gibt es weniger Bots, was für ein authentischeres Engagement sorgt.
  4. Twitter-Gründer Jack Dorsey und die Entwicklung von Bluesky
    Dorsey startete Bluesky ursprünglich als Forschungsprojekt, um ein offenes Protokoll für soziale Medien zu entwickeln. Das Ergebnis ist das Authenticated Transfer Protocol (AT-Protokoll), welches Transparenz und eine neue Art der digitalen Identität ermöglichen soll.
  5. Podcasts, GIFs und Direktnachrichten fehlen noch
    Aktuell fehlen einige Funktionen, die in anderen sozialen Netzwerken Standard sind, wie z. B. Direktnachrichten, die Integration von GIFs und eine stärkere Einbindung von Podcasts. Doch Bluesky entwickelt sich weiter, und neue Features werden regelmäßig getestet.

Was ist Bluesky?

Bluesky ist eine dezentralisierte, textbasierte Social-Media-App, die unter Federführung vom Ex-Twitter-CEO Jack Dorsey entwickelt wurde. Die gemeinnützige Gesellschaft wird jetzt von CEO Jay Graber geleitet.

„Dezentralisiert“ bedeutet, dass Bluesky auf einem System (dem AT-Protokoll) läuft, das nicht von einer einzelnen Person oder Organisation kontrolliert wird. Stattdessen haben Entwickler und Einzelpersonen mehr Kontrolle über die Benutzererfahrung und die Funktionsweise des Netzwerks ist transparenter.

Das bedeutet, dass Bluesky in hohem Maße anpassbar ist. Derzeit sind mehr als 50.000 algorithmische Feeds verfügbar, und jeder kann einen neuen Feed erstellen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu Social-Media-Plattformen, bei denen ein Master-Algorithmus steuert, was die Nutzer sehen.

Feeds auf Bluesky
Quelle: Bluesky

Bluesky startete als App, die nur auf Einladung verfügbar war, ist aber seit Februar 2024 für alle offen, die beitreten möchten.

Warum gewinnt Bluesky immer mehr Zulauf?

Lasst uns zunächst mit ein paar schnellen Statistiken untermauern, dass Bluesky tatsächlich immer beliebter wird.

Die Google-Suchanfragen nach Bluesky erreichten in der Woche vom 17. bis 23. November 2024 ihren Höhepunkt, aber auch zu Beginn des Jahres 2025 bleibt die Aufmerksamkeit groß.

Google Suchanfragen weltweit zu Bluesky und Mastodon
Quelle: Google Trends

Eine aktuelle Stichprobe aus Deutschland zeigt Bluesky ebenfalls vor Mastodon.

Google Suchanfragen aus Deutschland zu Bluesky und Mastodon
Quelle: Google Trends

Die Bluesky-App verzeichnet auch erhebliche Downloadzahlen, sowohl auf iOS als auch auf Android. Tatsächlich avancierte sie Mitte November zur beliebtesten kostenlosen App im Apple App Store. (Gefolgt von Threads, der X-Alternative von Meta.)

Anzahl Bluesky iOS- und Android-Downloads im Zeitraum Februar 2023 bis Juli 2024 im Vergleich
Quelle: Statista

Was steckt also hinter der wachsenden Beliebtheit?

Eine Alternative zu X

X hat sich seit dem Rebranding durch Elon Musk stark verändert. Die Nutzer sind hinsichtlich wegfallender Richtlinien zur Content-Moderation, der Zunahme von Falschinformationen und des verstärkt ruppigeren Diskurses auf der  Ex-Twitter-Plattform gerade in Europa aufgeschreckt. 

Der Grund: X entwickelt sich zunehmend zu einem politischen Instrument.  Zum einen bietet sich der Kurznachrichtendienst dafür an, weil die Nutzer hier gezielt nach News und auch politischen Informationen suchen. Und das dürfte genau im Sinne des Besitzers sein, obwohl es der Grundidee von Social Media widerspricht: Verbindungen und Konversationen von Mensch zu Mensch zu ermöglichen und mehr Verständnis füreinander zu schaffen.

Auch das Verklagen von Firmen wie Lego oder Nestlé, die nicht mehr auf X werben wollen, sorgt für Irritationen. 

