Die 11 wichtigsten Social-Media-Trends für 2023
Welche Social-Media-Trends sollte man beachten? Und welche kann man ignorieren? Als Entscheidungshilfe präsentieren wir die wichtigsten Trends für 2023.
Welche Social-Media-Trends sollte man beachten? Und welche kann man ignorieren? Als Entscheidungshilfe präsentieren wir die wichtigsten Trends für 2023.
Es kann ganz schön anstrengend sein, in einer Branche zu arbeiten, die sich schneller verwandelt als ein Power Ranger. Die Social-Media-Landschaft ändert sich permanent. Wenn Ihr Euch fragt, was gerade angesagt ist (und was nicht) und wie Ihr neue Social-Media-Trends in Eure Strategie integrieren sollt, dann seid Ihr mit Sicherheit nicht die einzigen. Aber keine Sorge, wir haben die richtigen Antworten für Euch.
Wir haben uns die Top-Trends aus dem Social Media Trends Report 2023 von Hootsuite angesehen und sie mit Daten aus unserer Studie unter mehr als 10.000 Marketern unterfüttert. Die folgende Liste enthält 11 Social-Media-Marketing-Trends, die 2023 eine entscheidende Rolle in unserer Branche spielen werden — und vielleicht sogar die Art und Weise verändern, wie Ihr arbeitet.
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In unseren Social-Media-Trends für 2022 hatten wir prognostiziert, dass TikTok für das Marketing zum wichtigsten sozialen Netzwerk werden würde — und wir hatten recht.
Doch dieses Jahr gehen wir mit unserer Vorhersage noch einen Riesenschritt weiter.
Eine Unmenge neuer Features, die 2022 vorgestellt wurden, deutet darauf hin, dass TikTok mehr will, als nur das Social-Media-Netzwerk Nummer eins für Marketer zu sein. Die Plattform will generell zum Social-Media-Netzwerk Nummer eins werden.
TikTok, seit Langem für seine Innovationen bekannt ist (sein frisches Videoformat diente immerhin den Reels von Meta und den YouTube Shorts als Vorbild) hat in diesem Jahr mindestens 7 neue Features veröffentlicht, die direkt durch andere Social-Media-Kanäle inspiriert sind:
Diese neuen Features, zusätzlich zu Partnerschaften mit Linktree, Shopify and Woocommerce, sowie Spekulationen über eine Podcast-App, deuten darauf hin, dass TikTok auf dem besten Weg zur „Super-App“ ist.
Eine Super-App ist eine All-in-one-App, die Social Media, Messaging, digitale Dienstleistungen, ein Bezahlsystem und im Grunde auch alles andere umfasst, was man normalerweise im Internet tun kann.
TikTok ist dabei, auch in die Offline-Welt vorzudringen. Gerüchten zufolge errichtet das chinesische Unternehmen Fulfillment-Zentren in Seattle und Los Angeles, um Amazon im E-Commerce-Geschäft Konkurrenz zu machen.
Doch werden sich all diese großen Einsätze auch lohnen? Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Erfolg in den meisten Fällen garantiert ist.
Während TikTok seine Nutzerbasis vergrößert (im 3. Quartal 2022 verzeichnete man 1.023 Milliarden aktive Nutzer — Tendenz steigend), bleibt die App auch konstant auf dem ersten Platz, wenn es um die dort verbrachte Zeit und die allgemeine positive Stimmung geht.
Außerdem ist das Interesse an TikTok Ads (ein guter Indikator für das Interesse von Unternehmen an der Plattform) laut Google Trends seit 2020 um 1.125 % gestiegen.
Dieses Interesse ist begründet. Die TikTok-Werbeeinnahmen wachsen so schnell, dass sie bis 2024 mit denen von YouTube gleichziehen werden. Auch wenn Google und Meta in Sachen Digitalwerbung nach wie vor mit Abstand führen, ist das für ein internationales Social-Media-Unternehmen ein durchaus ansehnlicher Erfolg.
Was bedeutet das alles für Unternehmen? Kurz gesagt: wenn Eure Firma noch nicht auf TikTok vertreten ist, ist das ein Zeichen, das Ihr sofort dort einsteigen solltet.
