Social-Media-Trends für 2024
Willkommen im Jahr 2024, in dem sich die Social-Media-Trends schneller ändern als das Wetter. Es gibt heiße neue Plattformen, neue Möglichkeiten zum Shopping und unzählige Algorithmus-Updates. Genug, um selbst die klügsten Köpfe zum Rauchen zu bringen.
Keine Sorge, wir haben für euch nachgeforscht. Mit diesem Blogbeitrag erspart ihr euch das zwanghafte Checken jeder App auf der Suche nach den heißesten neuen Social-Media-Trends.
Holt euch unseren Social-Media-Trend-Report für 2024, und studiert die spannenden Daten, die euch dabei helfen, eure Ziele in 2024 zu erreichen — es zeichnet sich bereits als das bisher beste Jahr für Social Media ab.
Die 16 wichtigsten Social-Media-Trends für 2024
1. Reine Text-Posts sind der Geheimtipp des Jahres (und X bleibt an der Spitze)
Die Umstrukturierung bei X scheint sich in den letzten Monaten stabilisiert zu haben. Aber die Ungewissheit bezüglich der weiteren Entwicklung dieser Plattform hat es vielen anderen textbasierten Apps ermöglicht, 2023 einige Marktanteile zu erobern.
Mastodon verzeichnet zum Beispiel 1,7 Millionen monatlich aktive Nutzer. Die von Jack Dorsey finanzierte Social-Media-App Bluesky ist nur auf Einladung zugänglich (exklusiv!), brüstet sich aber mit über einer Million aktiven Nutzern.
Und dann ist da noch Metas Threads-App. Sie explodierte im Juli 2023 förmlich und erreichte in Rekordzeit mehr als 44 Millionen täglich aktive Nutzer.
Aber gebt X noch nicht auf. Das frühere Twitter ist immer noch die meistgenutzte textbasierte Social-Media-App.
X gibt an, dass seine Nutzerbasis 2023 540 Millionen übersteigen wird und in den nächsten fünf Jahren auf über 650 Millionen Nutzer anwachsen soll (obwohl Statista etwas niedrigere Zahlen für 2023 und einen Rückgang der weltweiten Nutzerzahlen meldet).
Die Nutzung der X-Plattform ist nach wie vor hoch, auch wenn die Nutzer nicht genau wissen, wie sie sie nennen sollen:
Aber die Popularität der neuen Konkurrenten hat eines deutlich gemacht: Die Menschen verlangen nach Text, und das nicht nur auf textbasierten Plattformen.
Auf Facebook sind Old-School-Textbeiträge noch immer sehr erfolgreich. Auntie Anne’s wandelt schon seit Jahren erfolgreiche Tweets in Facebook-Posts um, und das Engagement, das diese Posts erzielen, ist beeindruckend.
Außerdem wissen wir alle, dass reine Text-Posts auf LinkedIn abheben sein können:
Warum insbesondere Marketer diese Art Posts bevorzugen, leuchtet durchaus ein. Sie lassen sich sehr viel schneller erstellen (vor allem, wenn ihr ein Tool wie OwlyWriter AI verwendet) und es ist viel unwahrscheinlicher, dass sie in eurem Freigabeprozess stecken bleiben.
Worauf wollen wir hinaus? Egal, was bei X passiert, textbasierte Social-Media-Apps werden nicht verschwinden. Reine Text-Posts werden selbst auf Plattformen, die nicht als textorientiert gelten, weiterleben.
To-do-Liste:
- Sichert euch euren Benutzernamen auf Mastodon, Bluesky und Threads, auch wenn ihr noch keine Zeit habt, auf diesen Plattformen einzusteigen.
- Sucht nach Möglichkeiten, reinen Text-Content auf anderen Plattformen wiederzuverwenden (z. B. indem ihr eure Tweets auf Instagram zweitverwertet).
- Löscht euren X-Account noch nicht und fahrt die Anzahl der Tweets pro Woche nicht zurück (wenn euch das strapaziert, könnt ihr das Texten von Tweets mit KI beschleunigen).
- Verfeinert eure X-Marketingstrategie und behaltet mit Hootsuite Analytics genau im Auge, ob sich eure Zielgruppe weiterhin auf der Plattform engagiert.