Insbesondere für Marken kann dies zu einer Herausforderung werden. Politische Themen sind der kulturelle Bereich, von dem sich Marken in den sozialen Medien laut Verbraucherstimmen fernhalten sollten. Einige sehen Bluesky als Alternative mit einer weniger politischen Ausrichtung, bei der es mehr um Leichtigkeit und Spaß geht. Das stimmt so nicht, aber der hier gepflegte Diskurs ist vielfältiger und artet nicht so aus wie zuweilen auf X (und anderen Plattformen). Ob man auf Bluesky politisch eher im „linken Spektrum” unterwegs ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. 

Der linksliberale Spiegel ist jedenfalls auf Bluesky.

Der Spiegel auf Bluesky
Quelle: Bluesky

Die konservative, rechtsliberale NZZ aber auch.

NZZ-Profil auf Bluesky
Quelle: Bluesky

Bluesky begann seine Entwicklung im Jahr 2019 als Twitter-Projekt zur „Entwicklung eines offenen und dezentralen Standards für soziale Medien“, unter anderem weil „bestehende Social-Media-Anreize häufig dazu führen, dass die Aufmerksamkeit auf Inhalte und Gespräche gelenkt wird, die Kontroversen und Empörung auslösen, anstatt auf Konversationen, die informieren und die geistige Gesundheit fördern.”

Höheres (und authentischeres) Engagement

Wir haben uns bei mehreren Social-Media-Marketern umgehört, warum sie Bluesky nutzen. Wer dabei ist, hob fast durchweg das Engagement auf der Plattform als Hauptgrund für die Nutzung hervor. Die meisten gaben an, dass sie auch weiterhin X nutzen.

„Besonders bemerkenswert an Bluesky ist das echte Engagement der Nutzer, die eine viel bedeutsamere Interaktion zeigen als das, was ich in letzter Zeit auf X erlebt habe“, sagt Dana Ditomaso, Gründerin und leitende Ausbilderin bei Kick Point Playbook. „Die Plattform verzeichnet derzeit einen höheren Anteil an echten, engagierten Nutzern, die wirklich an sinnvollen Diskussionen und dem Austausch von Inhalten interessiert sind. Dies führt zu einem qualitativ besseren Engagement und einer substanzielleren Auseinandersetzung mit euren Posts.”

Matias Rodsevich, Gründer und CEO von PRLab, findet, dass Blueskys „eng verbundene Community“ die Möglichkeit für „direktere Gespräche“ bietet. Laut Niclas Schlopsna, leitender Consultant und CEO von spectup, erinnert Bluesky an die Anfangszeit von Twitter. Er bezeichnet die App als einen „rohen, nicht polierten Raum, in dem sich das Engagement authentischer und intimer anfühlt“.

Wer nutzt Bluesky?

Wer ist also auf Bluesky unterwegs? Mit mehr als 27 Millionen Bluesky-Nutzern lautet die kurze Antwort: viele Menschen. Und wie die Kommentare der Marketer oben zeigen, handelt es sich um sehr engagierte Menschen, die die anpassbaren Feeds von Bluesky nutzen, um relevante Communitys zu finden. Schauen wir uns nun einige Schlüsselgruppen auf der Plattform an.

Zunächst einmal stellen die Vereinigten Staaten die größte Nutzerbasis der Plattform, gefolgt von Japan und Brasilien. Die große Zahl brasilianischer Nutzer ist wahrscheinlich auf ein Verbot von X in diesem Land zwischen Ende August und Anfang Oktober zurückzuführen. Mehr als 85 % der neuen Nutzer Anfang September kamen aus Brasilien. Deutschland liegt mit 3,2 % auf Platz 5.

Was die Branche betrifft, so haben sich Journalisten und Publikationen in großem Umfang Bluesky zugewandt. Dies könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass Bluesky es Journalisten und Medien sehr einfach macht, verifiziert zu werden. Ein weiterer Grund: Bluesky stuft Links nicht herab, wie es bei vielen anderen Social-Media-Algorithmen der Fall ist.

Traffic from Bluesky to @bostonglobe.com is already 3x that of Threads, and we are seeing 4.5x the conversions to paying digital subscribers.

Matt Karolian (@mkarolian.bsky.social) 2024-11-26T18:19:35.237Z

Allerdings fehlen Sportjournalisten und Sportpublikationen vorerst deutlich auf der Plattform.

