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Willkommen in der Social-Media-Welt 2024, in der Trends binnen Tagen von „frech“ zu „brav“ wechseln.
Marken verschieben kreative Grenzen, während die Aufmerksamkeitsspanne des Social-Media-Publikums sinkt. Wirft man dann noch Generative KI, TikTok Shops und die ständig steigende Erwartung, dass sich Social Media positiv auf das Geschäft auswirken soll, in den Topf, wird es selbst versierten Marketern ein bisschen schwindelig.
Aber kein Grund zur Panik, Freunde. Wir haben Lösungen. Hier sind die 15 wichtigsten Social-Media-Trends, die ihr kennen müsst, um euch auf das Jahr 2025 vorzubereiten — und praktische Tipps, wie ihr diese für eure Accounts umsetzen könnt.
1. KI ist fester Bestandteil der Social-Media-Landschaft
Der Launch von ChatGPT Ende 2022 mag den Beginn der KI-Revolution eingeläutet haben, aber die Akzeptanz von KI nahm erst 2024 richtig Fahrt auf. Heute setzen Social-Media-Plattformen und Marketer auf KI, um die Content-Erstellung zu optimieren und jeden Teil des Prozesses anzuleiten, zu inspirieren und zu verfeinern.
Insbesondere Social-Media-Plattformen führen das Feld mit einigen beeindruckenden KI-getriebenen Anwendungen an — und wir sind uns ziemlich sicher, dass dies erst der Anfang ist.
Die Meta AI, vorgestellt im Frühjahr dieses Jahres, bietet alles von Content-Vorschlägen für Creators bis hin zu Echtzeit-Antworten auf Kundenfragen. Sie kann sogar maßgeschneiderte Antworten und Insights während Konversationen generieren, was sie zu einem leistungsstarken Tool sowohl für den Kundenservice wie für das Community-Engagement macht.
LinkedIn stellt unterdessen gemeinsam erarbeitete Artikel bereit, indem man KI-generierte Themenvorschläge mit Beiträgen relevanter LinkedIn-Mitglieder kombiniert. Die daraus entstehenden Beiträge kommen sowohl der Plattform wie ihren Nutzern zugute: Mitglieder können sich als Vordenker positionieren, während LinkedIn Content bekommt, der die Community länger auf der Plattform hält.
Meta und LinkedIn sind nicht die Einzigen. X (Twitter) nutzt Tweets, um seine KI zu trainieren, der Symphony Assistant von TikTok hilft Creators, Trendthemen zu erkunden, und die KI-Tools von Canvas können buchstäblich benutzerdefinierte Designs aus einer Beschreibung generieren.
Bei Hootsuite sehen wir aus erster Hand, wie KI eine Social-Media-Strategie verändern kann — und wir passen unsere Features entsprechend an. Tools wie OwlyWriter AI machen die Content-Erstellung einfacher denn je, während unser Social-Media-Performance-Score KI nutzt, um eine klare, wöchentliche Momentaufnahme der Performance eurer Inhalte zu liefern.
Wenn ihr den Eindruck habt, als würde plötzlich jeder KI nutzen, liegt ihr richtig!
Für Social-Media-Marketer stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie KI einsetzen sollten, sondern wie. Und hier wird es interessant.
Mit der Verwendung von ChatGPT zur Verkürzung des Schreibprozesses sind wir alle vertraut. Doch der Hootsuite Social-Media-Trends-Report zeigt, dass KI mehr als ein hilfreiches Tool zur Erstellung von Inhalten ist.
Marketer nutzen KI, um ihre Social-Media-Strategien zu verfeinern, ungeordnete Notizen in organisierte Präsentationen umzuwandeln und neue Ideen zu entwickeln. KI ist ein Sparring-Partner, kein Jobkiller.
Kurz gesagt: KI ist nichts, wovor man sich fürchten muss; es handelt sich um ein wichtiges Werkzeug, das man beherrschen sollte, wenn man wettbewerbsfähig bleiben will.
To-do-Liste:
- Erkundet KI-Tools auf jeder Plattform. Falls noch nicht geschehen, experimentiert mit den KI-Tools auf den wichtigsten Social-Media-Plattformen. Welche davon passen zu den Zielen eurer Marke und können eure Prozesse wirklich verbessern?
- Übt das Prompten. KI ist zwar schlau, kommt aber ohne eure Anleitung nicht aus. Nehmt euch Zeit, um mit den verschiedenen Möglichkeiten zu experimentieren, um Prompts zur Erstellung von Content, Analysen oder Ideen zur Steigerung des Engagements zu formulieren, die optimale Ergebnisse zu erzielen.
- Schult euer Team. Behaltet euer KI-Wissen nicht für sich! Bei Hootsuite gibt unser Team regelmäßig Tipps, um die Nutzung dieser Tools zu verbessern, und gemeinsam werden wir alle viel besser darin, KI in unsere Arbeitsabläufe zu integrieren.
2. Social-Media-Marketing = Performance-Marketing
Social Media als „nur“ einen Kanal für Engagement und Markenbekanntheit zu betrachten, ist schön und gut. Aber das Potenzial sozialer Medien als umsatzfördernder Performance-Kanal wächst.
Was bedeutet das?
Beim Performance-Marketing geht es darum, messbare Geschäftsergebnisse (z. B. Umsatz, Leads und Kundengewinnung) bei bestmöglichen ROI zu erzielen.
Bis vor kurzem war es schwierig, Social Media mit diesen Geschäftskennzahlen zu verknüpfen. Der Erfolg in den sozialen Medien wurde in der Regel anhand von „Vanity”-Kennzahlen wie Likes, Kommentaren und Shares gemessen.
Diese Indikatoren sind zwar wichtig, haben aber keinen eindeutigen Zusammenhang mit dem Umsatz. Die Folge: Social-Media-Marketer fühlten sich in strategischen Konversationen zur Geschäftsentwicklung nicht ausreichend gewürdigt und übersehen. Außerdem war es schwierig, Stakeholder von Neueinstellungen, besseren Tools und höheren Budgets zu überzeugen.
Aber keine Sorge! Die gute Nachricht lautet: das ändert sich endlich.
Dank Tools wie Social Listening und fortschrittlicher Social-Media-Analytics können SMMs nun den ROI ihrer Arbeit nachweisen und Social-Media-Aktivitäten mit echten geschäftlichen Auswirkungen verknüpfen.
Ausgerüstet mit Echtzeit-Insights zur Kundenstimmung, aufkommenden Trends und Schwächen der Konkurrenz könnt ihr aus für das Geschäftswachstum nicht relevanten Aussagen wie:
Unsere Social-Media-Beiträge haben diesen Monat 2.735 Likes und 842 Kommentare erhalten.