BeReal ist eine Foto-Sharing-App, die ihre Nutzer auffordert, ein ungefiltertes, unbearbeitetes Foto pro Tag für eine ausgewählte Gruppe von Freunden zu posten. Bei Fotos, die außerhalb des zweiminütigen Zeitrahmens geschossen wurden, wird angegeben, wie viele Minuten zu spät sie gepostet wurden.
Das Netzwerk ging Ende 2019 an den Start, verzeichnete aber erst 2022 den Durchbruch. Im Oktober 2022 avancierte es zur beliebtesten Social-Media-App im App Store und wurde bis dahin rund 29,5 Millionen Mal installiert.
Aus Google Trends geht zudem hervor, das die weltweiten Suchanfragen nach „What is BeReal“ und „BeReal App“ Mitte des Jahres 2022 explosiv zugenommen haben.
Die Nutzer sind überwiegend weiblich, jung und in der Mehrzahl noch keine 25 Jahre alt.
Die App bietet noch keine Werbemöglichkeiten oder Features für Unternehmen, was nach Ansicht vieler ein Teil ihres Reizes ausmacht.
listen, we're in the golden age of bereal. no ads, nobody's parents are on it, we still get an adrenaline rush when the ⚠️ goes off. none of these things will last. we must savour the moment
— Jacob Rickard (@producerjacob) July 20, 2022
BeReal vermittelt das Gefühl der Social-Media-Frühzeit, als die Nutzer noch hauptsächlich Fotos posteten, um ihren Freunden zu zeigen, was sie gerade taten — bevor soziale Medien zum stark kuratierten und werbeintensiven Medium von heute wurden.
Selbst die offizielle Kommunikation von BeReal liest sich, als würde einem der beste Freund eine Textnachricht schicken. Nach einem größeren Ausfall der App twitterte das Unternehmen einfach „Alles wieder gut“. Das ist das genaue Gegenteil der hochprofessionellen Kommunikationsstrategien anderer großer sozialer Netzwerke.
Und weil wir gerade von Ausfällen sprechen: Die stark steigende Beliebtheit scheint das Unternehmen aus heiterem Himmel getroffen zu haben. Störungen und Ausfälle kommen häufig vor (weil die meisten Nutzer genau zur selben Zeit die App öffnen und Fotos posten) und drohen das Wachstum der App zu behindern.
Außerdem sind die Nutzer auf je 500 Freunde beschränkt — d. h. dass übliche, auf Masse ausgerichtete Marketingstrategien hier nicht funktionieren.
Dennoch weckte die Popularität von BeReal die Aufmerksamkeit von Marken wie e.l.f. Cosmetics, Chipotle oder Pacsun. Sowohl TikTok wie Instagram haben das Dual-Kamera-Feature geklont (wobei wir bis jetzt niemanden kennen, der es dort nutzt).
Aus diesem Grund wetten wir darauf, dass BeReal 2023 eine Hauptrolle spielt. Selbst wenn die App das nächste Jahr nicht überlebt, lässt sich ihr Einfluss bereits jetzt nicht mehr leugnen.
Denn genau das wünscht sich die Generation Z von sozialen Medien: ungefilterten, nicht kuratierten Content, der die Nutzer nicht auffordert, etwas zu kaufen, oder ihnen ein schlechtes Gewissen über ihre Lebensführung einreden will. Die App soll einfach Spaß machen. Und im Endeffekt ist das auch alles, was zählt.
Ob BeReal sich dem Druck zur Monetarisierung beugt, wird sich zeigen. Bis dahin solltet Ihr die App auf jeden Fall beobachten.
In der Instagram-Zentrale schien es 2022 ein wenig chaotisch zuzugehen — da gab es mehrere Feature-Updates und ein paar Kardashian-inspirierte Rückzieher. Unserer Meinung nach ist Instagram aber nach wie vor die führende Plattform für Marken.
Warum?
Außerdem setzt Instagram nach wie vor stark auf Video. Zum Beispiel sind alle Instagram-Videos jetzt Reels — und Reels werden vom Empfehlungsalgorithmus erheblich priorisiert. Für Marketer bedeutet das, dass das Posten von Instagram Reels die beste Möglichkeit ist, auf der Plattform von vielen Menschen gesehen zu werden.