Doch wie bereits erwähnt, sind deutsche Fußballvereine wie Sankt Pauli und Werder Bremen sehr wohl auf Bluesky vertreten. Champions-League-Player Borussia Dortmund auch! Ein Grund dafür ist der Wertekodex, dem sich viele Vereine hierzulande verpflichten.

Borussia Dortmund auf Bluesky
Quelle: Bluesky

Forscher und Akademiker stellen eine weitere Gruppe, die Bluesky in relativ großer Zahl nutzt. Im Dezember 2024 ermittelte Digital Science fest, dass „über 22 % der Forscher Bluesky gegenüber allen anderen Social-Media-Kanälen bevorzugten“. Altmetric berichtet, dass seit dem 25. Oktober 395.000 Bluesky-Beiträge gefunden wurden, die auf Forschungsarbeiten oder Forschungsobjekte verweisen.

Auch etliche deutsche Forschungsinstitute sind auf Bluesky vertreten.

Deutsche Forschungsinstitute auf Bluesky
Quelle: Bluesky

In Deutschland hat auch die Faktenchecker-Community Bluesky für sich entdeckt. Kein Wunder, nach dem der Faktencheck auf den großen Social-Media-Plattformen quasi abgestellt wurde, was man hierzulande gar nicht gutheißt.

Deutsche Faktenchecker auf Bluesky
Quelle: Bluesky

Wie könnt ihr Bluesky geschäftlich nutzen?

Wie sollte sich eure Strategie für Bluesky von euren Plänen für andere Social-Media-Plattformen unterscheiden? Hier kommen ein paar Ideen, wie ihr euer Unternehmen auf dieser aufstrebenden Social-Media-Plattform erfolgreich positionieren könnt.

Thought Leadership

Wie bei jeder neuen Plattform hat es Vorteile, ein Early Adopter zu sein. Einer davon ist die Möglichkeit, den Ton oder den Standard für andere Marken vorzugeben, an denen sich diese orientieren können.

Ihr habt die Möglichkeit, Bluesky zu nutzen, um einen starken Standpunkt zu etablieren und euch als Experten oder Anlaufstelle in eurer Branche zu positionieren, bevor es jemand anderes tut.

Dana DiTomaso Zitat zum Thema KI
Quelle: Dana DiTomaso auf Bluesky

Als Früheinsteiger könnt ihr den Ton angeben, nach dem sich Nachzügler in ihrer Kommunikation richten und interagieren werden.

Die freundliche Haltung von Bluesky bezüglich Outbound-Links ist hier ein großer Vorteil, da ihr einfach auf längere Experten-Inhalte wie Blog-Beiträge verlinken könnt, anstatt zu versuchen, alles auf ein paar hundert Zeichen zu komprimieren.

Kontaktiert die Presse

X ist seit langem eine Quelle für Echtzeit-Updates oder Eilmeldungen. Insbesondere Journalisten verlassen sich auf die Plattform, um diese Updates zu teilen, Informationen zu beschaffen oder potenzielle Themen auf dem Schirm zu haben.

Da sich die Twitter-Umgebung verändert hat, sind viele Journalisten und Medienunternehmen zu den Alternativen Bluesky und/oder Mastodon gewechselt.

Unternehmen können Bluesky nutzen, um mit den Medien in Kontakt zu treten, sei es für PR-Zwecke oder für den Markenaufbau. Ihr könnt euch hier auch über Branchennachrichten auf dem Laufenden halten.

Bluesky macht es einfach, Personen zu finden und zu kuratieren, deren Content ihr sehen möchtet. Ihr könnt benutzerdefinierte Feeds erstellen und Nutzer hinzufügen, um deren Inhalte zu sehen. Und ihr könnt Feeds hinzufügen, die bereits von anderen Personen erstellt wurden, wie z. B. Journalisten auf Bluesky.

Publikationen und Medienunternehmen können auch ihre eigenen Starterpakete mit Teammitgliedern, Kollegen und freien Autoren erstellen, denen ihr folgen könnt, wenn ihr an einer bestimmten Publikation interessiert seid, oder diese nutzen, um den relevantesten Reporter oder Redakteur für euer Anliegen zu finden. Schaut euch zum Beispiel das Starter-Pack von TechCrunch an.

TechCrunch Starter-Pack auf Bluesky
Quelle: Techcrunch Starter-Pack auf Bluesky

Oder dieses bereits dritte Starter-Pack mit Schweizer Journalisten:

Starter-Pack für Medienschaffende aus der Schweiz
Quelle: Journalismus Schweiz 3 Starter-Pack auf Bluesky

Tipp: Wenn ihr kein Starter-Pack von deutschsprachigen Medien findet, checkt die Liste von DACH-Medien, die bereits auf Bluesky vertreten sind.

