Die 5 wichtigsten Social Media Trends für 2020
Aus dieser gewaltigen Menge an Informationen konnten wir fünf entscheidende Trends identifizieren, die die Welt der sozialen Medien in 2020 und darüber hinaus prägen dürften.
Aus dieser gewaltigen Menge an Informationen konnten wir fünf entscheidende Trends identifizieren, die die Welt der sozialen Medien in 2020 und darüber hinaus prägen dürften.
Wie in jedem neuen Jahr brauchen Unternehmen aktuelle Daten und valide Trendprognosen, an denen sie ihre Strategien ausrichten können, um erfolgreich Kurs zu halten. 2020 macht da keine Ausnahme: Wer frühzeitig informiert ist, stellt die Weichen für eine langfristig erfolgreiche Social Media-Arbeit.
Deshalb haben wir Ende 2019 mehr als 3.000 Marketer interviewt und Gespräche mit dutzenden Branchenspezialisten geführt. Das Ergebnis: unterschiedliche Perspektiven auf die Social Media Trends, die im kommenden Jahr eine Hauptrolle spielen.
Um das Bild abzurunden, studierten wir zudem die neuesten Daten renommierter Marktforscher wie:
Aus dieser gewaltigen Menge an Informationen konnten wir fünf entscheidende Trends identifizieren, die die Welt der sozialen Medien in 2020 und darüber hinaus prägen dürften.
Hier unser Insider-Blick auf das, was Sie für das kommende Jahr wissen müssen.
2019 war ein bedeutendes Jahr für Messaging.
Instagram führte Threads ein – eine sich direkt im Kameramodus öffnende Messaging-App, deren Nutzer sich mit engen Freunden verbinden können. LinkedIn stellte Teammates vor. Das neue Feature ermöglicht Mitgliedern eine bessere Verbindung zu den Leuten, mit denen sie im wirklichen Leben zusammenarbeiten. Und Mark Zuckerberg kündigte die geplante Vereinigung von Messenger, Instagram und WhatsApp an.
Laut einer Studie von Global Web Index fühlen sich fast zwei Drittel aller Befragten in Messaging-Apps am wohlsten, wenn es um das Teilen von Inhalten geht. Und die Hälfte der von uns befragten leitenden Marketer überdenkt nach eigenen Angaben ihre Content-Strategie, um die privaten Kanäle so effizient wie möglich zu nutzen.
Doch die sozialen Medien schalten keineswegs komplett auf privat. Die Leute nutzen öffentliche Social Media-Kanäle auch künftig um unterhaltsame Posts zu finden, Nachrichten zu lesen und nach Produkten zu suchen. Mehr als die Hälfte der Online-Entdeckung von Marken findet in öffentlichen Social Media-Feeds statt.
Eine gute Nachricht für Marketer, die es verstehen, das richtige Gleichgewicht zwischen öffentlich und privat zu halten:
Ein Beispiel dafür bietet der Wettkampf „Data Open“, ein auf Gamification basierendes Personalbeschaffungsprogramm des Hedgefonds-Finanzdienstleisters Citadel. Das Unternehmen nutzte öffentliche Social Media-Feeds, um Aufmerksamkeit und Begeisterung für den Wettbewerb zu wecken.
Man setzte aber auch auf private Kanäle, um das Spiel nachhaltiger bekannt zu machen. Citadel unterstützte Studenten dabei, sich über eine nur auf Einladung zugängliche Facebook-Gruppe zu vernetzen. Zudem wurde ein Facebook-Chatbot erstellt, der Studenten mit komplexen mathematischen Problemen konfrontierte. Die Bewerbungen von Teilnehmern, die alle Aufgaben lösen konnten, wurden vorgezogen.
Studenten, die sich für die Data Open interessierten, verbrachten 149% mehr Zeit auf der Citadel-Website als andere Besucher. Der Facebook-Chatbot sammelte mehr als 5.500 wertvolle neue Konversationen ein. Und die Anzahl der Bewerbungen für Einstiegspositionen stieg um 74%.
Die Meditations-App Headspace erhöht ihre Markenbekanntheit ebenfalls über öffentliche Social Media-Kanäle.