… solche machen:
Durch Social Listening wurden Kundenbeschwerden über die langen Wartezeiten beim Kundenservice unserer Mitbewerber identifiziert. Folglich haben wir eine „No-Wait Guarantee“-Kampagne mit bezahlten und organischen Social-Media-Beiträgen gestartet. Das Ergebnis: 35 % mehr Traffic auf unserer Website und 10 % mehr Neukundenanmeldungen.
Detaillierte Social-Media-Daten können nicht nur zu einer intelligenteren Verteilung des Marketingbudgets beitragen, sondern auch die Produktentwicklung, den Kundenservice und die Unternehmensstrategie verbessern.
Im kommenden Jahr werden sich immer mehr Marken auf Social Media als zentralen Performance-Kanal stützen, um messbares Wachstum zu fördern und wertvolle Geschäftsinformationen zu generieren. Social-Media-Manager, die sich auf Social Listening und datengesteuerte Strategien verstehen, werden nicht nur ihre Ergebnisse verbessern, sondern auch einen „Platz am Tisch“ und einen größeren Anteil am Marketingbudget ihres Unternehmens erhalten.
To-do-Liste:
- Macht euch mit dem Performance-Kreislauf vertraut. Jede Erkenntnis aus den sozialen Medien sollte zu einer Maßnahme führen, die die Geschäftsergebnisse verbessert. Dies wiederum wird zu weiteren Erkenntnissen führen.
- Bereitet euer Vertriebsteam auf Social-Media-Leads vor. Wenn eure Social-Media-Strategie mehr qualifizierte Leads liefert, stellt sicher, dass euer Vertriebsteam in der Lage ist, diese mit der gleichen Priorität wie Leads aus anderen Kanälen zu bearbeiten.
- Integriert Social-Media-Daten in euer CRM. Wenn ihr Social-Media-Daten gemeinsam mit anderen Kundendaten in eurem CRM verfolgt, erhaltet ihr ein umfassenderes Bild zu euren Leads und könnt eure Vertriebs- und Marketingaktivitäten gezielter ausrichten.
- Verbessert das Reporting. Geht über oberflächliche Kennzahlen (wie Likes und Follower) hinaus, um den geschäftlichen Impact von Social Media zu erfassen. Trackt, wie Social-Media-Erkenntnisse Kampagnen befeuern, die den Traffic, die Conversions und die Kundenbindung fördern. In euren Technologie-Stack gehören ein Social-Listening-Tool, ein Social-Media-Analytics-Tool, ein kanalübergreifendes Analytics-Tool (z. B. GA4 oder Adobe Analytics) und ein Reporting-Tool (z. B. Tableau).
3. Trendjacking vs. Trend Detox
Social-Media-Trends (oder immer häufiger Mikro-Trends) kommen und gehen so schnell, dass Marketer selten Zeit haben, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, ob sie mitmachen oder sich zurückhalten sollten.
82 % der Social-Media-Manager zeigen sich zwar über aktuelle Trends auf dem Laufenden, aber nur wenige halten es für eine gute Idee überall mitzumachen. Und eine gesunde Portion Vorsicht ist angebracht.
Marken, die ohne eine zugrunde liegende Strategie von einem viralen Moment zum nächsten hüpfen, laufen Gefahr, nicht authentisch zu wirken — und letztlich ihr Publikum zu verärgern (oder in einem Meer von nahezu identischen Beiträgen unterzugehen).
Wie weiß man also, wann man auf einen Trend aufspringen sollte?
Die beiden Extremansätze heißen Trendjacking (alle wichtigen Trends in eure Social-Media-Strategie einbeziehen) und das genaue Gegenteil, Trend Detox. (Letzteres ist das Konzept von Jack Appleby, nämlich sich bewusst von aktuellen Ereignissen zu lösen, um originäre Inhalte zu produzieren, die der Identität und den Zielen einer Marke entsprechen.)
Zum Glück müsst ihr euch nicht zwischen den Extremen entscheiden. Sich mit dem Kontext zu beschäftigen und strategische, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, ist der kluge Mittelweg. Und Social-Listening-Tools können dabei helfen.
Social Listening hilft Marken nicht nur, aufkommende Trends zu erkennen. Es hilft Marketern auch, die Relevanz und Stimmung eines Trends einzuschätzen, seine Langlebigkeit vorherzusagen und die wichtigsten Creators zu identifizieren, die zum viralen Moment beitragen.
Gewappnet mit diesen Erkenntnissen können Marken fundierte Entscheidungen darüber treffen, auf welche Trends sie sich einlassen sollten und wann sie es besser bleiben lassen. In jedem Fall ist Flexibilität der Schlüssel.
27 % der Social-Media-Marketer geben an, dass sie ihre Content-Strategien regelmäßig an aktuelle Trends anpassen, sei es, dass sie sich einem viralen Moment anschließen oder strategisch auf die Bremse treten.
Derzeit nutzen nur 29 % der Social-Media-Marketer Social Listening zur Trendbeobachtung — aber die Mehrheit derjenigen, die dies tun, berichtet von positiven Auswirkungen auf ihr Geschäft.
2025 dürften sich voraussichtlich weniger Marken kopfüber in jeden angesagten Trend stürzen. Stattdessen werden mehr Marken die Erkenntnisse aus dem Social Listening nutzen, um ihre Momente sorgfältig auszuwählen — und sich auf die Erstellung einzigartiger, originärer Inhalte konzentrieren, wenn ein Trend für sie einfach nicht funktioniert.
To-do-Liste:
- Legt Richtlinien fest. Achtet darauf, dass die Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Trend in eurer Social-Media-Strategie festgelegt sind. Wenn Trendjacking in eure Strategie gehört, lasst außerdem etwas Platz für relevante neue Trends in eurem Social-Media-Kalender.
- Analysiert Trends gründlich. Wenn ein Trend an Zugkraft gewinnt, nutzt Social-Listening-Tools, um seine Stimmung, Lebensdauer und potenzielle Wirkung zu bewerten.
- Gönnt euch gelegentlich eine Pause. Wenn ihr einige Trends unbeachtet vorbeiziehen lasst, gewinnt ihr Zeit und könnt euch darauf konzentrieren, originäre Inhalte zu erstellen, die auf die Persönlichkeit, die Werte und die Ziele eurer Marke einzahlen.
4. Marken bauen Communitys im Kommentarbereich auf
Wir alle haben es schon einmal gesehen — das angesagte TikTok mit einem Kommentarbereich voller blau getaggter Konten, deren Verbindung zum Content bestenfalls dürftig ist. Ariana, was machst du hier?
Das ist nichts Neues; Marken nutzen seit jeher Kommentare, um ihre Bekanntheit zu steigern. Tatsächlich gibt es ganze TikTok-Accounts, die sich dieser Praxis widmen.
Während es in der Vergangenheit so aussah, als würden Marken jeden beliebigen Post kommentieren, wird dieses Outbound-Engagement 2025 sehr viel strategischer erfolgen.