2. Social-Media-Plattformen werden zu den heißesten neuen Suchmaschinen
Wenn ihr echte Erkenntnisse von echten Menschen sucht, reichen die Google-Suchergebnisse nicht immer aus.
Und wo lassen sich garantiert jede Menge Ratschläge von echten Menschen finden?
Korrekt. In den sozialen Medien. 2024 und darüber hinaus stellen Social-Media-Kanäle die größte Bedrohung für herkömmliche Suchmaschinen dar.
TikTok integriert jetzt Google-Suchergebnisse in seine In-App-Ergebnisse, und die Plattform hat ihr Creative Center mit robusten Suchwerkzeugen wie Keyword Insights aufgerüstet.
Jüngste Studien legen zudem nahe, dass Social-Media-Plattformen der zweitbeliebteste Weg für die Generation Z sind, um Kaufentscheidungen zu treffen. Es sieht so aus, als würde sich Google zu Recht Sorgen machen, dass TikTok, Facebook und Instagram dem Unternehmen in seinem ureigenen Markt das Wasser abgraben.
Wenn ihr 2024 die Fragen eures Publikums nicht via Social Media beantwortet, wird es wahrscheinlich jemand anderes tun (und das könnte eure Konkurrenz sein).
Wir hatten Social-Media-SEO als wichtigen Trend für 2022 angesprochen — und unsere Theorien in eigenen Experimenten getestet — aber jetzt wird das noch wichtiger.
Im vergangenen Jahr konzentrierten sich die von uns vorgeschlagenen Social-SEO-Taktiken hauptsächlich auf die Optimierung von Keywords in Bildunterschriften und Profilen. Jetzt entwickeln sich die Social-Media-Strategien weiter, um die Suchabsicht zu berücksichtigen und gleichzeitig Content zu produzieren, der sowohl unterhält wie weiterbildet (sozusagen „Edutainment”).
Dauerbrenner-Content kann im Grunde ewig in der Social-Media-Suche auftauchen, solange er relevant ist. Und je höher das Engagement bei diesen Posts ausfällt, umso wahrscheinlicher werden sie auf den Ergebnisseiten der Social-Media-Suche ganz oben gelistet.
Hier ist ein Beispiel für einen SEO-optimierten Post, der vom Hootsuite Social-Media-Team erstellt wurde.
Die Social-Media-Suche ist noch neu. Aber da die Plattformen ihre Suchfunktionen immer weiter verbessern und ausbauen, können wir davon ausgehen, dass sich dieser spezielle Social-Media-Trend noch lange halten wird.
To-do-Liste:
- Nutzt weiterhin Social SEO und die Keyword-Recherche, um euren Content-Kalender auszubauen. Wir haben Tipps für Instagram, TikTok, Facebook, YouTube und X.
- Erstellt Content, der Antworten auf häufig gestellte Fragen in eurem Marktsegment gibt. Aufklärende Inhalte werden in den Suchergebnissen viel eher angezeigt, auch noch Monate nach der Veröffentlichung.
- Integriert Social SEO als eine Komponente in eure Strategie, aber konzentriert euch nicht hauptsächlich darauf.
- Ihr habt noch keine Erfahrung mit Social SEO? Schaut euch das folgende Video an, um loszulegen.
3. Längere Videos werden ein großes Comeback feiern
Da wir uns immer noch von dem blitzartigen Siegeszug der Kurzvideos erholen, klingt die Behauptung verrückt, aber es stimmt: Längere Videos werden wieder in Mode kommen.
Wenn wir von längeren Videos sprechen, meinen wir keine langen Videos. Sofern ihr nicht in einem Markt für lange Videos tätig sind (z. B. YouTube-Videoessays), geht es um eine Länge von zwei bis fünf Minuten pro Video (statt unter einer Minute).
Es gibt einige Gründe, warum wir erwarten, dass die Algorithmen im Jahr 2024 Videos mit gehaltvollerem Inhalt belohnen werden.