Sie betreibt aber auch eine geschlossene Facebook-Gruppe mit mehr als 17.000 Mitgliedern. Headspace-Nutzer diskutieren in diesem privaten Bereich über ihre Meditationspraktiken, stellen Fragen und unterstützen einander.
In der Facebook-Gruppe wird auf Produktvorstellungen oder Anzeigen verzichtet. Hier geht es ausschließlich darum, die Beziehung zwischen der Marke und ihren Kunden weiterzuentwickeln und ein Gemeinschaftsgefühl zu wecken.
Nur jeder Fünfte ist der Meinung, dass die Wirtschafts- und Sozialsysteme für ihn tätig sind. Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt nicht, dass sie in fünf Jahren besser dasteht.
Die Generation der Millennials ist besonders pessimistisch. Weniger als ein Viertel rechnet damit, dass sich die Situation in ihrem Land im kommenden Jahr verbessern wird.
In dieser geteilten Welt ist Vertrauen wichtiger denn je. Laut dem Edelman Trust Barometer 2019 vertrauen 75% der Befragten darauf, dass ihre Arbeitgeber das Richtige tun. Mehr als in die Arbeit von Regierungen, Medien oder der Wirtschaft generell.
Was dieses Vertrauen bedeutet: Mitarbeiter erwarten von ihren Arbeitgebern, dass sie die Dinge besser machen und nicht nur bessere Dinge herstellen. Vor allem Millennials wollen, dass ihre Unternehmen bei bestimmten Themen wie Gemeinwohl, Talententwicklung, Diversität und Inklusion liefern. Und die Unternehmen reagieren bereits.
So untersuchte Citi beispielsweise das Gehaltsgefälle im Unternehmen. Das ernüchternde Ergebnis: weibliche Mitarbeiter verdienten 29% weniger als ihre männlichen Kollegen. Um zu verdeutlichen, dass man dieses Thema ernst nahm, stieg Citi in den Dialog ein und drehte ein Video mit den Töchtern von Mitarbeitern, die ihre Irritation und Frustration angesichts der Zahlen zum Ausdruck brachten.
Citi erstellte den Hashtag #itsabouttime und nutzte diesen, um zu betonen, dass man sich der Diskussion zum geschlechtsspezifischen Lohngefälle stellt und dieses Problem im eigenen Unternehmen schnellstmöglichst beseitigen will.
Marken, die das Vertrauen ihrer Mitarbeiter gewinnen, verschaffen sich 2020 einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die sich für „Sinn”-volle Ziele einsetzen, die über die reine Gewinnmaximierung hinausreichen, wachsen im Durchschnitt dreimal schneller als ihre Mitbewerber und verzeichnen zudem eine höhere Zufriedenheit bei Mitarbeitern und Kunden.
Nicht überraschend in diesem Kontext: eine Gruppe aus fast 200 führenden CEOs erklärte vor Kurzem, ihr Engagement gälte nicht nur den Aktionären. Orientiert an einem der bedeutendsten Social Media Trends in diesem Jahr verpflichteten sie sich, ihr Engagement auch auf Kunden, Mitarbeiter, Communitys und die gesamte Gesellschaft auszuweiten.
Business Roundtable announces the release of a new Statement on the Purpose of a Corporation signed by 181 CEOs who commit to leading their companies for the benefit of all stakeholders – customers, employees, suppliers, communities and shareholders. https://t.co/ZWMRTDZRqA. pic.twitter.com/8Kd4IVFjva
— Business Roundtable (@BizRoundtable) August 19, 2019
2020 werden Mitarbeiter als Markenbotschafter die sozialen Medien nutzen, um die guten Taten ihrer Unternehmen herauszustellen, wie bei Patagonia bereits geschehen.
So dankte eine Patagonia-Mitarbeiterin ihrem Unternehmen in einem öffentlichen Post für die Vor-Ort-Kinderbetreuung. Sie machte zudem darauf aufmerksam, dass bei Patagonia 100% der Mitarbeiterinnen nach dem Mutterschaftsurlaub in die Firma zurückkehren. Ihr Beitrag auf LinkedIn erzielte mehr als 87.000 Reaktionen.