Liste DACH-Medien auf Bluesky
Quelle: Bluesky

Sprecht Nischen-Communitys an oder gründet selbst eine

Die gerade erwähnten Starterpakete und Feeds sind speziell darauf ausgelegt, die Community zu fördern.

Sie helfen Menschen, Communitys zu finden und sich mit solchen zu verknüpfen, die sich um ein bestimmtes Thema, Interesse oder eine spezielle Branche drehen. Menschen können mit ihren Starter-Packs sehr kreativ werden. Damit sind sie ausgesprochen wertvoll für Marken, um Einblicke in die Gruppenbildung und die Bindungen innerhalb der Community zu erhalten.

Hier ist eine sehr nischige Community, die für Marken vielleicht nicht von großem Nutzen ist, aber zu charmant, um sie nicht zu erwähnen:

 Community auf Bluesky: Leute, die Dan Smith heißen und einen Doktor der Philosophie haben
Quelle: Dan Smith, PhD Starter-Pack auf Bluesky

Ja, es handelt sich um ein Starterpaket aller Personen namens Dan Smith auf Bluesky, die einen Doktortitel haben.

Auch dieses Starter-Pack ist speziell, greift aber schon weiter:

Starter-Pack Sensitivity Reader*innen zum Thema Literatur, Kunst, Musik und vielem mehr, Diversität garantiert.
Quelle: Bluesky

Das Starter-Pack Sensitivity Reader*innen stammt von Victoria Linnea aus Berlin, die sich für Diversität einsetzt. Echte Vielfalt auf Bluesky.

Wenn ihr euren Content auf eine Nischenzielgruppe zuschneidet, könnt ihr Menschen erreichen, die sich eher mit dem, was eure Marke zu sagen hat, auseinandersetzen und sich dafür interessieren.

„Wir haben Bluesky in unsere Strategie integriert, weil es einen frischen und wachsenden Raum bietet, in dem wir mehr Nischen-Communitys erreichen und mit einem etwas anderen Ton und Stil der Inhalte experimentieren können“, erklärt Jakob Kapus, CMO von NewsAPI.ai. „Wir nutzen X für ein breiteres, eher auf den Mainstream ausgerichtetes Engagement und Bluesky, um tiefere, authentischere Beziehungen zu bestimmten Gruppen aufzubauen.”

Weniger Promo, bitte!

Bisher macht Bluesky, vor allem aufgrund der werbefreien Umgebung, den Eindruck, dass es viel weniger Promotion gibt als auf anderen Plattformen. Für Unternehmen, die Bluesky nutzen, ist es ratsam, sich weniger auf die Bewerbung ihrer Marke zu konzentrieren und mehr auf den Dialog mit ihrer Zielgruppe.„Ich habe Bluesky in meine Marketingstrategie integriert, indem ich mehr zum Nachdenken anregende Inhalte teile, zu offenen Feedback-Runden einlade und mit neuen Ansätzen experimentiere“, sagt Matias Rodsevich, Gründer und CEO von PRLab. „Es ist wie ein kreativer Workshop, in dem ich Ideen sammle, bevor ich sie auf X auf die größere Bühne bringe. Auf Bluesky fühle ich mich auch wohler dabei, meine Follower zu fragen, was sie wollen, was mir bei der Ausrichtung zukünftiger Kampagnen hilft.”

PRLab-Post auf Bluesky im Stil einer Playlist, der erklärt, mit welchen Thema sich PR-Experten 2024 beschäftigt haben
Quelle: PRLab auf Bluesky

Nutzt Bluesky als Testgelände

Bluesky ist noch relativ neu, sodass es noch keine bewährte Formel für die Erstellung ansprechender Inhalte gibt. Viele der Marketingspezialisten, mit denen wir gesprochen haben, gaben an, dass sie noch mit der Plattform experimentieren oder sie zum Testen von Marketingideen verwenden, bevor sie eine Kampagne auf einer größeren Plattform starten.

„Ich habe Bluesky genutzt, um neue Content-Konzepte zu testen und die Reaktionen der Zielgruppe zu bewerten“, erklärt Evgeni Asenov, SEO- und Content-Leiter bei Resume Mentor. „Dieser Feedback-Zyklus hilft dabei, das zu verbessern, was anschließend auf X geteilt wird, wo das Publikum größer ist.”