Nehmen wir zum Beispiel Dove, das Kommentarbereiche nutzt, um seine Botschaft zur Körperpositivität und Selbstfürsorge zu verbreiten. In einem Interview mit Marketing Brew erklärten die Social-Media-Strategen von Dove ihren Ansatz: Es geht darum, direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten und eine positive Markenstimmung aufzubauen.
Bevor man einen Kommentar abgibt, schaut man sich das Alter des Videos, die „Lautstärke und Geschwindigkeit“ der Kommentare und die Anzahl der Marken an, die bereits kommentiert haben. Wenn das TikTok diesen Vibe-Check besteht, kommentiert auch Dove und sorgt dafür, dass die Marke sowohl eine Community aufbauen wie die Sichtbarkeit in den bestgeeigneten Social-Media-Bereichen erhöhen kann.
Mit anderen Worten: Der Kommentarbereich ist wie eine Mini-Werbefläche — wenn ihr dort authentisch auftretet, kann sich das enorm auszahlen.
Paige Schmidt, Social Engagement Coordinator bei Hootsuite, hat ebenfalls festgestellt, dass sich das Outbound-Engagement weiterentwickelt.
„Heutzutage sehen wir mehr strategisches Denken: Marken überlegen, auf welche Beiträge sie antworten, welchen Ton sie verwenden und auf welche Plattformen sie sich konzentrieren sollten“, erklärt Schmidt. Bei dieser Verschiebung geht es nicht nur um Sichtbarkeit — es geht darum, von eurer Zielgruppe zu lernen und die Markenwahrnehmung zu gestalten.
Wenn ihr erwägt, euch an der Konversation zu beteiligen (und wir haben immer gesagt, dass Social Media eine Konversation und keine Einbahnstraße ist), denkt dabei an Relevanz, nicht an Volumen. Richtig gemacht, können durchdachte Kommentare die Markenbekanntheit steigern und Verbindungen aufbauen, ohne dabei ungeplant oder opportunistisch zu wirken.
To-do-Liste:
- Definiert eure Outbound-Engagement-Strategie. Legt euren Ton fest, bestimmt, auf welche Plattformen ihr euch konzentriert und welche Art von Inhalten eure Zielgruppe am ehesten ansprechen. Ihr könnt auch einige No-Go-Zonen festlegen; Dove beispielsweise kommentiert keine Beiträge von minderjährigen Creators.
- Setzt klare Ziele für das Engagement. Wollt ihr die Markenbekanntheit steigern? Beziehungen zu euer Community aufbauen? Den Umsatz erhöhen? (Zu Letzterem raten wir eher nicht.) Stellt sicher, dass ihr wisst, was ihr erreichen wollt, bevor ihr mit dem Kommentieren beginnt.
- Haltet Ausschau nach Gelegenheiten. Ja, das bedeutet, dass ihr offiziell sagen könnt, dass das Scrollen auf TikTok ein wichtiger Teil eurer Arbeit ist. Wählt eure Posts sorgfältig aus und haltet euer Engagement authentisch — wie könnt ihr einen Mehrwert zur laufenden Diskussion beitragen?
- Nutzt Social Listening, um eure Erfolge zu tracken. Verfolgt Kennzahlen wie Erwähnungen und Markenstimmung, um zu sehen, ob eure Outbound-Strategie aufgeht.
5. Persönlichkeit ist wichtiger als Konsistenz
Das traditionelle Marketing hat uns glauben lassen, dass kanalübergreifende Konsistenz für die Markenintegrität unerlässlich sei. Die Entwicklung von Social Media zeigt jedoch, dass das Publikum besser auf Authentizität und Relevanz reagiert als auf starre Einheitlichkeit in Sprache und Stil.
Die Hootsuite-Trends-Umfrage 2024 zeigte, dass sich die Menschen in den sozialen Medien vor allem unterhalten lassen wollen. Im vergangenen Jahr stellten wir fest, dass Marken ihre Probleme damit hatten, diese Erwartung zu erfüllen, weil sie sich bei ihren Social-Media-Strategien zu sehr auf Produkte und Dienstleistungen konzentrierten. Dies machte ihre Inhalte nicht nur weniger ansprechend, sondern wirkte sich auch negativ auf den ROI aus.
In letzter Zeit sind kreative Marketingfachleute weniger risikoscheu. Und Marken, die sich dafür entscheiden, separate Content-Strategien für verschiedene soziale Plattformen zu verfolgen (anstatt starr an Stilvorgaben für alle Kanäle festzuhalten), erzielen beeindruckende Ergebnisse.
Dieser Trend steht im Einklang mit der Prognose von TikTok für 2024 zum Thema „kreative Kühnheit“, die Marken dazu motiviert, mutig zu sein, groß rauszukommen und plattformspezifische Stile zu nutzen. Der unvermeidliche Nebeneffekt dieses Ansatzes ist eine weniger konsequente Markendarstellung.
Im letzten Jahr haben 43 % der Unternehmen in den sozialen Medien einen neuen Ton oder eine neue Persönlichkeit ausprobiert, wobei einige mutig genug waren, deutlich von ihrer Standard-Markenstimme abzuweichen.
Hever Castle mit seinen verspielten Instagram-Posts oder der offizielle TikTok-Account der Paralympics sind großartige Beispiele dafür, wie Unternehmen und Organisationen einzigartige, plattformgerechte Stimmen finden — und das Publikum diese Bemühungen mit Engagement belohnt.
Die meisten Unternehmen gehen zwar nicht bis zum Äußersten (nicht jeder kann den abstrakten Humor von Nutter Butter umsetzen), aber selbst subtile Anpassungen der Tonalität helfen Marken dabei, sich nahtloser in die Kultur der einzelnen Plattformen einzufügen und sich als Teil der Konversation zu fühlen.
2025 werden voraussichtlich mehr Marken kreative Grenzen in den sozialen Medien überschreiten und stärkere Verbindungen zu neuen und bestehenden Zielgruppen knüpfen. Wir sind bereit dafür!
To-do-Liste:
- Lockert eure Markenrichtlinien (aber nicht vollständig). Definiert nicht verhandelbare Punkte und ermittelt die Markenelemente, die ihr in den sozialen Medien lockern wollt. Einige strenge Leitplanken können die Kreativität anregen und experimentelle Inhalte zulassen, die weiterhin eure Werte widerspiegeln.
- Legt neue Erfolgsmetriken fest. Die Einbeziehung neuer Personas erfordert plattformspezifische KPIs. Dies könnte der perfekte Zeitpunkt sein, um sich auf „Vanity”-Metriken wie Engagement einzulassen. Anstiege bei Likes, Kommentaren und Stimmungswerten zeigen, ob die Zielgruppe auf den neuen Ton anspricht.
- Holt die Geschäftsführung ins Boot. Für einige Entscheidungsträger mag die Idee kreativer Veränderungen ohne unmittelbaren ROI riskant erscheinen. Betont, dass Social-Media-Engagement die Markentreue und potenzielle Käufe fördert. Ein Follower von heute kann morgen ein Kunde sein.