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6564677070490865664/
TikTok war im ersten Quartal 2019 die meistinstallierte App. Die mehr als 800 Millionen monatlich aktiven TikTok-Nutzer verbringen mittlerweile im Durchschnitt 46 Minuten täglich in der App. Das ist eine erstaunlich lange Zeit, wenn man bedenkt, dass TikTok-Videos in der Regel nur 15 Sekunden dauern.
Die kurzen, süchtig machenden Videoclips von TikTok beeinflussen Popkultur und digitalen Content. Neu gepostete TikTok-Inhalte verbreiten sich wie Lauffeuer über Instagram, Twitter und YouTube. Songs werden kürzer, während sich die Musiker vor allem an griffigen Memes orientieren. Und Marken müssen überdenken, wie sie Verbraucher erreichen.
Bei Nike wusste man beispielsweise, dass in Italien nur wenige junge Frauen professionell Sport betreiben. Andererseits führten tausende junger Italienerinnen auf TikTok komplizierte Tanzroutinen vor. Das Unternehmen erkannte dies als Gelegenheit, mehr junge Frauen in die Welt des Sports zu involvieren.
Nike rekrutierte drei weibliche TikTok-Influencer und stellte ihnen Spitzensportler zur Seite, die die jungen Frauen ins Boxen, Basketball und Fußball einführten. Dann kreierten sie gemeinsam Tänze, die auf diesen Sportarten basieren. Diese führten die die Influencer auf TikTok vor.
Die Influencer forderten ihre Follower anschließend zum Mitmachen auf. Das Ergebnis: mehr als 46.000 benutzergenerierte Tanznummern motivierter Follower.
So neu TikTok auch ist – die Rolle, die es in der Social Media-Landschaft spielt, ist eine altbekannte. Jüngere Nutzer strömten schon immer in Scharen zu neuen sozialen Netzwerken, in denen sie online kreativ sein können, ohne dabei mit Werbung bombardiert (oder von ihren Eltern beobachtet) zu werden.
Die große Preisfrage lautet also: Wird der Hype anhalten? TikTok verzeichnete vor Kurzem erstmals ein langsameres Quartalswachstum. Und da mehr als 60% der Nutzer in China zu Hause sind, muss TikTok auf globaler Ebene noch einiges aufholen.
Mit dem Release von Reels macht Instagram TikTok direkt Konkurrenz. Mit Reels können Instagram-Nutzer 15 Sekunden lange Videoclips mit Musik unterlegen und als Stories teilen. Es gibt zudem einen neuen „Top Reels“-Bereich auf der Explore-Seite. Das neue Feature wird mit Sicherheit Nutzer anziehen, die Instagram nicht verlassen wollen, um die Art von Content zu erstellen, die TikTok so beliebt gemacht hat.
Auch wenn die Zukunft von TikTok ungewiss ist – es wäre ein Fehler, die Plattform komplett zu ignorieren. TikTok bietet eine großartige Möglichkeit, eine sehr spezifische Nutzergruppe zu erreichen: 69% der Nutzer sind 16 bis 24 Jahre alt.
TikTok verdankt seine Beliebtheit kurzen Videoclips, in denen man echte Menschen sieht, die originelle und kreative Dinge tun. Eines der beliebtesten TikToks der Zeitschrift Seventeen zeigte, wie man ein „Bullet Journal“ erstellt.
@seventeenwhat’s the theme of your October #bulletjournal weekly spread? #bujo art by joynaling #artober♬ original sound – seventeen
Die Authentizität von TikTok illustriert den neuen Social Media-Trend weg von polierten, inszenierten Inhalten. Fest steht: die Generation Z kann mit der „Instagram-Ästhetik“ nichts mehr anfangen.
Lange Zeit galt Markenbekanntheit als primärer Use Case für Unternehmensaktivitäten in den sozialen Medien. Doch mit dem Rückgang der organischen Reichweite und der zunehmenden Forderung nach einem nachweisbaren Return on Investment erhält das Performance Marketing ein höheres Gewicht.
Hier geht es um den Einsatz von Social Media-Werbung, um spezifische Conversion-Ziele wie Käufe, Leads oder Klicks zu erreichen. Likes und Follower spielen längst nicht mehr eine so wichtige Rolle wie früher.