Google Trends weist nach, dass das Interesse an Reels nach der Ankündigung von Adam Mosseri im Juli 2022, dass alle Videos auf Instagram zu Reels werden, einen neuen Höchststand erreicht hat.
Zum Glück ist es dank des Aufstiegs von TikTok, YouTube Shorts und Amazon Video Shorts (??!) ein Leichtes, Euer Kurzvideo via Crossposting auf mehreren Plattformen zu zeigen (auch wenn das offiziell nicht empfohlen wird). Achtet einfach darauf, vorher die Logos und Wasserzeichen zu entfernen!
Von Zeit zu Zeit tritt eine neue Social-Media-App auf den Plan, durch die sich die Art und Weise, wie wir Content konsumieren, deutlich verändert. Snapchat bewerkstelligte dieses Kunststück mit seinem verschwindenden Content, TikTok später mit Kurzvideos. 2020 schaffte es Clubhouse mit Social Audio (so zumindest der Plan).
Clubhouse wurde als „das nächste große Ding“ in der Welt der sozialen Medien gepriesen; heute muss es mit einer neuen Welle von Nachahmer-Plattformen auf Audiobasis konkurrieren. Wann wurde Clubhouse in Eurem Umfeld das letzte Mal erwähnt?
Ihr müsst überlegen? Wir auch.
Nick Martin, Social Media Engagement Specialist bei Hootsuite (den wir zu Clubhouse interviewt haben, als die App online ging), bringt es auf den Punkt:
„Clubhouse demonstrierte, dass Social Audio ein gangbarer Weg zum Teilen von Inhalten ist. Die größeren Netzwerke „bedankten” sich und entwickelten eigene Features, die das System nachahmten. Heute hat Twitter Spaces das Sagen — und Clubhouse existiert zwar noch, ist aber bestimmt nicht mehr die erste Wahl der Nutzer.“
Laut Martin war Twitter Spaces deshalb bei Unternehmen erfolgreicher, weil in einer App enthalten, die sie bereits nutzen und für die sie eine Zielgruppe aufgebaut haben. Zum jetzigen Zeitpunkt der Social-Media-Geschichte ist es einfach zuviel verlangt, mit einem kostspieligen Medienformat auf einer neuen brandneuen App eine Follower-Gemeinde von Null auf aufzubauen (außer diese App heißt TikTok; siehe dazu unseren Social-Media-Trend Nr. 1).
Seit den ersten Erfolgen Anfang 2021 sind die Download-Zahlen von Clubhouse zurückgegangen.
Und noch ein beunruhigendes Indiz: Einige der Top-Führungskräfte von Clubhouse haben das Unternehmen verlassen.
So verließ Aarthi Ramamurthy, damaliger Head of International und Co-Moderatorin von „The Good Time Show“, nicht nur Clubhouse, sondern übersiedelte mit ihrer Sendung zu YouTube. Vertrauen sieht anders aus.
Social Audio an sich ist noch ein Experimentierfeld, in dem es keine eindeutigen Sieger gibt:
Und dann zeigen auch noch die Daten, dass Social Audio bei den Nutzern nicht wirklich gut ankommt.
Obwohl diese Daten eher mau aussehen, glauben manche, dass Social Audio bei Nischenzielgruppen Erfolg haben könnte. Die Super Follows Spaces von Twitter ermöglichen es Creators, Audio-Events exklusiv für ihre zahlenden Abonnenten zu veranstalten. Und Discord, die für ihre Nischen-Communitys bekannte Plattform, entwickelte vor Kurzem das hauseigene Social-Audio-Feature Stage Channels.
Ist Euch aufgefallen, dass sich Euer LinkedIn-Feed immer mehr mit persönlichen Posts füllt? Also genau mit der Art von Inhalten, die Ihr eher von Eurem Facebook-Feed erwarten würdet?
Damit steht Ihr nicht allein. Von weinenden CEOs über begeisterte Eltern, die Fotos ihrer Kinder posten, bis hin zu Tipps für das Stillen zeigt sich die Plattform derzeit viel privatorientierter als früher. Manche Leute nutzen LinkedIn sogar zur Partnersuche. Warum?
