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Strategie

5 Gründe, warum Marken auf private Instagram-Profile setzen

Wann macht es Sinn für Unternehmen auf ein private Instagram-Profile zu setzen? Welche Chance und Risiken ergeben sich aus einem privaten Instagram Account?

Emma Brown März 19, 2019
Privat Instagram-Profile
Image via Dayne Topkin under CC0

Social Media-Nutzern wird zunehmend bewusst, mit wem sie in den sozialen Medien interagieren und welche Informationen sie teilen. Wer heute mit ihnen kommunizieren will, muss ihr Vertrauen gewinnen und ihnen echten Mehrwert liefern, wie unser aktueller Report zu den Social Media Trends 2019 dokumentiert. Hinzu kommt ein Wechsel von öffentlichen in private Räume: die Anwender bevorzugen eine deutlich privatere Sphäre, um sich auszutauschen. Neben Messaging bieten private Instagram-Profile eine interessante Möglichkeit für Unternehmen, diesen Trend für sich und zum Vorteil Ihrer Follower zu nutzen.

Deshalb stellen einige Marken und Influencer ihre öffentlichen Instagram-Accounts neuerdings auf Privat um oder erstellen neue Profile, die von Anfang an nur als Private-Accounts genutzt werden.

Es klingt erst einmal kontraproduktiv, den Fans, die Ihnen folgen wollen, ein paar Extra-Hürden in den Weg zu legen. Aber das Thema ist heiß. Deshalb wollten wir herausfinden, ob Sie private Accounts für Ihre Marke in Betracht ziehen sollten oder lieber nicht.

Warum Marken Ihre Instagram-Profile auf Privat schalten

Wenn Sie Ihren Instagram-Account auf ein privates Profil umstellen, können nur die Personen, die Ihnen folgen, Ihren Content sehen und mit diesem interagieren. Selbst wenn Sie beliebte Hashtags nutzen – Ihre Posts bleiben bei der Suche nach diesen unsichtbar.

Zudem müssen Interessenten, die Ihnen noch nicht folgen, Ihren Content aber sehen möchten, erst einen Follow-Antrag bei Ihnen stellen.

In letzter Zeit konnten wir beobachten, dass große Meme-Sites wie Couplesnote (8,2 Millionen Follower) auf Private Instagram-Profile umgestellt haben. Und bekannte Marken wie Everlane haben neue Private Instagram-Profile erstellt.

In einem Interview mit The Atlantic berichtete Reid Hailey, der Gründer von „Doing Things“, einer Agentur, die Instagram-Seiten mit insgesamt mehr als 14 Millionen Followern verwaltet, dass einer seiner großen öffentlichen Accounts wöchentlich 10.000 neue Follower gewann. Sobald dieser Account auf Privat umgestellt wurde, stieg die Rate auf beeindruckende 100.000 Follower pro Woche.

Hailey sieht private Accounts als eine Möglichkeit, den Veränderungen im Instagram-Algorithmus und stagnierenden Follower-Zahlen entgegenzuwirken.

„Wenn Sie ein öffentliches Profil betreiben, ist Ihr Content immer sichtbar – die Leute haben keinen Anreiz Ihnen zu folgen“, erklärte Hailey dem Atlantic. „Private Accounts wurden erst mit dem veränderten Algorithmus vor circa sechs-acht Monaten populär, als das Wachstum einbrach. Viele Meme-Seiten wachsen nicht richtig.“

Falls Sie einen privaten Account für Ihre Marke in Erwägung ziehen: dies sind die Vorteile.

1. Es gibt bereits einen Trend zu mehr Privatsphäre und personalisiertem Content

Der Trend zum privaten Instagram-Profil könnte der grundsätzlichen Tendenz der Nutzer zu kleineren und privateren Gruppen folgen. Dieser übergreifende Trend lässt sich auch an der steigenden Beliebtheit von Facebook-Gruppen festmachen.

Indem Sie die Anzahl der Personen, die Ihren Post sehen können, begrenzen, suggerieren Sie Ihrem Publikum, dass Ihnen Qualität wichtiger als Reichweite sei. Follower erhalten zudem das Gefühl, dass Ihre Inhalte genau auf sie abgestimmt sind und sie Mitglieder eines privaten Bereichs sind, den Sie nur für sie eingerichtet haben.

2. Ein Private Instagram-Profile schafft ein Gefühl von Exklusivität

Warum bewacht ein Türsteher den Eingang zu Ihrem Content? Warum ist dieser so exklusiv? Warum? Bitte erklären Sie mir das!

FOMO (Fear of missing out – die Angst, etwas zu verpassen) ist eine Tatsache.

Ein auf Privat gesetztes Instagram-Profile kann dazu beitragen, dass sich Ihre aktuellen Follower wertgeschätzt fühlen und Neugier bei potenziellen Followern schüren. „FOMO“ kann durchaus unterstützen – beispielsweise bei einer Produkteinführung. Sie belohnen Ihre treuesten Follower mit einem exklusiven ersten Blick und geben neuen Interessenten einen Grund Ihnen zu folgen.

Jeder schätzt ein tolles Angebot oder einen exklusiven Blick auf eine Neuheit.

3. Ein Private Instagram-Profile kann für mehr Follower sorgen

Wie bereits erwähnt: wenn Sie Ihr Profil privat machen oder private Accounts erstellen, müssen die Leute Ihnen folgen, um herauszufinden, was Sie da posten. Seit Instagram seinen Algorithmus verändert hat, haben Marken es schwer, ihre Follower-Zahlen zu steigern. Insofern schafft ein privater Account Abhilfe.