Beinahe die Hälfte aller leitenden Marketer (44%) gab in unserer Umfrage „mehr Conversions“ als wichtigstes Ziel ihrer Social Media-Aktivitäten an. Nur Markenbekanntheit wird noch öfter genannt. Doch ein Unternehmen braucht für den Erfolg mehr als kurzfristige Gewinne.
Wer echtes Wachstum will, benötigt eine langfristige Social Media-Strategie. Diese Strategie sollte Ihre Marke definieren und die Kundenzufriedenheit fördern.
Die Forscher Les Binet und Peter Field haben eine Formel für nachhaltiges Wachstum gefunden, in der es darum geht, einen Ausgleich zwischen Markenaufbau und „Umsatzaktivierung“ zu finden.
Das Ausbalancieren dieser Aktivitäten hängt davon ab, ob Sie sich mit Ihren Marketingmaßnahmen an Verbraucher oder an andere Unternehmen wenden. Die Erfolgsformel sieht so aus:
Früher war Performance Marketing in den sozialen Medien die Aufgabe von Spezialisten. Doch mit Hilfe von Tools von Drittanbietern wie AdEspresso kann heute jeder auf einfache Weise Social Media Ads erstellen und optimieren.
Performance Marketing wird zunehmend zur einer Standardkompetenz für Social Media-Marketer. Damit sinkt in vielen Unternehmen der Bedarf an Spezialisten. Gartner prognostiziert, dass 40% der spezialisierten Mobile- und Social Media-Marketing-Positionen bis Ende 2022 in Generalistenjobs integriert oder durch Automatisierung ersetzt werden.
Michael Graham ist eine Gruppe spezialisierter Immobilienmakler mit 14 Büros in ganz England. Sie beschäftigte ursprünglich eine externe Agentur zur Pflege ihrer Social Media-Profile, wollte ihre markenspezifischen und Performance-Marketing-Ziele aber besser koordinieren. Daher entschloss man sich, die Social Media-Marketingstrategie selbst in die Hand zu nehmen.
Michael Graham stellte ein unternehmenseigenes Team zusammen, das den gesamten Prozess managen konnte – von der Content-Erstellung bis zum Kampagnenmanagement. Das organische und das Paid-Social-Team wurden auf Hootsuite zusammengeführt, damit sie die Performance gemeinsam analysieren konnten.
Damit ist das Unternehmen in der Lage gleichermaßen Posts zum Markenaufbau wie zur Umsatzaktivierung zu verfolgen, zu verstärken und zu managen – und gleichzeitig sicherzustellen, dass sämtliche Inhalte auf die einheitliche Markenbotschaft abgestimmt sind. Die Social Media-Kampagnen von Michael Graham erzielen heute eine beeindruckende Klickrate von 10%.
Die erfolgreichsten Social Media-Marketer behalten 2020 eine langfristige kreative Strategie im Hinterkopf, können bei Bedarf aber auch Anzeigen schnell optimieren. Sie arbeiten zudem mit Datenanalyse-Teams zusammen, um zu verstehen, wie sich Social Media-Initiativen über alle Kanäle hinweg auswirken.
Social Media-Marketer haben heute Zugang zu mehr Daten als je zuvor. Dennoch gehört die Messung des ROI nach wie vor zu ihren größten Herausforderungen.
Es gibt zwar noch keine perfekte Methode, doch die erfolgreichsten Marketer messen die Auswirkungen ihrer Arbeit bereits und erhöhen so den Einfluss von Social Media im Unternehmen. Hier drei gemeinsame Merkmale von Unternehmen, die den ROI erfolgreich messen:
Wichtig: wählen Sie ein Attributionsmodell, das sämtliche Aktivitäten misst, die auf Social Media zurückzuführen sind.
Die Damenwäschemarke ThirdLove verfolgte anfangs nur Käufe, die durch Klicks auf ihre Facebook Ads zustande kamen. So übersah das Unternehmen spätere Käufer, die die Facebook Ad nur betrachtet aber nicht durchgeklickt hatten.
Als ThirdLove damit begann, auch diese Käufe zu verfolgen, stellte man fest, dass das Unternehmen bei Facebook einen zweimal und bei Messenger einen viermal niedrigeren CPA hatte.
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