6. Ihr müsst auf Reddit sein
Bekannt für seine große Auswahl an Nischen-Subreddits, die von der Community betrieben werden, ist Reddit der Ort für authentisches, von Gleichgesinnten betriebenes Engagement.
Und wisst ihr was? Reddit nimmt immer mehr Fahrt auf.
Falls ihr es nicht mitbekommen habt: 2024 verzeichnete Reddit eine weltweite Nutzerbasis von 1,22 Milliarden, was die Plattform zu einem wichtigen Akteur in der Social-Media-Landschaft macht.
Während traditionelle Marketingmethoden immer mehr an Bedeutung verlieren, entwickelt sich Reddit zu einer der leistungsstärksten Plattformen für authentisches Engagement.
Es ist auch die Plattform, der Nutzer am meisten vertrauen, wenn sie sich über neue Produkte und Marken informieren:
Das liegt daran, dass Reddit im Gegensatz zu Plattformen, die stark auf bezahlte Werbung setzen, von organischen Konversationen und von Experten geprüften Empfehlungen lebt. Hier können Menschen über Produkte sprechen, Erfahrungen austauschen und ehrliches Feedback geben.
Für Marketingfachleute bedeutet das: Reddit ist eine Goldgrube für Erkenntnisse. Ihr könnt Social Listening nutzen, um zu verfolgen, was Nutzer über euch und eure Konkurrenten sagen — oder könnt direkt mit ihnen in Kontakt treten.
Aber hier ist der Haken: Reddit ist kein Ort für aufdringliche Vertriebstaktiken. Hier zählen Authentizität und Transparenz. Marketer, die auf Reddit erfolgreich sind, bauen Beziehungen durch echte, hilfreiche Gespräche auf, anstatt einfach nur Produkte zu bewerben.
Nehmen wir Marken wie The Washington Post und die NBA. Sie haben die Reddit-Communitys genutzt, um mit den Nutzern auf einer tieferen Ebene in Kontakt zu treten und Vertrauen aufzubauen, während sie gleichzeitig auf Schwachstellen eingingen und einen Mehrwert boten.
Folgt ihrem Beispiel, um echte Verbindungen zu bestehenden Reddit-Communitys zu fördern und im Laufe der Zeit Vertrauen aufzubauen.
To-do-Liste:
- Beobachtet wichtige Communitys, um Insights zu gewinnen. Beginnt damit, in Subreddits zu stöbern, die für eure Marke oder Branche relevant sind. Achtet darauf, worüber die Leute sprechen, und notiert euch ihre Probleme. Nutzt diese Erkenntnisse, um eure Strategie zu informieren.
- Interagiert authentisch. Schaltet nicht einfach eine Anzeige und verschwindet wieder. Bei Reddit geht es um echte Konversationen. Also konzentriert euch darauf, einen Mehrwert zu bieten, anstatt Werbung zu machen. Teilt hilfreiche Tipps, bietet Ratschläge an und baut Beziehungen auf, keine Transaktionen.
- Setzt langfristig auf Reddit. Betrachtet Reddit als Marathon, nicht als Sprint. Baut eure Präsenz langsam auf, indem ihr eure Beiträge über die Zeit beisteuert. Lasst euch nicht entmutigen, wenn eine einmalige Kampagne nicht umgehend Ergebnisse zeigt
7. TikTok wird zur echten „Alles-App“
Bisher konnte der nordamerikanische Markt dem durchschlagenden Erfolg von „Everything-Apps“ wie WeChat oder KakaoTalk noch nichts entgegensetzen. Einige Technologiegiganten haben zwar versucht, ihre Plattformen als die nächste Go-to-App zu positionieren, aber wir glauben, dass TikTok dies tatsächlich schaffen könnte.
Mit den Launch von TikTok Shop hat sich die App von einer Social-Media-Plattform zu einem vollwertigen Marktplatz entwickelt. Nutzer können nun direkt stöbern, shoppen und bei ihren Lieblings-Creators kaufen — und TikTok wird 2024 voraussichtlich satte 17,5 Milliarden US-Dollar im E-Commerce-Bereich umsetzen, was beweist, dass dies ein ernstzunehmender Akteur in der Welt des Online-Shoppings ist.
Neben dem Shopping ist TikTok auch der Geburtsort fast aller großen gesellschaftlichen Trends. Der Einfluss der App auf die Popkultur ist so stark, dass sie im Grunde eine neue Art von „Mikrotrend“-Zyklus geschaffen hat.
Sobald ein Trend seinen Höhepunkt erreicht hat, ist ein anderer bereits auf dem Vormarsch. Das bedeutet, dass Marken, die diese Trends frühzeitig aufgreifen, eine erhebliche Sichtbarkeit erreichen können — aber ihr müsst schnell handeln. (Wenn ihr euren zurückhaltenden oder achtsamen Content noch nicht gepostet habt, solltet ihr diesen Beitrag vielleicht in die Tonne treten.)
Und ja, wir wissen, dass TikTok mit regulatorischen Herausforderungen konfrontiert ist, die sich auf das langfristige Wachstum auswirken könnten. Die Plattform wurde bereits auf Regierungsgeräten in Kanada gesperrt und könnte ähnlichen Einschränkungen in den Vereinigten Staaten unterliegen. Auch die EU hat TikTok auf Dienstgeräten untersagt.
Obwohl noch kein vollständiges Verbot für Verbraucher erlassen wurde, spiegeln diese Maßnahmen die zunehmende Fokussierung auf Datenschutzbedenken im Zusammenhang mit der App wider, die sich auf die zukünftige Zugänglichkeit und Nutzung der App auswirken könnten.
Abgesehen von diesen Bedenken sind wir fest davon überzeugt, dass TikTok die All-in-One-Plattform neu definiert. Als erste „Alles-App“ mit weit verbreiteter Akzeptanz in Nordamerika und weltweit bietet sie den Nutzern eine erstklassige Kombination aus sozialer Interaktion, Unterhaltung und Shopping.
To-do-Liste:
- Experimentiert mit TikTok Shop. Wenn ihr es noch nicht getan habt, erkundet, wie TikTok Shop für eure Marke funktionieren könnte. Noch ist die Shopping-Funktion nicht in allen Märkten verfügbar, aber wenn ihr Zugang habt, ist es an der Zeit, sie zu nutzen.
- Bleibt auf dem Laufenden. Lasst euch den nächsten Mikrotrend nicht durch die Lappen gehen. Nutzt Tools wie das Creative Center von TikTok oder die Social-Listening-Funktionen von Hootsuite, um aufkommende Trends frühzeitig zu erkennen und eure Marke auf das auszurichten, was gerade angesagt ist.