Hat sich der LinkedIn-Algorithmus geändert und bevorzugt heute persönlichere Beiträge? Oder hat die Pandemie die Grenzen zwischen unserem Privat- und Berufsleben hinweggefegt?
Könnte es daran liegen, dass das Vertrauen in Facebook, wo wir normalerweise diese Art Content posten, so niedrig ist wie nie zuvor, während das Vertrauen in LinkedIn nach wie vor hoch ist — ebenso wie die Engagement-Raten? Vielleicht wirken die anderen sozialen Netzwerke so übersättigt, dass LinkedIn den Nutzern als eine Möglichkeit erscheint, Aufmerksamkeit auch für privatere Belange zu schaffen.
Im Jahr 2021 ist uns aufgefallen, dass LinkedIn-Posts ohne Links — ähnlich wie auf Twitter — besser abschneiden als solche mit Links. Das deutet auf eine Algorithmusänderung hin, nach der nun Inhalte bevorzugt werden, die Menschen dazu motivieren, länger auf der Plattform zu bleiben. Dies scheint auch noch 2022 der Fall zu sein: Die meisten viralen Beiträge enthalten eine Mischung aus längeren persönlichen Geschichten und Fotos (fast wie Blog-Posts) statt Links zu Content auf anderen Websites.
Was auch immer dahintersteckt — es sieht nicht so aus, als würde sich dieser Trend zum deutlich weniger „Professionellen“ so bald abschwächen.
Keine Bange — wir schlagen Euch nicht vor, Euch in die Direktnachrichten eines potenziellen Seelenverwandten auf LinkedIn einzuschleichen. Experimentiert lieber zuerst mit den folgenden Maßnahmen:
Unter nutzergenerierten Inhalten (user-generated content; UGC) versteht man in der Regel Social-Media-Content, der von Privatleuten und nicht von Marken erstellt wird. So könnte Nike beispielsweise statt eines Produktfotos von einem Profifotografen das Foto eines zufriedenen Kunden reposten, der seine neuen Nike-Sneaker trägt.
Nutzergenerierte Inhalte eignen sich ausgezeichnet für Marken, die ihre Bekanntheit steigern und die Beziehung zu ihren Kunden vertiefen wollen. Sie sind authentische Social-Media-Testimonials und sorgen dafür, dass ihre Ersteller das Gefühl bekommen, etwas Besonderes zu sein — beides erhöht die Markentreue,
Trotz alledem ist uns kürzlich aufgefallen, dass die Generation Z unter „UGC“ etwas ganz anderes versteht, nämlich Social-Media-Posts, die von freiberuflichen Marketern oder Mikro-Influencern für Unternehmen erstellt werden.
In der Sprache dieser Generation bezahlen Marken „UGC-Creators“ dafür, Inhalte zu erstellen, die wie organische nutzergenerierte Inhalte aussehen.
Ein Beispiel dafür:
View this post on Instagram
Im Gegensatz zu traditionellen Influencern, die auf ihren eigenen Kanälen für Marken werben, stellen UGC-Creators die von ihnen produzierten Inhalte zur Verbreitung auf den markeneigenen Kanälen zur Verfügung. Sie sind weniger Markenfürsprecher als bezahlte Urheber von Inhalten.
Wir gehen davon aus, dass „nutzergenerierte Inhalte“ eine Zeitlang beide Definitionen erfüllen werden. Das alles deutet jedoch auf einen umfassenderen Social-Media-Trend hin: Marken lagern ihre Social-Media-Tätigkeit an die Creator-Wirtschaft aus.
Im vergangenen Jahr haben wir über die wachsende Bedeutung von Influencer-Partnerschaften für Marketer geschrieben. 2023 werden Unternehmen (vor allem große) weiterhin die Hilfe von Social-Media-Creators in Anspruch nehmen, um ihre ideale Zielgruppe zu erreichen.
In der Hootsuite-Trends-Umfrage für 2023 wurde ermittelt, dass 42 % der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern mit Creators zusammenarbeiten, während dies nur bei 28 % der kleinen Unternehmen (solche mit unter 100 Mitarbeitern) der Fall ist.