Es gibt einen Grund dafür, dass Meme-Seiten auf den Trend zum privaten Profil aufspringen: Sie wissen, dass ihr Content sehr gerne unter Freunden geteilt wird.

Indem diese Sites auf Privat schalten, wird jedes Mal, wenn einer ihrer Follower einen Beitrag mit einem Nicht-Follower teilt, der Nicht-Follower dazu verleitet, dem Account ebenfalls zu folgen, damit er den geteilten Inhalt sehen kann.

4. Die durch den Private Instagram-Profile gewonnenen Follower halten (potenziell)

Um einem privaten Instagram-Profile zu folgen, muss man sich offiziell anmelden. Das gilt auch für die Abmeldung: Als Account-Betreiber erhalten Sie eine eigene Benachrichtigung, wenn sich ein Fan von Ihnen verabschieden will.

Anders als bei einer öffentlichen Seite, wo ein Follower mit einem Klick auf den Entfolgen-Button das Weite suchen kann, „fragen“ private Profile Ihre Fans, ob sie Ihr Profil wirklich verlassen möchten.

Dieser kleine Extraschritt kann möglicherweise Einfluss auf Ihre Bindungsrate haben. Die Leute denken zweimal nach, bevor sie Sie entfolgen.

5. Ein privates Instragram-Profile gibt Ihnen mehr Kontrolle

Das klingt auf den ersten Blick vielleicht befremdlich, aber es stimmt.

Durch ein privates Profil können Sie sich die Art von Followern und Fans heranziehen, die Ihre Marke gewinnen will. Bei Social Media für Marken dreht sich alles um echte Beziehungen und ein Mehrwertangebot für das Publikum.

Per Definition ist Social Media öffentlich – aber Ihre Fans möchten ihr Feedback an Sie vielleicht lieber in einem geschützteren Raum geben und dort auch eher ihre Verbindung zu Ihrer Marke offenbaren. Indem Sie diesen kleinen, privaten Ort schaffen, können Sie Ihrer Marke mehr Freiraum und die Kontrolle ermöglichen, die für echte Beziehungen notwendig sind. Und Sie können Ihren Fans Mehrwert auf 1:1-Basis bieten.

Außerdem lassen sich Trolle umgehend ausmerzen und verbannen.

Warum sich ein Private Instagram-Profile vielleicht nicht für Sie eignet

Nun wissen wir also, was für ein privates Instagram-Profile für Ihre Marke spricht. Aber wo sind die Stolpersteine?

Sie können einen Unternehmens-Profile nicht in einen Private-Profile umwandeln

Ein Business-Account muss zunächst zurück auf ein persönliches Profil gesetzt werden, um es in einen Private-Account zu wandeln. Das heißt: Verzicht auf Analytics und die Möglichkeit, Instagram-Anzeigen zu schalten oder Content zu promoten.

Es spricht Bände, dass Instagram es Unternehmen nicht gestattet, auf Privat zu schalten und deutet darauf hin, dass man diesen Trend nicht unterstützen will. Es könnte zudem darauf hinweisen, dass Instagram Unternehmen bestrafen könnte, die gegen das System „spielen“, indem sie ihre Profile in Privat-Accounts wandeln.

Dies ist womöglich das größte Hindernis bei der Umstellung auf einen privaten Account.

Potenzielle Follower könnten sich abwenden

Neben dem „FOMO“-Faktor gibt es keinerlei Gründe, Ihnen zu folgen. Es besteht das Risiko, Follower durch das Verbergen von Content hinter der Zutrittsschranke eines Privat-Profiles abzuschrecken.

Besonders, wenn Sie jemandem Einlass gewähren und Ihr Content dann nicht den Erwartungen entspricht. Dann kann der Eindruck entstehen, Sie hätten unter falschen Voraussetzungen zum Folgen verlockt – die mögliche Folge: eine langfristige Abneigung gegen Ihre Marke.

Ihr Content erscheint nicht in den Suchen

Wie bereits gesagt: Ihr Content erscheint nicht in öffentlichen Feeds inklusive der Explore-Seite – auch wenn Sie Hashtags in Ihrem Private-Account verwenden. Sie können Ihren Content auch nicht in eine Website einbetten oder zu diesem verlinken.

All das kann sich drastisch auf das Potenzial Ihrer Marke auswirken, die Präsenz bei potenziellen neuen Fans und Kunden auszubauen.

Sollte Ihre Marke nun auf einen privaten Instagram-Profile umstellen?

Auf Privat zu schalten kann sich als nützlich für kurzzeitige Strategien erweisen, um Begeisterung durch Exklusivität zu fördern (zum Beispiel bei einer Produkteinführung).

Für kleinere Nischenmarken kann sich ein Privat-Profil auch langfristig auszahlen – wenn Sie eine Community oder einen Meme-Account aufbauen möchten, der das „FOMO“-Gefühl bedient.

Aber für die Mehrheit der Marken sollten die sozialen Medien der Ort sein, an dem sie ein neues Publikum entdecken kann. Sie könnten durch die Privat-Schalte neue und begeisterte Fans verpassen und all die verärgern, die nach ihnen suchen. Ein Verlust für alle Beteiligten.

Wir halten Sie auf dem Laufenden – egal, ob Sie Ihr Instagram-Publikum vergrößern möchten oder clevere Instagram-Hacks kennenlernen wollen.

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By Emma Brown

Emma is a Lead Copywriter at Hoosuite. She finds talking about herself in the third person difficult, and as she hates cilantro, has a complicated relationship with Mexican food.

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