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Strategie

11 Statistiken, die zeigen, dass demnächst 3 Milliarden Menschen mehr in die sozialen Medien strömen

Social Media in Entwicklungsländern sollte nicht unterschätzt werden. 11 Statistiken zeigen, dass bald 3 Milliarden Menschen mehr in sozialen Medien sind.

Melanie Dichtl Dezember 10, 2016

Google will die Entwicklungsländer mit einer Armada riesiger Ballons vernetzen, die in der Stratosphäre kreisen. Elon Musk möchte ein globales Internet mit Hilfe hunderter Satelliten schaffen. In nicht ganz so luftigen Höhen bietet das Internet.org-Projekt von Facebook bereits kostenfreies, mobiles Internet (wenn auch mit niedrigen Datenübertragungsraten) für 9 Millionen Mobil-Geräte von Kenia bis Kolumbien, und das bereits im ersten Jahr. Die Bedeutung von Social Media in Entwicklungsländern sollte längst nicht mehr unterschätzt werden.

Und das sind nur die Projekte, die im Rampenlicht stehen. Die Herausforderung, die Grenzen der weltweiten Vernetzung einzureißen, treibt eine Investitionswelle von Innovatoren aller Art vor sich her. So oder so werden damit drei Milliarden Menschen, die bisher keinen Internetzugang hatten, in naher Zukunft ans Web angeschlossen. Und wenn sie erst einmal online sind, dürften sie auch in die sozialen Medien strömen.

Mit dem Wendepunkt für Social Media in Entwicklungsländern vor Augen, haben wir  gerade ein Experten-Panel für den SXSW 2016 zusammengestellt, um die nächsten Entwicklungsschritte zu diskutieren. Sie sind nächstes Jahr in Austin  dabei? Freuen Sie sich auf die Vorträge einiger der größten Koryphäen auf diesem Gebiet!

Hier geht’s zum Panel

Möglicherweise sind Sie noch nicht überzeugt davon, dass sich demnächst drei Milliarden Menschen mehr in den sozialen Netzwerken tummeln. Wir beweisen es Ihnen – mit den folgenden 11 Statistiken.

Social Media-Wachstum in den Entwicklungsländern

1: 2/3 der Menschen in den Entwicklungsländern haben keinen Internetzugang

Je näher die Industrienationen dem Internetzugang für alle kommen (derzeit liegt die Netzabdeckung bei 82 Prozent), desto größer wird die digitale Kluft. Glaubt man der International Telecommunications Union, haben heute immer noch zwei Drittel der Bevölkerung in den Entwicklungsländern keinen Internetzugang.

2: Es gibt 7 Millionen Handy-Verträge weltweit

Die einfachste Möglichkeit, die Lücken zu schließen, ist mobiles Internet. Ende 2015 werden laut einer Erhebung der ITU weltweit 7 Millionen Handy-Verträge abgeschlossen sein – das entspricht einer Durchdringungsrate von 97 Prozent. Sobald sie über ihre bestehende Verträge Zugriff auf Daten erhalten, werden sich Millionen von Nutzern in den Entwicklungsländern auf den Social Media-Plattformen anmelden – entweder zuerst oder sogar ausschließlich über mobile Endgeräte.  

3:  Die Netzabdeckung für mobile Datenübertragung stieg von 58 Prozent in 2001 auf 95 Prozent in 2015

Heutzutage bedeutet Zugang zu einem Mobilfunknetz gleichzeitig auch fast überall auf der Welt mobilen Internetzugang. Zwischen 2001 und 2015 wuchs der Anteil der Bevölkerung weltweit, die Zugang zum mobilen Datenverkehr haben, von 58 auf 95 Prozent ( Quelle:  ITU). Mittlerweile stellen damit die Kosten für eine Internetverbindung für die meisten Menschen ein größeres Hindernis dar, als die notwendige Technologie.