- Arbeitet mit UGC-Creators zusammen. Wenn ihr nicht schnell genug reagieren könnt, schließt euch mit jemandem zusammen, der es kann. Viele Creators sind hervorragend darin, virale Inhalte zu erstellen, und können eure Marke ganz natürlich in den nächsten angesagten Trend integrieren.
8. Die Generation Z ist das neue wertvolle Publikum
Marketer investieren dort, wo ihre Zukunft liegt — und 2025 ist diese Zukunft die Gen Z.
Die Generation Z ist für ihre Technikaffinität, ihren schnellen Verstand und ihren von Memes geprägten Humor bekannt und verfügt weltweit über eine Kaufkraft von über 450 Milliarden US-Dollar. Wenn eure Marke sie nicht im Auge behält, verpasst ihr etwas.
Aber hier ist die Crux — die Generation Z shoppt anders. Behaltet im Hinterkopf, dass diese Generation mit ihren Handys aufgewachsen ist, sie aber nur selten zum Sprechen benutzt. Es ist nur folgerichtig, dass sie, voller Widersprüche, nicht den gleichen Kaufregeln folgt wie Millennials oder Boomer.
Hier kommt das B2Z™-Marketing ins Spiel.
Der Begriff wurde von Irina Novoselsky, CEO von Hootsuite, geprägt und weist darauf hin, wie die Generation Z den Kaufprozess neu gestaltet, selbst in B2B-Branchen.
Der Prozess der Produktentdeckung der Gen Z beginnt und endet in den sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie Instagram und TikTok, wo Influencer und virale Trends ihre Kaufentscheidungen beeinflussen.
Tatsächlich beginnen 46 % der Generation Z ihre B2B-Suche in den sozialen Medien, nicht bei Google. Betrachtet sie als die Self-Service-Generation — alles, was sie wollen, muss ihnen zur Verfügung stehen.
Irina Novoselsky erklärt: „Das ist eine TikTok-Generation mit einer Aufmerksamkeitsspanne von 6 Sekunden, aber sie recherchieren 13 Inhalte, bevor sie sich an einen Vertriebsmitarbeiter wenden.“
Vorbei sind die Zeiten, in denen man diese Zielgruppe mit traditioneller Werbung oder über Facebook erreichen konnte. Um mit der Gen Z in Kontakt zu kommen, müssen Marken kreativ und authentisch sein und sie dort abholen, wo sie sich aufhält.
„Für Unternehmen ist es an der Zeit, ihre Produktpräsentation zu überdenken — verzichtet auf Demos und baut intuitive Plattformen auf, die es den Käufern der Generation Z ermöglichen, den Wert selbst und in ihrem eigenen Tempo zu erschließen“, so Novoselsky.Nehmen wir zum Beispiel, wie Chili’s virale Trends auf TikTok aufgreift, wie diesen Brat-Sommer-Call-out:
Oder diese Variante eines viralen Sounds mit einer Reihe von Chili-Menüvorschlägen:
Beide Beiträge wurden hunderttausendfach angesehen — und die gesprächigen Kommentarbereiche von der Generation Z mit Kommentaren überflutet, die auf den spielerischen, aber nachvollziehbaren Ansatz reagierten.
Darüber hinaus trugen diese Social-Media-Bemühungen dazu bei, das Geschäft voranzutreiben. Das Unternehmen verzeichnete im letzten Quartal knapp 15 % Umsatzwachstum in seinen Filialen.
Was bedeutet das für eure Marke? Wenn ihr die Generation Z erreichen (und an sie verkaufen) wollt, muss sich eure Strategie weiterentwickeln.
Da die Gen Z die Entdeckung und Erkundung von Marken über soziale Medien vorantreibt, erwartet sie von Unternehmen, dass man sie dort abholt, wo sie unterwegs ist. Die Tage, an denen Demos heruntergeladen oder Treffen mit Vertriebsmitarbeitern vereinbart werden mussten, um mehr zu erfahren, sind gezählt; die Generation Z möchte all diese Informationen im Voraus (und in den sozialen Medien) erhalten, um ihre Kaufentscheidungen zu treffen.
To-do-Liste:
- Passt eure Marke an die Digital-first-Welt der Gen Z an. Diese Generation verbringt die meiste Zeit online, also muss auch eure Marke dort präsent sein. Ob durch interaktive Inhalte, spielerische Erfahrungen oder leicht verdauliche visuelle Darstellungen — stellt sicher, dass ihr ihrem digitalen Lebensstil gerecht werdet.
- Verzichtet auf Werbung und setzt auf Community-Content. Die Generation Z ist nicht an traditioneller Werbung interessiert. Konzentriert euch auf die Erstellung organischer Inhalte, die Konversationen anregen und eine Gemeinschaft aufbauen. Tretet mit eurer Zielgruppe auf authentische, nachvollziehbare Weise in Kontakt, die sich wie ein Gespräch anfühlt und nicht wie ein Sales-Pitch.
- Arbeitet mit Influencern zusammen, denen man vertraut. Die Generation Z wird stark von Influencern beeinflusst — kollaboriert mit Mikroinfluencern, die einen echten Draht zu ihren Followern haben.
9. Kurzvideos für langfristige Erfolge
Wir sind nicht zu stolz, um zuzugeben, wenn wir falsch liegen. Letztes Jahr waren wir uns ziemlich sicher, dass Langform-Videos ein großes Comeback feiern würden. Dieses Jahr müssen wir eingestehen, dass Kurzvideos weiterhin unangefochten an der Spitze stehen.
Plattformen wie TikTok, Instagram, YouTube und LinkedIn haben Kurzvideos als beste Möglichkeit erkannt, Aufmerksamkeit zu erregen und das Engagement zu steigern. Angesichts unserer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne und unserer ausgeprägten Gewohnheiten beim Scrollen wünschen wir uns Inhalte, die schnell, ansprechend und sofort teilbar sind.
Videos eignen sich nicht nur für B2C-Marken. LinkedIn verzeichnet mit Kurzvideos einen enormen Erfolg und stellt fest, dass Videoinhalte derzeit das am schnellsten wachsende Format auf der Plattform sind. Unabhängig von eurer Branche könnt ihr Videos erstellen, die über reines Entertainment hinausgehen, um eure Zielgruppe in Sekundenschnelle zu informieren und euch mit dieser zu verbinden.
Und obwohl TikToks jetzt bis zu 60 Minuten lang sein können, sollte man das als Ausnahme betrachten. Das durchschnittliche TikTok-Video wird zwar länger, liegt aber immer noch unter einer Minute.
Sogar der Instagram CEO Adam Mosseri bestätigte, dass Instagram nicht auf Langform-Videos umsteigen wird, da dieses Format nicht auf die Hauptziele der Plattform einzahlt — dem Schaffen von Verbindungen.
Auch bei Kurzformaten ist die Verbindung das A und O. Entertainment-Unternehmen, die früher wie wild in Sachen Copyright um sich schlugen, laden jetzt ihre eigenen Inhalte auf Videoplattformen hoch, weil sie wissen, dass Viralität Zugang erfordert.