Doch es gibt auch einen neuen Aspekt der Creator-Wirtschaft, den es zu beachten gilt: freiberufliche Content-Creators, die nicht unbedingt Influencer, sondern einfach nur sehr bewandert im Bereich Social Media sind und Marken ihre Dienste anbieten.
Das ist durchaus sinnvoll. Reels und TikToks gewinnen zusehends an Popularität. Und sie erfordern einen besonderen Mix an Fähigkeiten: eine hohe technische Begabung und das Charisma eines hauptberuflichen Entertainers. Nicht jeder kann ein sehenswertes Reel oder TikTok erstellen — das dürft Ihr uns glauben.
Dazu kommt, dass traditionelle nutzergenerierte Social-Media-Inhalte nicht mehr so wertvoll sind, wie sie es früher einmal waren. Sicherlich spielt der Social Proof für potenzielle Kunden nach wie vor eine Rolle. Doch da die Social-Media-Algorithmen mittlerweile Videos den Vorzug vor Fotos geben, ist es eher unwahrscheinlich, dass es ein Fotos des Schuhs, den ich gerade gekauft habe, in viele Nutzer-Feeds schafft.
Da die Budgets für Marketingkampagnen von Kürzungen bedroht sind ( … Rezession) und Unternehmen auf günstigere Mittel zur Content-Erstellung zurückgreifen, scheint der Einsatz von Freischaffenden für einmalige Videos eine naheliegende Lösung zu sein. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Social-Media-Trend bis 2023 und darüber hinaus noch verstärken wird.
Internen Untersuchungen von Google zufolge nutzen 40 % der 18- bis 24-Jährigen inzwischen soziale Medien als primäre Suchmaschine. Im September 2022 verkündete die New York Times sogar: „Für die Generation Z ist TikTok die neue Suchmaschine“.
Weltweit nutzen Menschen aller Altersgruppen Social Media, um über Marken zu recherchieren.
Unsere eigenen internen Untersuchungen (ein Test, den wir auf den Instagram-Accounts eines unserer Autoren durchgeführt haben) ergaben, dass die Verwendung von Keyword-optimierten Bildunterschriften statt Hashtags die Reichweite um 30 % erhöhte und das Engagement verdoppelte.
Darüber hinaus zeigt der Hootsuite Trend-Report 2023, dass mehr Internetnutzer im Alter von 16 bis 24 Jahren soziale Medien zur Recherche nach Marken nutzen, die sie kaufen wollen, als sich auf Suchmaschinen zu verlassen.
Was bedeutet das nun für Social-Media-Profis?
Es ist höchste Zeit, eine Keyword-Recherche in Eure Social-Media-Strategie aufzunehmen. Anstatt nach Fertigstellung eines Posts ein paar Hashtags in Eure Texte zu klatschen, solltet Ihr nach Keywords suchen, die Euch dazu inspirieren, Content zu erstellen, nach dem die Leute bereits suchen.
Auch wenn der Traffic und das Engagement durch Suchen nicht durch die Decke gehen, erhaltet Ihr zumindest ein paar Anregungen für neue Posts.
Noch ein Tipp zu Social Search gefällig? Brayden Cohen, Social Media Marketing Lead bei Hootsuite, rät dazu, Social-Media-Profile als Mini-Landingpages zu betrachten:
„Die Google-Suche wird nie ganz verschwinden — aber die Gewohnheiten der Menschen ändern sich. Sie nutzen die sozialen Medien, um nach neuen Produkten zu suchen. Meiner Ansicht nach kamen die Leute früher nur in die sozialen Netzwerke, um Reviews zu lesen oder eine Marke kennenzulernen, doch jetzt nutzen sie Social Media, um tatsächlich etwas zu kaufen … Für mich hat sich in erster Linie meine Perspektive geändert. Ich behandle unsere Social-Media-Seiten inzwischen wie kleine Landingpages und Websites. Und ich versuche mir vorzustellen, dass unsere Social-Media-Kanäle der Hauptverkaufsort sind.“
Seit Anbeginn der Zeit — oder wenigstens seit 2008, als Facebook und YouTube ihre Mobile-Apps auf den Markt brachten — scrollen Social-Media-Nutzer durch stumm geschaltete Videos. Mehreren Studien zufolge werden 85 % aller Social-Media-Videos ohne Ton betrachtet, insbesondere an öffentlichen Orten. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuschauer sich ein Video bis zu Ende ansehen, steigt um 80 %, wenn es Untertitel hat.