Erstens erhöhen die großen Plattformen ihre maximale Videolänge ständig. Instagram Reels können jetzt bis zu 15 Minuten lang sein, und TikTok testet diese Länge Berichten zufolge ebenfalls. Außerdem hat X (Twitter) sein Premium-Abonnement eingeführt, mit dem zahlende Nutzer Videos mit einer Länge von bis zu zwei Stunden hochladen können.
Post by @mattnavarraView on Threads
Zweitens verändert sich das Nutzerverhalten. Wie wir in Trend Nr. 2 erwähnt haben, wenden sich die Nutzer jetzt häufig an soziale Medien, um Antworten auf Fragen zu suchen, die sie normalerweise an Google oder andere Suchmaschinen stellen würden. Die Ersteller von Social-Media-Content müssen in der Lage sein, Fragen in ihren Videos ausführlich zu beantworten, was mehr Zeit erfordert.
Und schließlich nutzen die Menschen die sozialen Medien mehr als je zuvor zum Zeitvertreib und zur Unterhaltung. (Wir vermuten, dass Paramount deshalb vor kurzem die gesamte Serie Mean Girls auf TikTok hochgeladen hat).
Kurz gesagt, die sozialen Medien werden in diesem Jahr ein noch größeres Stück vom Freizeitkuchen abbekommen, wenn ihr euch das vorstellen könnt. Und unser Hirn liebt es, in Dinge reingesogen zu werden, also verlasst euch darauf: läng(er) ist das neue kurz.
To-do-Liste:
- Experimentiert mit zwei- bis dreiminütigen Instagram Reels und TikToks (und ladet sie ohne Wasserzeichen herunter, damit ihr sie leicht cross-posten könnt).
- Setzt auf eure Dauerbrenner-Videostrategie (mehr zeitlose, ausführliche Videos mit Originalton und Antworten auf die Fragen eurer Zielgruppe).
- Beschränkt Videos wenn möglich auf einen Teil (d. h. unterteilt sie nicht in Teil 1, Teil 2 usw.).
- Wenn ihr längere Videos postet, fügt Zeitstempel in die Untertitel oder die Videobeschreibung ein, damit die Betrachter leicht durch den Inhalt navigieren können.
- Veröffentlicht lange Videos nicht nur, weil es geht. Achtet darauf, dass sie unterhaltsam und wertvoll für eure Follower sind.
4. Das Engagement wird sich von Feeds zu DMs verlagern
Heutzutage sind die Social-Media-Feeds vollgestopft mit Nachrichten, Memes, Creator-Content, Werbung, organischem Marketing von Marken — und Diskussionen darüber, ob das Kleid schwarz-blau oder weiß-gold ist (Kleiner Scherz! 2015 hat sich gemeldet und gefragt, ob ihr aufgepasst habt!).
Das Einzige, was man in den Social-Media-Feeds kaum noch sieht, sind organische, nicht kuratierte Posts von Freunden und Familie.
Es gibt viele Gründe für diesen Wandel. Aber die Tatsache, dass persönliche Updates nicht mehr so häufig ins Auge fallen, bedeutet nicht, dass sie komplett aus der Social-Media-Landschaft verschwunden sind.
Im August 2023 befragte Business Insider eine Handvoll Instagram-Nutzer der Generation Z für einen Artikel mit dem ominösen Titel „Social Media ist tot”. Die 22-jährige Content-Creatorin Tati Bruening sagt:
„Es gibt diese seltsame, unausgesprochene soziale Norm, was auf Instagram erlaubt sei und was nicht. Ich weiß aus meiner Altersgruppe, dass man komplett aussteigt und nur noch an enge Freunde postet oder die Accounts wechselt. Diese Unterebene von Instagram existiert und entspricht sehr viel mehr dem, was die App einmal war. Aber sie ist einfach nicht für die Allgemeinheit sichtbar.”
Close Friends Stories und Finstas sind jedoch nicht die einzigen privaten Orte, an denen Instagram-Nutzer persönliche Updates mit Freunden teilen. Noch mehr Engagement findet über Direktnachrichten (DMs) statt.