Trotz aller Diskussionen über hyperpersonalisierte Für-Dich-Seiten und hochentwickelte Algorithmen tendieren dieselben Kurzform-Inhalte dazu, an die Spitze zu gelangen, über Feeds hinweg zu trenden und Nutzer überall zu erreichen, unabhängig vom Standort.
Marken, die sich diese großen Trends zunutze machen, können auf einer RIESIGEN Welle der Sichtbarkeit reiten, da Nutzer das teilen, was in ihren Netzwerken Anklang findet. Unsere Feeds mögen zwar personalisiert sein, aber wir fühlen uns immer noch zu Inhalten hingezogen, die alle anderen anschauen. Der geteilte Brainrot (aka „Hirnfäule”) ist wirklich erschütternd – es sei denn, wir sind komplett „delulu” (= realitätsfremd).
Was bedeutet das aber für Marken? Betrachtet Kurzvideos als ideale Gelegenheit, um Relevanz aufzubauen, Gespräche anzuregen und von gemeinsamen kulturellen Momenten zu profitieren.
To-do-Liste:
- Experimentiert mit Videolängen. Jedes Video unter 90 Sekunden kann als Kurzform gelten, aber das lässt viel Spielraum. Testet verschiedene Längen, um zu sehen, was bei eurer Zielgruppe am besten ankommt.
- Der Aufhänger ist das A und O. Die ersten Sekunden eures Videos (aka der Aufhänger) sind entscheidend. Ihr wollt euer Publikum nicht verlieren, bevor ihr zu den guten Sachen kommt, also testet eine Vielzahl von Audio- und Video-Teasern, um zu sehen, was am schnellsten die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
- Analysiert eure Ergebnisse. Tools wie Hootsuite Analytics helfen euch dabei, herauszufinden, was funktioniert, und diese Erkenntnisse für schnelle Anpassungen zu nutzen.
10. Social Media ist die neue Primetime-Show
Vergesst das traditionelle Fernsehen — die Entertainment-Ära in den sozialen Medien hat begonnen, und es wird Zeit, dass Marken loslegen. Auf die Plätze, fertig, los!
Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok sind zur neuen „Kabel“-Destination geworden, wo sich Nutzer TikToks in einer Binge-Watching-Session reinziehen können, anstatt zwischen den Kanälen hin- und herzuschalten.
Tatsächlich nimmt die Zahl der traditionellen Fernsehzuschauer ab (der Kabel-TV-Konsum ist von 34,4 % im Jahr 2022 auf nur 29,6 % in 2023 gesunken), während die Nutzung sozialer Medien zunimmt.
Es wird erwartet, dass der durchschnittliche Amerikaner bis 2025 fast 8 Stunden pro Tag in sozialen Medien verbringen wird, gegenüber 7 Stunden und 19 Minuten im Jahr 2022.
Nehmen wir zum Beispiel „Who TF Did I Marry on TikTok“, eine 50-teilige Serie, die pro Clip Millionen von Views erzielte.
Es war nicht nur ein viraler Hit, sondern auch ein Meisterwerk darin, das Publikum mit episodischem Storytelling zu fesseln, das der Lieblingssendung im Fernsehen nicht unähnlich ist.
Und die Marken haben es zur Kenntnis genommen. Im Vorfeld der US-Wahlen 2024 widmete Vogue ihrem politischen Korrespondenten Jack Schlossberg mit „Jack Reacts” sogar eine TikTok-Playlist, in der er politische Kommentare in leicht konsumierbaren Häppchen serviert.
Diese Verschiebung weist erneut auf unsere immer kürzere Aufmerksamkeitsspanne hin — und auf die Zunahme an Plattformen, die dem Ruf nach Unterhaltung in der Qualität von Tinseltown nachkommen, und einzigartige Möglichkeiten bieten, die Nutzer zu binden.
Wenn eure Marke also eine Story zu erzählen hat, wird es höchste Zeit, sich eine Hollywood-Mentalität anzueignen.
Der Social-Media-Feed ist die neue TV-Erstausstrahlung, und Marken sollten ihren Platz beanspruchen.
To-do-Liste:
- Verzichtet auf die aufwendige Produktion — haltet es roh und echt. Ihr braucht kein Hollywood-Budget, um Wellen zu schlagen. Filmt mit dem Handy, konzentriert euch auf einen Killer-Aufhänger und lasst die Story für sich selbst sprechen.
- Denkt in Episoden, nicht in Einmal-Aufschlägen. Social Media ist das neue Fernsehen, also behandelt euren Content wie eine Serie. Plant eure Beiträge als Episoden, die aufeinander aufbauen, und motiviert eure Zielgruppe, für das nächste „Kapitel“ wiederzukommen.
- Verwendet Cliffhanger. Wie bei Lieblingsserien gewohnt, solltet ihr den nächsten Beitrag ankündigen und bei eurem Publikum die Neugier auf mehr wecken. Ob es sich um eine Produkteinführung oder einen Blick hinter die Kulissen handelt — sorgt für Spannung und Vorfreude auf die nächste Folge.
- Bleibt konsistent. Haltet einen regelmäßigen Veröffentlichungsplan ein, wie die Sendezeit einer TV-Show. Je häufiger ihr postet, desto mehr erwartet und freut sich eure Zielgruppe auf euren Content.
11. AIO und lokale SEO halten Einzug in Social Media
Wir rühren schon seit einigen Jahren die Werbetrommel für Social SEO, aber Leute, das liegt daran, dass es wirklich wichtig ist. Wirklich.
Da Plattformen weiterhin KI-gesteuerte Features einführen, entwickelt sich die Art und Weise, wie Benutzer Inhalte entdecken, ständig weiter. Das bedeutet: ihr müsst euch auch mit AIO, also der Optimierung Künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence Optimization), auskennen.
Genau wie bei der KI-Suche von Google, die Informationen auf den Suchergebnisseiten zusammenfasst, liefern KI-generierte Social-Media-Suchergebnisse Content-Zusammenfassungen, die direkte Antworten auf Benutzeranfragen bieten.
Nehmen wir zum Beispiel die neuen (oder fast neuen) Such-Highlights von TikTok. Dieses Feature nutzt KI, um Suchergebnisse zu schnellen, leicht zu überblickenden Insights zu verdichten, die über jedem Videoinhalt erscheinen.
„Oh nein“, denkt ihr vielleicht gerade, „jetzt wird sich niemand mehr meine Matcha-Latte-Tutorials ansehen!” Nicht ganz.
Die KI-Suche von TikTok erstellt eine Momentaufnahme davon, wonach Nutzer suchen, bietet aber auch Links zu relevanten Inhalten. Wenn ihr wollt, dass eure Videos hier erscheinen, müsst ihr sicherstellen, dass die Inhalte so gestaltet sind, dass sie die klaren, auf den Punkt gebrachten Antworten liefern, die eure Zielgruppe erwartet.