„Ich habe die App genutzt, um Content hinter den Kulissen zu teilen, mit Followern zu chatten und eine natürlichere, ungeschliffene Art der Kommunikation zu testen“, so Wes Wakefield, Gründer von Pro Coffee Gear. „Die kleinere Community ermöglicht direktes Feedback, was uns dabei hilft, unseren Ansatz zu verfeinern.”

Bevor ihr mit dem Teilen von Inhalten beginnt, nehmt euch die Zeit, relevante Communitys zu erkunden, um zu sehen, wie die Nutzer interagieren und welche Arten von Gesprächen geführt werden. Nutzt eure Recherchen, um eine einzigartige Markenposition zu schaffen, die diesen Bedürfnissen und Verhaltensweisen entspricht.

Verfolgt die Stimmung des Publikums (und mehr)

Mit immer mehr neuen Nutzern wird Bluesky zu einem großartigen Ort für Social Listening.

Die über 31 Millionen starke Nutzerbasis der Plattform und die dezentrale, transparente Umgebung bieten Marken eine neue wertvolle Quelle, um Markenbekanntheit, Publikumsstimmung, Informationen zum Wettbewerb und Branchentrends zu verfolgen.

Ihr fragt euch, wie ihr an diese Erkenntnisse kommt? Hootsuite Listening lässt sich jetzt als Datenquelle in Bluesky integrieren, sodass ihr Folgendes ganz einfach nachverfolgen könnt:

  • Insights in öffentliche Konversationen: Posts und Antworten der Zielgruppe
  • Wichtige Kennzahlen zum Engagement: Likes, Shares und Zitate
Hootsuite Social Listening Schnellsuche

Sichert euch euer Handle für die Zukunft

Noch zu früh, um Bluesky in eure Social-Media-Strategie aufzunehmen? Wir verstehen: Ihr habt bereits viel um die Ohren!

Wir empfehlen dennoch, jetzt ein Konto zu eröffnen, um euren Benutzernamen auf der Plattform zu reservieren. So seid ihr gewappnet, wenn ihr euch später dafür entscheidet, einzusteigen. Außerdem könnt ihr durch das Erstellen eines Kontos die Plattform im Detail erkunden und sehen, wie sie genutzt wird, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, wo eure Marke hineinpassen könnte.

Bluesky, Mastodon, Threads: Wie unterscheiden sich die X-Alternativen?

Bluesky ist nicht die einzige X-Alternative im Land. Mastodon und Threads gehören hier ebenfalls zu den wichtigen Akteuren. Bluesky und Threads sind nutzerfreundlicher, während die Usability von Mastodon eher noch gewöhnungsbedürftig ist. 

Wohin die Reise der X-Alternativen geht und wie erfolgreich sie sich über die Zeit entwickeln, weiß heute niemand. Es bleibt also spannend in der Social-Media-Branche und wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.

Weitere Informationen zu X-Alternativen findet ihr in unseren Beiträgen zu Mastodon und Threads.

Ihr wollt eure Social-Media-Strategie über mehrere Plattformen hinweg managen? Hootsuite kann helfen! Überwacht eure Konkurrenz, steigert eure Follower-Zahlen, plant Beiträge und analysiert eure Performance — alles über ein einziges, nutzerfreundliches Dashboard.

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Von Christina Newberry

Christina Newberry schreibt seit Urzeiten (sprich 2002) über digitales Marketing, als Registrierungen per E-Mail noch als größtes Ziel für jeden Marketer galten. Aufgrund ihres ausgeprägten Verständnisses für den Aufbau von Verbindungen zu Online-Zielgruppen verlagerte sie ihren Schwerpunkt auf Social Media. Seit 2016 ist sie als Autorin für den Hootsuite-Blog aktiv.

Von Anette Keiser

Anette Keiser ist Inhaberin und Managing Director von unserer Content-Agentur First Scout In und lokalisiert mit ihrem Team seit 10 Jahren den Hootsuite-Content für die DACH-Märkte. Heute betreut sie in erster Linie den Content für den deutschen Hootsuite-Blog. Wenn sie nicht gerade an unseren deutschen Blog-Posts feilt, kocht und schreibt sie für ihren Food-Blog.

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