4: 1GB Datenvolumen pro Monat kosten in 111 Ländern weniger als 5 Prozent des Monatseinkommens

Ausgehend von der Tatsache, dass die Erschwinglichkeit wahrscheinlich die größte Hürde für die Internetnutzung darstellt, ist die Anzahl der Länder, in denen eine Internetverbindung, entweder über Kabel oder mobil, im Verhältnis zum Einkommen bezahlbar ist, ein Schlüsselwert. Gegenwärtig kostet 1GB Daten in 111 Ländern weniger als 5 Prozent des Brutto-Inlands-Einkommens pro Kopf (Quelle: ITU). In Ländern wie Nigeria, in denen die Wirtschaft relativ stark wächst, steigen die auch Einkommen, was die Durchsetzung der Internetdurchdringung beschleunigt.

5: 65 Prozent der Nigerianer denken, Facebook wäre das Internet  

Nach einer unlängst durchgeführten Umfrage von Geopoll, einem Spezialisten für Mobile Marktforschung, und World Wide Worx haben 65 Prozent der Nigerianer der Aussage „Facebook ist das Internet“ zugestimmt. Während die Methodik der Umfrage durchaus Zweifel am Ergebnis erlaubt, kann dieses in jedem Fall als Beweis dafür herangezogen werden, dass in unserer Ära der sozialen Medien für die meisten Menschen „online gehen“ gleichbedeutend mit irgendeiner Form von Social Media-Nutzung ist. Die Antwort von Internet.org darauf: „eine der zentralen Richtlinien für die Teilnahme an unserem Entwicklungsnetzwerk lautet, die Menschen zu ermuntern, das gesamte Internet zu entdecken“.

6: 700.000  Nigerianer nutzten die sozialen Medien, um freie und faire Wahlen sicher zu stellen

Die Wahl in Nigeria vom April 2015 markierte einen historischen Wendepunkt: zum ersten Mal hatte ein Kandidat der Opposition auf demokratischem Weg das amtierende Staatsoberhaupt abgelöst. Nigeria ist mit jetzt 75 Millionen Nutzern einer der weltweit am schnellsten wachsenden Internetmärkte. 700.000 der nigerianischen Nutzer berichteten mittels sozialer Medien von den Wahlen und deren Ergebnissen, die sie über Revoda und Nigeria Elections, vor Ort entwickelter Apps zur Wahlbeobachtung, erhalten hatten – und halfen damit, sicherzustellen, dass die Ergebnisse nicht manipuliert wurden.

7: Internet.org ist über mehr als ein Dutzend Provider für mehr als eine Milliarde Menschen in 17 Ländern verfügbar

Das Internet.org-Projekt von Facebook feierte am 27. Juli seinen ersten Geburtstag und kann trotz kurzem Bestehen bereits einige Ergebnisse vorweisen. Eine Milliarde sind eine Menge Menschen, die nach nur einem Jahr erreicht werden konnten. Allerdings stammt ein nicht unbeträchtlicher Nutzeranteil aus der Kooperation von Facebook mit Reliance Communications, die Internet.org in Indien anbietet. Mit dem Social Media-Giganten im Rücken und ohne die Notwendigkeit, neue Infrastrukturen zu aufzubauen, wächst Internet.org derzeit mit Lichtgeschwindigkeit. Das macht die Initiative im Moment zum einflussreichsten Faktor bei der Anbindung der Entwicklungsländer.

8: 50 Prozent der neu hinzugekommenen Internet.org-Nutzer zahlen bereits im ersten Monat für Datenvolumen

Obwohl Internet.org kostenlosen Basiszugang zum Internet bietet, unterschreibt die Hälfte der neuen Nutzer binnen ihrer ersten 30 Online-Tage einen Vertrag für zusätzliche mobile Daten-Services. Internet.org behauptet, dass neue Nutzer ihre Online-Vorteile schnell erkennen und sich dann für das volle Programm entscheiden würden.