Wie Instagram-Chef Adam Mosseri in einer aktuellen Folge des 20VC-Podcasts sagt: „Der größte Teil des Wachstums von Instagram findet in Stories und DMs statt.” Er gab auch zu, dass man bei Meta weiß, dass sich die Messaging-App Telegram zu einem potenziell bedeutenden Konkurrenten entwickelt, obwohl Instagram keine Messaging-App sei.”
Vielleicht ist dies der Grund, warum das Team von Instagram in letzter Zeit viele neue DM-zentrierte Features entwickelt hat, darunter:
- Notizen, reine Text-Status-Updates in DMs, die dort beantwortet werden können
- Broadcast-Kanäle, ein von Telegram inspiriertes One-to-Many-Nachrichtensystem
- Verbesserte Sicherheitsvorkehrungen gegen unerwünschte Nachrichten
Was bedeutet das nun für Social-Media-Marketer?
Zunächst einmal ist es schwieriger, markenbezogenes Engagement zu verfolgen, wenn es in der Privatsphäre von DMs stattfindet — ein Gebiet, das für Social-Listening-Tools und traditionelle Analytics tabu ist. Das heißt aber nicht, dass sich hier keine bedeutenden Geschäftsergebnisse erzielen lassen (siehe unsere Tipps für das Tracking dieser Art von Dark Social weiter unten).
Zweitens müssen sich Marken und Unternehmen mit der Tatsache anfreunden, dass DMs für die meisten Social-Media-Nutzer die bevorzugte Kommunikationsmethode sind. Dies gilt auch für B2C-Konversationen, was bedeutet, dass sich Social Media in den kommenden Jahren noch mehr zu einem Kundenservicekanal entwickeln dürfte.
To-do-Liste:
- Ermutigt eure Zielgruppe, euch Fragen und Feedback per DM zu senden.
- Bereitet euer Social-Media-Team auf die Bearbeitung von Anfragen an den Kundenservice vor. Gebt ihnen Tools (wie Hootsuite Inbox) an die Hand, mit denen sie den Überblick behalten und Social-Media-Nachrichten aus all euren Konten in allen Netzwerken leicht beantworten können.
- Richtet automatische Antworten für einfache, häufig gestellte Fragen und für die Tageszeiten ein, an denen euer Team offline ist.
- Verwendet UTMs, um (zumindest einen Teil) des Traffics zu verfolgen, den ihr über DM-Shares erhaltet.
Wenn eure Organisation Social Media nutzt, um aktuelle Inhalte, Nachrichten oder wichtige Informationen von Behörden zu teilen, solltet ihr einen Instagram Broadcast Channel einrichten. (Hinweis: Im Moment steht dieses Feature nur Nutzern mit Creator-Konten zur Verfügung. Behaltet den eigenen Broadcast Channel von Adam Mosseri für Updates im Auge).
Managt sämtliche Nachrichten stressfrei mit einfacher Weiterleitung, gespeicherten Antworten und freundlichen Chatbots. Jetzt Hootsuite Inbox testen.
Demo buchenJeder Social-Media-Marketer möchte seine Reichweite vergrößern. Aber wenn ihr jemals versucht habt, Follower oder Likes zu kaufen, wisst ihr, dass die Ergebnisse enttäuschend sein können. Vor allem, wenn Vorgesetzte den Nachweis zur Rentabilität dieser Investitionen fordern.
Kommentare, Likes und Follower können alle gefaket werden. Views und Impressions lassen sich leicht aufblähen. Aber es gibt ein Engagement-Signal, das viel schwieriger zu fälschen ist: Shares.
Im Gegensatz zu Kommentaren, Likes, Followern oder Views stellen Shares einen tatsächlichen Wert dar. Wenn jemand euren Content in Stories, DMs oder außerhalb der Plattform teilt, wisst ihr, dass er bereit ist, bei seinem eigenen Publikum für euch zu bürgen.
Versteht uns nicht falsch: Kommentare und Likes sind immer noch wertvolle Engagement-Signale. Aber wenn ihr eure Inhalte so gestaltet, dass sie geteilt werden, werden auch Likes und Kommentare folgen. Das Gegenteil ist nicht immer der Fall.
Plattformen wie Instagram, TikTok und X haben die Anzahl der Shares entweder veröffentlicht oder testen genau das — und das sollte ein klarer Hinweis auf ihre Bedeutung sein.