Ebenso verwendet Metas neue KI-Suche im Chat-Stil Konversations-Prompts anstelle der herkömmlichen einfachen Suchphrasen. Marken müssen also in Begriffen denken, wie sie mit ihren Inhalten Fragen beantworten können, und nicht nur Keywords in Bildunterschriften einfügen.
Es geht nicht nur um die KI-Suche. Auch die lokale SEO rückt in den Fokus der Social-Media-Suchmaschinenoptimierung.
Instagram und TikTok bieten beide durchsuchbare Kartenfunktionen, die den Nutzern helfen, Unternehmen und beliebte Orte in der Nähe zu finden, was für relevante Marken eine große Chance darstellt.
Um dieses Feature zu optimieren, solltet ihr Standort-Tags hinzufügen, sämtliche Geschäftsdetails in euer Profil aufnehmen und bereichsspezifische Hashtags verwenden, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Auf diese Weise werdet ihr von kaufbereiten potenziellen Kunden zuerst gefunden, wenn diese die Kartenfunktion durchsuchen.
Um euch an diese KI-gestützten Funktionen anzupassen, müsst ihr sicherstellen, dass euer Content nicht nur sichtbar, sondern auch nützlich und lösungsorientiert ist. Betrachtet dies als Chance, zu einer Anlaufstelle in eurer Branche zu werden, indem ihr dort auftaucht, wo eure Zielgruppe Fragen stellt und nach den besten Antworten sucht.
To-do-Liste:
- Beantwortet Nutzerfragen. Strukturiert eure Social-Media-Beiträge um häufige Fragen, die Menschen aus eurer Branche stellen. Gebt klare, direkte Antworten, die die KI in Suchzusammenfassungen einfließen lassen kann.
- Gestaltet eure Inhalte übersichtlich. Verwendet Aufzählungszeichen, kurze Absätze und Listen, damit die KI euren Content leichter erfassen und zusammenfassen kann.
- Optimiert für die lokale Suche. Wenn ihr ein physisches Geschäft betreibt, nutzt Standort-Tags, Geschäftskategorien und relevante Hashtags, um in kartenbasierten Suchanfragen und lokalen Empfehlungen zu erscheinen.
- Bleibt im Konversationston. Denkt daran, wie Menschen auf natürliche Weise Fragen in Form von Chat-Prompts stellen, und lasst euch bei eurem Content von diesem Tonfall leiten.
Social-Media-Manager wissen schon seit einiger Zeit, dass Shares eine wichtige Kennzahl für das Engagement sind. Aber erst diesen Sommer hat der Instagram CEO Adam Mosseri bekannt gegeben, dass sie auch eines der wichtigsten Ranking-Signale für den Instagram Algorithmus darstellen.
Das bedeutet, dass DM-Shares pro Reichweite beim Aufbau der Sichtbarkeit auf Instagram jetzt eine wichtigere Rolle spielen als traditionelle KPIs wie Likes oder Kommentare. Wenn ihr also eure Reichweite vergrößern möchtet — indem ihr eine bessere Platzierung in den Feeds von mehr Followern erhaltet oder im Explore-Tab erscheint —, solltet ihr besser damit beginnen, teilbare Beiträge zu erstellen.
Der Online-Händler SSENSE tut dies, indem er Memes mit seinen Produkten veröffentlicht:
Bei Hootsuite veröffentlichen wir Originalstudien, die Marketer mit ihren Teams und Kollegen per DM teilen können:
Die Gunst des Algorithmus zu gewinnen, ist nur einer der Vorteile der Erstellung von Inhalten, die sich teilen lassen. Eine aktuelle Studie von EMARKETER zeigt, dass 10 % der Käufe von Social-Media-Shoppern durch Content inspiriert werden, den sie in ihren Direktnachrichten und Gruppenchats sehen.
Während ihr darauf wartet, dass sich eure Inhalte organisch über DMs verbreiten, könnt ihr einen Instagram-Broadcast-Kanal einrichten — ein One-to-Many-Messaging-Tool, das wie ein großer Gruppenchat für die engagiertesten Follower eurer Marke funktioniert.
Mode- und Kosmetikmarken, darunter Jaquemus, Fenty und Cult Gaia, nutzen erfolgreich Broadcast-Kanäle, um exklusive, engagierte Communitys aufzubauen.
Aber Broadcast-Kanäle können ebenfalls als überzeugende Vertriebskanäle dienen. Die Mitbegründerin und Chief Brand Officer von Moda Operandi, Lauren Santo Domingo, berichtete der Vogue Business, dass die Personal-Shopper und Kundenbetreuer des Unternehmens regelmäßig Vorbestellungen für Produkte erhalten, die ausschließlich über den Broadcast-Kanal der Marke geteilt werden.
To-do-Liste:
- Erstellt Inhalte, die sich teilen lassen. Nehmt Content, der für den Austausch per DM konzipiert ist (z. B. Memes oder originäre Einblicke) in eure laufende Strategie auf. Achtet darauf, dass ihr die Shares in euer Reporting aufnehmt.
- Denkt über die Einrichtung eines Broadcast-Kanals nach. Wenn ihr euren engagiertesten Fans etwas Besonderes bieten könnt (z. B. unveröffentlichte Inhalte oder frühzeitigen Zugang zu Nachrichten), könnte ein Broadcast-Kanal ein guter Ort dafür sein.
- Erzwingt nichts. Vermeidet unerwünschte DMs — fördert stattdessen organische Verbindungen durch teilbare Inhalte, die die Follower dazu anregen, sich zu ihren eigenen Bedingungen zu engagieren.
13. LinkedIn wird wirklich Social
LinkedIn galt lange als biedere, professionelle Networking-Website, aber meine Güte, wie sich die Zeiten geändert haben. 2025 definiert sich die Plattform neu als die lebendigste Social-Media-Plattform im Lande.
Von CEOs und Branchenführern zu Creators und Hochschulabsolventen — LinkedIn hat sich über das reine Networking hinaus in Richtung klassisches Social-Media-Engagement entwickelt.
Mit neuen Features wie Umfragen, einem Nachrichtenbanner und sogar Spielen (ja, ihr habt richtig gelesen — Spielen!) arbeitet die Plattform hart daran, für ihre Nutzer attraktiver zu werden. Vor allem für die Generation Z, die bis 2025 27 % der Beschäftigten stellen soll.
Marken nehmen diesen Trend zur Kenntnis und ändern auch ihre Präsenz auf der Plattform. Unternehmen verabschieden sich vom formellen Unternehmenston vergangener Zeiten und setzen stattdessen auf zugänglichere, zwanglosere und authentischere Inhalte, die der Vorliebe der Gen Z für Transparenz und eine Verbindung zur realen Welt entsprechen.