9:  Die Internetnutzung in Indien stieg um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Bereits 2014 war Indien mit 232 Millionen Nutzern der drittgrößte Internet-Markt weltweit, doch das Wachstum hat eine neue Dimension erreicht. Mary Meeker, Analystin bei Kleiner Perkins, vergleicht in ihrem Internet Trends Report 2015 Indien 2014 mit China im Jahre 2008, als dieses Riesenland am Beginn einer langen, steilen Wachstumskurve stand.

10:  Indien ist der am stärksten wachsende Markt für Twitter

Heute weist Indien die größte Wachstumsrate an Twitter-Nutzern auf, was die Tatsache unterstreicht, dass „online gehen” im Jahre 2015 auch bedeutet „Social Media zu nutzen”. Als Beweis dafür, dass Social Media und Messaging zusammengehören, ist Indien gleichzeitig auch der größte Markt für What’s App, gemessen in MAUs (Monatlich Aktive User).

11: Für Werbung in sozialen Medien werden 2015 23,7 Milliarden US-Dollar ausgegeben werden

Mit einer Steigerung von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr werden die laut eMarketer für 2015 geplanten 23,7 Milliarden Social Media-Werbe-Dollars für genügend Einnahmen bei den großen Netzwerken sorgen, um Expansionsprojekte wie Internet.org zu finanzieren. Oder vielleicht auch nur ausreichend Cash in die Kassen spülen, um neu entstehende Plattformen in den entsprechenden Zielmärkten einfach aufzukaufen.

Das  Experten-Panel

Konnektivität fördert Wirtschaft, Kultur und Bürgerbeteiligung – und das Social Web ist das stärkste Tool zur Förderung von Konnektivität, das wir jemals gesehen haben. Vielleicht wird das nächste Snapchat in Delhi gegründet, vielleicht kommt der nächste Kayne West aus Lagos. Wir wissen nicht, was als Nächstes passiert, aber wir kennen drei Leute, die es wissen könnten.

Ebele Okobi

Ebele Okobi arbeitet als Head of Public Policy für Afrika bei Facebook. Davor war sie als Global Head und Senior Legal Director für das Programm ‘Unternehmen und Menschenrechte’ bei Yahoo! verantwortlich, dass sie mit ins Leben rief. Dort leitete Okobi globalen Initiativen, die sich mit rechtlichen und politischen Themen rund um Privatsphäre, freie Meinungsäußerung und freien Zugang beschäftigten.

Kurt Wagner

Als Fachjournalist für Social Media bei Re/code berichtet Wagner über Trends und Neuigkeiten rund um Unternehmen wie Facebook, Twitter, LinkedIn und Snapchat. Er hat umfassende Erfahrungen in der Medienbranche, einschließlich Fernsehen, Tageszeitungen und Magazine. Zu seinen beruflichen Stationen zählen Mashable und Fortune, wo er sich mit Technologie- und Social Media-Themen befasste.

Kurtis Hemerl

Kurtis Hemerl forscht zurzeit als Post-Doktorand an der Universität von Kalifornien in Berkeley, wo er im Bereich Computer-Wissenschaften promoviert hat. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit der Kommunikation in ländlichen Gebieten über Mobilfunknetze, die im kommunalen Besitz sind und auch durch die Kommunen betrieben werden. Er ist Mitbegründer von Endaga, wo er heute als Berater tätig ist. Endaga will das am einfachsten zu betreibende Mobilfunknetz der Welt entwickeln, um auch ländliche Kommunen in die Lage zu versetzen, ihr eigenes Telekommunikationsnetz zu betreiben.

Sie wollen nähere Information zum Thema? Hier geht es zum SXSW Panel.

Ihnen hat dieser Blogpost gefallen, dann interessiert Sie vielleicht auch unser Whitepaper zum Thema „Wie Hootsuite von Social Media-Daten profitiert – und wie sie das auch können“.

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By Melanie Dichtl

Melanie is a Senior Marketing Manager, Northern Europe and EEMEA at Hootsuite. She works closely with customer, partners, and influencers in the U.K., other Northern European markets as well as in the Middle East and Africa to write about social media trends, strategies and tips for practitioners.

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