UX wise, it looks sharp. Although, it does seems a little counterintuitive following the removal of like counts all those years ago. pic.twitter.com/fANF1rBCpV
— Nick Alessi (@nckalessi) August 10, 2023
Wenn ihr sicherstellen wollt, dass euer Content im Jahr 2024 häufiger geteilt wird, solltet ihr euch zunächst ansehen, was bereits funktioniert. (Tipp: Hootsuite Analytics macht diesen Job ziemlich einfach.) Worauf hat eure Zielgruppe in der Vergangenheit positiv reagiert, und wie könnt ihr mehr davon produzieren?
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Wenn ihr dann neue Inhalte erstellt, probiert den Shareability-Test der Social-Media-Beraterin Rachel Karten, bevor ihr auf posten klickt.
Aber was auch immer ihr tut: kauft keine Shares (oder Likes, Kommentare oder Follower). Bestenfalls rauscht es im Hintergrund. Schlimmstenfalls werdet ihr von der Plattform gesperrt oder erhaltet ein dauerhaftes Verbot.
To-do-Liste:
- Macht euch wirklich klar, für wen ihr Content erstellt und was für diese Zielgruppe wichtig ist.
- Untersucht eure am häufigsten geteilten Beiträge mit einem Tool wie Hootsuite Analytics. Was hat sie so erfolgreich gemacht? Wie könnt ihr diese Erfolge wiederholen?
- Bevor ihr neue Inhalte veröffentlicht, unterzieht sie einem Shareability-Test wie dem von Karten. Wenn eure Zielgruppe euren Post eher nicht teilen wird, woran könnt ihr drehen, um sie anzulocken?
- Fangt an, in euren turnusmäßigen Marketing-Reports auf Shares zu achten.
6. Telegram könnte zur nächsten Super-App werden
Ihr wisst bereits, dass der Gruppenchat der neue Facebook-Status ist (siehe Trend Nr. 4). Deshalb sind Messaging-Apps wie Telegram in einer hervorragenden Position, um 2024 abzuräumen. Die auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete Chat-Plattform hat über 800 Millionen monatlich aktive Nutzer und verzeichnet rund 2,5 Millionen Neuanmeldungen pro Tag. (Sichtet ihr schon die Dollarzeichen?)
Obwohl es Telegram bereits seit 2013 gibt, hat es sich erst in jüngerer Zeit zu dem vollwertigen Social-Media-Netzwerk entwickelt, das es heute ist. Das ist zum Teil dem ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky zu verdanken, der die App seit Beginn des Krieges mit Russland konsequent zur Kommunikation nutzt.
Gestartet als eine App zum Versenden sicherer Nachrichten an Freunde war, verfügt Telegram heute über viele verlockende Social-Media-Features. Und die Plattform bringt immer mehr heraus, weshalb wir glauben, dass sie in einer guten Position ist, um eine der nächsten Super-Apps zu werden.
Zu den aktuellen Telegram-Features gehören:
- Gruppenchats (bis zu 1.000 Benutzer), geheime Chats und Videochats
- Unterstützung für Medien, Links, Dateien, Musik und Sprache in Chats
- Stories, mit denen ihr Fotos und Videos für eine begrenzte Zeit teilen könnt
- Broadcast-Kanäle für das Versenden von Nachrichten an große Zielgruppen
- Zahlungs-Bots für finanzielle Transaktionen zwischen Käufern und Verkäufern
- Telegram Passport für die sichere Überprüfung der persönlichen Identität
- Gesponserte Nachrichten über die Telegram-Werbeplattform
Die App wurde 2021 um eine Werbeplattform erweitert, die es Marken ermöglicht, gesponserte Nachrichten an Kanäle mit mehr als 1.000 Abonnenten zu senden. Marketer sollten erwägen, Telegram in ihre Paid-Strategien zu integrieren und auf dieser Plattform Präsenz zeigen, solange das Eisen heiß ist.
To-do-Liste:
- Vor allem Regierungsbehörden könnten Zelenskys Beispiel folgen und Broadcast-Kanäle auf der App einrichten, um die Bürger mit geringerem Risiko zu informieren.