Da Kurzvideos (na gut, TikTok) das Internet erobert haben, prognostizieren wir für 2023, dass Untertitel zum Standard für alle veröffentlichten Videoinhalte werden. Und das aus drei Gründen:
Im vergangenen Jahr gehörte Social Commerce zu den wichtigsten Social-Media-Trends. Als die Umsätze in China die 350-Milliarden-Dollar-Marke überstiegen, versuchten nordamerikanische und europäische Marketer sich so zu positionieren, dass sie ebenfalls auf den Social-Commerce-Zug aufspringen und Geld verdienen können.
Trotz des chinesischen Erfolgs holen nordamerikanische und europäische Verbraucher jedoch langsamer auf. Manche sozialen Netzwerke haben daher ihre Shopping-Funktionen zurückgefahren (vor allem jene, die mit „Live“-Shopping zu tun haben, das in westlichen Märkten weniger verbreitet ist):
Bedeutet das, dass die vielversprechende Zukunft des Social Shopping noch nicht wirklich angebrochen ist?
Vielleicht.
Laut einer von Accenture durchgeführten Umfrage unter 10.000 Verbrauchern weltweit haben viele Käufer immer noch kein Vertrauen in den Kaufprozess über soziale Medien.
Ihre größte Sorge: die Käufe seien nicht versichert oder würden nicht rückerstattet. Außerdem sind sie skeptisch, wenn es um die Qualität und Echtheit der Produkte und ihrer Anbieter in den sozialen Medien geht. Fast ein Drittel wollen ihre persönlichen Daten keiner Social-Media-Plattform anvertrauen.
Im Hootsuite-Trends-Report wurde den Umfrageteilnehmern eine ähnliche Frage gestellt („Welches sind die größten Hindernisse für den Kauf via Social Media?“) und erhielt ähnliche Antworten.
Trotz dieser Ergebnisse ist Social Commerce laut Daten von eMarketer nach wie vor eine riesige und wachsende Branche — sogar in den USA.
Das Wachstum an neuen Käufern hat sich seit der Pandemie verständlicherweise verlangsamt. Doch bis Ende 2022 sollen bestehende Verbraucher 110 US-Dollar mehr für Social-Media-Shopping ausgeben als im Vorjahr — wobei das größte Neukundenwachstum auf TikTok stattfindet. Dies deutet darauf hin, dass sich die Zielgruppen trotz mangelndem Vertrauens langsam an soziale Medien als Shopping-Kanal gewöhnen und sie verstärkt nutzen.
Auch wenn das Live-Shopping-Erlebnis beim westlichen Publikum nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt, ist das nicht zwingend ein Zeichen dafür, dass es mit Social Commerce vorbei ist. Schließlich kann dieser viele Formen annehmen, unter anderem Shoppable Posts/Ads, AR-Shopping, Empfehlungen und sogar Second-Hand-Marktplätze wie Facebook Marketplace — alles beliebte Taktiken, die in Nordamerika und Europa genutzt werden.
Tatsächlich vermuten viele, dass es sich bei der Entfernung des „Shop“-Tabs bei Instagram (zusammen mit anderen Shopping-Funktionen wie Live-Shopping und Partner-Links) um einen Versuch handelt, die Social-Commerce-Einnahmen direkter Anzeigen zuzuordnen, vor allem jetzt, da „empfohlene Beiträge“ in den Feed-Algorithmus aufgenommen wurden. Das bedeutet: Instagram will, dass die Leute auf der Plattform einkaufen — aber über bezahlte Werbung, an der Instagram mehr verdient.
Einzelhändler und E-Commerce-Unternehmen sollten dem Social Commerce nach wie vor große Aufmerksamkeit schenken — und westlich ausgerichtete Unternehmen sollten proaktiv und vor ihren Mitbewerbern versuchen, in dieser Disziplin möglichst gut zu werden.