Aber nicht nur die Generation Z gestaltet die Plattform neu. Marketer sehen LinkedIn zunehmend als effektives Instrument, um den Website-Traffic zu steigern und die Markenbekanntheit zu erhöhen.
Es ist auch ein ausgezeichneter Kanal, um Glaubwürdigkeit und bedeutungsvolles Engagement aufzubauen — sei es durch Produkteinführungen, Fragen und Antworten oder einem Blick hinter die Kulissen, der Kostüme für Welpen zeigt.
Daher kommt es nicht überraschend, dass LinkedIn laut einer Umfrage aus dem Jahr 2024 auf Platz 3 der wichtigsten Social-Media-Plattformen für Marketer auf der ganzen Welt steht.
2025 werden mehr Marketingfachleute LinkedIn nutzen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, qualifizierten Web-Traffic anzuziehen und ihre Marken als Branchenführer zu positionieren.
To-do-Liste:
- Werdet interaktiv. Nutzt neue interaktive Features wie Umfragen, Quizze und sogar das neue Tango-Spiel, um das Engagement zu fördern und die Anzahl eurer Follower auszubauen.
- Engagiert euch in LinkedIn-Gruppen und -Communitys. Bleibt in relevanten Gruppen aktiv, um mit Nischenzielgruppen in Kontakt zu treten und den Einfluss eurer Marke zu steigern. Diese Communitys bieten Marken wertvolle Möglichkeiten, sich authentisch einzubringen und sich in spezifischen Branchendiskussionen zu etablieren.
- Geht über professionelle Beiträge hinaus. Während LinkedIn früher ausschließlich geschäftlich genutzt wurde, sind die erfolgreichsten Inhalte von heute lockerer und authentischer. Experimentiert mit unterhaltsamen, ansprechenden Posts (wie eurem eigenen „Welpenparade“-Video), um eure Marke humaner zu gestalten und ein breiteres Publikum anzusprechen.
14. UGC-Creators sind die neuen Influencer
Die Influencer-Landschaft verändert sich. Vorbei sind die Zeiten, in denen Marken nur mit großen Accounts mit einer Riesen-Fangemeinde kollaborierten. Heute sind Unternehmen erfolgreicher — und erhalten mehr für ihr Geld — , wenn sie mit Mikro-Influencern, Nano-Influencern und seit neuestem auch mit Erstellern von nutzergeneriertem Content (UGC) zusammenarbeiten.
Im Gegensatz zu traditionellen Influencern brauchen UGC-Creators keine großen Follower-Zahlen oder eine bekannte persönliche Marke. Sie sind normale Social-Media-Nutzer, die von Marken dafür bezahlt werden, Content zu erstellen, der natürlich aussieht und sich auch so anfühlt.
Diese Kooperationen umfassen oft Unboxing-Videos, Tutorials oder Lifestyle-Videos, in denen ein Produkt auf natürliche Weise gezeigt wird, wie z. B. Koch- oder Beauty-Routine-Videos.
Es gibt viele Gründe, UGC-Marketing auszuprobieren:
- Es bietet eine kostengünstige und authentische Alternative zum traditionellen Influencer-Marketing. Ein nutzergenerierter Inhalt ist schon für um die 20 US-$ zu bekommen! (Plus das Werbebudget, das ihr zum Boosten des Beitrags einsetzt.)
- Es spart eurem Team Zeit, da die Creators die Content-Produktion übernehmen.
- Doch das Wichtigste dabei: das Publikum interagiert eher mit Inhalten, die sich echt anfühlen und die Anwenderperspektive zeigen, als mit stark markenorientierten Inhalten.
Win-Win-Win!
To-do-Liste:
- Experimentiert mit UGC-Content. Testet den Impact von UGC-Werbung neben Inhouse-Content, um zu sehen, was bei eurer Zielgruppe am besten ankommt.
- Kommuniziert eure Erwartungen klar. Informiert die UGC-Creators über alle spezifischen Details, die sie abdecken sollen, und stellt sicher, dass sie sich an euren Markenzielen orientieren.
- Bleibt transparent. Gebt alle bezahlten Partnerschaften bekannt. Die Zielgruppen werden Ehrlichkeit zu schätzen wissen, selbst bei subtileren, organisch wirkenden Anzeigen — und das ist gesetzlich vorgeschrieben, auch in Deutschland.
15. Nischenkanäle sind das nächste große Ding
Es ist an der Zeit, sich von einem One-Size-Fits-All-Marketingansatz zu verabschieden. In Zukunft geht es darum, seine Nische zu finden — und Räume zu schaffen, die sich einzigartig auf das Publikum zugeschnitten anfühlen.
Fest steht: Exklusive Inhalte sind auf dem Vormarsch. Marken und Creators wenden sich gleichermaßen privaten Communitys und Abonnementmodellen zu, um diesen sich wandelnden Erwartungen gerecht zu werden.
Denkt an Substack, Patreon, Instagram-Broadcast-Kanäle und sogar private Facebook-Gruppen — alles Bereiche, in denen Creators und Marken ihren engagiertesten Followern ein intimeres, kuratiertes Erlebnis bieten können.
Warum sich die Mühe machen? Weil moderne Verbraucher nach Kanälen suchen, die speziell auf ihre Interessen zugeschnitten sind und in denen sie mit Marken und Creators in Kontakt kommen, ohne von Massenmarkt-Content überflutet zu werden.
Um auch 2025 ganz oben mitzuspielen, investiert in mehr Nischenkanäle, sei es durch die Gründung einer eigenen privaten Community, das Angebot von abonnementbasierten Inhalten oder die intensivere Nutzung von Nischenplattformen, die auf bestimmte Interessen zugeschnitten sind.
To-do-Liste:
- Testet Nischenplattformen. Erkundet Plattformen wie Reddit oder private Facebook-Gruppen, in denen kleinere, engagiertere Communitys gedeihen. Findet heraus, wo eure Zielgruppe bereits interagiert, und taucht tiefer in diese Bereiche ein.
- Richtet einen Abo-Kanal oder eine private Community (wie einen Instagram-Broadcast-Kanal) ein, um euren Followern VIP-Zugang zu exklusiven Inhalten zu bieten, wie z. B. Einblicke hinter die Kulissen oder frühe Produktveröffentlichungen.
- Personalisiert eure Nachrichten. Erstellt Content, der bestimmte Segmente eurer Zielgruppe direkt anspricht, indem ihr Features wie „Enge Freunde“ auf Instagram oder private Beiträge auf TikTok verwendet, damit eure Follower das Gefühl haben, dass sie besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Spart Zeit und managt eure gesamte Social Media-Präsenz mit Hootsuite. Erstellt und plant Posts, entdeckt relevante Konversationen, interagiert mit eurer Zielgruppe, messt die Ergebnisse und mehr — alles über ein einziges Dashboard. Jetzt kostenlos testen.