- Cross-promoted euren Broadcast-Kanal (mit Links) bei eurer Zielgruppe in all euren anderen sozialen Netzwerken.
- Meldet euch für die Telegram-Werbeplattform an und experimentiert mit gesponserten Nachrichten.
7. Die Föderation ist die Zukunft der sozialen Medien (aber sie ist noch nicht da)
Mastodon. Hive. Bluesky. Threads. Was haben diese sozialen Netzwerke gemeinsam?
Sicher, ein jedes wurde als Nachfolger von Twitter/X gepriesen. Aber sie bieten auch aktuelle oder zukunftsweisende Beispiele für dezentralisierte Social-Media-Netzwerke (auch „Fediversum”), und sie könnten ein Zeichen für die Zukunft sein.
Doch bevor wir zu sehr ins Detail gehen, eine kleine Auffrischung zum Begriff „dezentralisierte Plattformen” (damit ihr nicht durcheinander kommt).
Im Gegensatz zu herkömmlichen sozialen Netzwerken nutzen dezentrale Plattformen die Blockchain oder Peer-to-Peer-Netzwerke, um Informationen über viele Server zu verteilen.
Das bedeutet, dass eure Daten nicht auf einen einzigen Server beschränkt sind und nicht von einem einzigen Unternehmen kontrolliert werden. Wenn genügend dieser Netzwerke miteinander verbunden sind, könnt ihr nahtlos über sie hinweg kommunizieren.
Genau darum geht es beim Fediversum, dem „föderierten Universum”. Nutzer eines Netzwerks im Fediversum können Nutzern in einem anderen Netzwerk folgen, mit ihnen interagieren und Inhalte mit ihnen teilen. Das Fediversum legt großen Wert auf Privatsphäre, Unabhängigkeit, Gemeinschaft und Verbindung.
Dennoch ist das Fediversum noch nicht unsere soziale Realität.
Das Team hinter Threads scheint sich sehr für das dezentralisierte Modell zu interessieren, aber bis jetzt funktioniert Threads noch sehr ähnlich wie andere traditionelle Social-Media-Netzwerke.
Obwohl der Umbruch bei X in diesem Jahr einige Social-Media-Marketer veranlasste, das Konzept traditioneller, zentralisierter Netzwerke in Frage zu stellen, ist es der Ex-Twitter-Plattform gelungen, die meisten ihrer Nutzer zu halten.
Außerdem sind die meisten dezentralen Netzwerke von heute für die breite Masse der regelmäßigen Nutzer immer noch technisch zu komplex (siehe die vielen „Wie funktioniert Mastodon/Bluesky überhaupt??”-Posts auf X).
To-do-Liste:
- Falls noch nicht geschehen, sichert euch Accounts und erkundet Plattformen wie Mastodon und Bluesky. Es kann nicht schaden, sich auf die Zukunft vorzubereiten.
- Beginnt mit der Entwicklung einer Community-orientierten Social-Media-Strategie. Das wird ein wesentliches Element der dezentralen Zukunft sein, ist aber für die traditionellen Netzwerke genauso wichtig.
8. Jeder Grid-Post wird ein Foto-Dump
Zum ersten Mal sprachen wir 2022 über Foto-Dumps, aber damals schien das eine bloße Modeerscheinung zu sein.
Sorry! Unsere Kristallkugel hat an diesem Tag wohl eine Fehlfunktion gehabt.
Foto-Dumps (vormals als Karussell bekannt) sind heute die einzige Möglichkeit, auf Instagram zu posten — und seit TikTok den Fotomodus eingeführt hat, sind sie auch auf dieser Plattform äußerst beliebt.
(Und ernsthaft, niemand nennt sie mehr Karussell.)
Wahrscheinlich ist euch aufgefallen, dass eure Freunde in letzter Zeit immer seltener auf Instagram posten. Aber tut uns den Gefallen und schaut euch ihre letzten Posts an — das sind Foto-Dumbs, oder?
Diese Freunde sind auch nicht allein. Inzwischen gibt es mehr als 3,7 Millionen Instagram-Posts mit dem Hashtag #photodump.