Es wird nicht leicht sein, es den Millennials beizubringen, vor allem solchen, die bis heute skinny Jeans nachtrauern — aber GIFs sind nicht nur eine ineffiziente Technologie, die älter ist als das Internet, sondern … einfach nicht mehr cool.
Von allen Social-Media-Trends für 2023 bricht uns dieser wirklich das Herz.
Welche Beweise wir für unsere Behauptung haben? Nun, zum einen hat die GIF-Suchmaschine Giphy seit ihrer besten Zeit im Jahr 2016 einen Wertverlust von 200 Millionen US-Dollar erlitten. Wie Giphy selbst erklärt: „Es gibt Anzeichen für einen allgemeinen Rückgang der GIF-Nutzung, der auf ein nachlassendes Interesse von Nutzern und Content-Partnern an GIFs zurückzuführen ist. … Sie sind als Content-Format aus der Mode gekommen, wobei vor allem jüngere Nutzer GIFs als ,für die Babyboomer-Generation‘ und ,peinlich‘ bezeichnen.“
Nur weil Reaktions-GIFs passé sind, heißt das aber noch lange nicht, dass alle animierten Bilder out sind. Die Verwendung von Stickern als Hilfsmittel in Euren Instagram Stories wird nicht so bald von der Bildfläche verschwinden (obwohl es sich technisch gesehen um GIFs handelt). Und die Erstellung von Animationen zur Veranschaulichung von Anleitungen oder Produktabläufen ist laut Deana Campbell, Email Marketing Strategist bei Hootsuite, immer noch eine viel schnellere Lösung, als jemanden dazu zu bringen, ein ganzes Video zu drehen.
Von allen Social-Media-Trends für 2023 betrachten wir diesen mit extrem gemischten Gefühlen.
Die Social-Media-News im Jahr 2022 waren geprägt durch immer neue schwindelerregende Storys über diverse Milliardäre auf der Jagd nach Social-Media-Netzwerken. Elon Musk, Peter Thiel und der einst unter dem Namen Kanye West bekannte Künstler woll(t)en es Donald Trump (Truth Social) und Jeff Bezos (der 2014 Twitch kaufte) gleichtun — und versuchten ihre eigenen sozialen Netzwerke zu finanzieren, zu besitzen oder zu kaufen.
Als dieser Beitrag geschrieben wurde, hatte Elon Musk den Kauf von Twitter für 44 Milliarden Dollar offiziell abgeschlossen. (Die unmittelbaren Folgen haben mittlerweile das Zeug für eine eigene Netflix-Serie.) Kanye West spekulierte im Oktober 2022 mit dem Kauf von Parler (einem rechtsgerichteten Social-Media-Netzwerk mit nur 50.000 täglich aktiven Nutzern). Und Peter Thiel unterstützte bereits 2021 die konservative Videoplattform Rumble.
Wir prognostizieren, dass sich dieser Trend im Jahr 2023 fortsetzen dürfte, weil soziale Medien eine immer stärkere Rolle in der Gesellschaft und Wirtschaft spielen. Zudem wächst das Misstrauen gegenüber der Objektivität von Algorithmen (ebenso wie die Angst vor Zensur und Fake News). Es könnte sogar sein, dass auch andere Milliardäre eigene sozialen Netzwerke gründen, so wie der ehemalige US-Präsident Trump.
Letzteres ist jedoch eher unwahrscheinlich, da das Trump-Netzwerk kaum eine kritische Masse erreicht hat. Ein erfolgreiches Modell für ein brandneues soziales Netzwerk, das sich vor allem um eine Persönlichkeit dreht, ist bislang nicht in Sicht. Möglicherweise versuchen die Leute mit dem nötigen Kleingeld stattdessen, Einfluss auf eines der bereits etablierten Netzwerke zu nehmen.
Wenn es aber wirklich so weitergeht, dann hoffen wir mal, dass Rihanna Snapchat kauft und MacKenzie Scott Pinterest übernimmt (und vielleicht Goodreads, wenn sie schon dabei ist).
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