Und auch wenn der Name einen Mangel an Kuratierung oder Strategie vermuten lässt, ist das definitiv nicht der Fall.
Das Multi-Foto-Format ermöglicht es Creators und Marken, längere Storys zu erzählen, bei foto-spezifischen Trends mitzumachen und mit ihrer Zielgruppe auf eine Weise in Kontakt zu treten, die authentisch und ungefiltert wirkt.
Es bietet auch eine gute Möglichkeit, viele Informationen zu vermitteln, ohne in ein kostspieliges, produktionsintensives Video zu investieren. Auf Instagram könnt ihr bis zu 10 Fotos oder Videos in einem einzigen Beitrag teilen, und auf TikTok habt ihr bis zu 35 Slides zur Verfügung.
Außerdem sind Karusells, pardon, Foto-Dumps, immer noch das erfolgreichste Format auf Instagram und erzielen mehr Reichweite und Engagement als Reels oder Einzelbeiträge.
Besseres Storytelling, mehr Reichweite und mehr Engagement für weniger Geld? Ja, das ist ein Format, in das es sich zu investieren lohnt.
To-do-Liste:
- Plant eure Foto-Dumps sorgfältig — das erste Foto ist entscheidend! Fesselt euer Publikum mit einem Aufhänger, der es zum Weiterscrollen verführt.
- Achtet auf fotospezifische Trends, vor allem auf TikTok. Wenn euch ein Fotos gelingt, das sich für eure Marke eignet, ist ein hohes Engagement fast garantiert.
- Wenn euer erster Foto-Dump nicht gut ankommt, testet weiter. Spielt mit verschiedenen Stilen und Längen von Karussells.
- Hier geht es nicht um den schnellen Euro! Foto-Dumps eignen sich perfekt für lehrreichen Content oder Trendthemen.
9. LinkedIn wird persönlichen Content weniger priorisieren (und beliebter bei der Generation Z werden)
Wir haben genau beobachtet, wie COVID-19 LinkedIn von einem Ort für berufliche Updates, Karriereratschläge und Angeberei über die Arbeit zu einem Feed voller persönlicher Anekdoten und Wochenend-Selfies machte.
Doch als wir uns gerade damit anfreunden konnten, dass die professionelle Plattform persönlicher wird, gab LinkedIn erste Signale, dass es zu seinen Wurzeln zurückkehren will.
Tatsächlich hat LinkedIn bereits einige Algorithmus-Änderungen vorgenommen, die die Professionalität in den Vordergrund stellen, darunter eine, die sich auf „Wissen und Ratschläge” konzentriert, insbesondere unter Fachleuten und Personen im Netzwerk eines Nutzers.
Der Grund dafür: Laut LinkedIn finden seine Nutzer Inhalte am wertvollsten, wenn sie auf Wissen beruhen, insbesondere wenn sie von jemandem gepostet wurden, den sie kennen.
Subtext: Wenn ihr 2024 auf LinkedIn viral gehen wollt, müsst ihr noch härter am Aufbau eures persönlichen Netzwerks und eurer Follower arbeiten.
Ein weiterer Indikator dafür, dass die Dinge professioneller werden, ist das neue „Top Voice Badge”-Feature von LinkedIn. Die Plattform vergibt diese Abzeichen an Autoren, die „mit ihrem Content wertvolle Expertise vermitteln und so ihren einzigartigen, originellen Beitrag zu einem Thema demonstrieren”.
Die Plattform möchte eindeutig Mitglieder belohnen, die Inhalte auf Grundlage ihrer beruflichen Expertise teilen.
Ein weiterer wichtiger Trend, der für LinkedIn 2024 zu beachten ist: Die Generation Z wird einen größeren Anteil an der Nutzerbasis der Plattform gewinnen. Sie ist die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe und übertrifft bereits jetzt die Älteren, wenn es um das Einsammeln von Kontakten auf der Plattform geht.
Und das liegt nicht nur daran, dass jedes Jahr Millionen von Menschen der Generation Z auf den Arbeitsmarkt strömen. Ein weiterer Grund: wie Kritiker behaupten suchen jüngere Internetnutzer einen Ort, an dem sie sich ernsthaft ausleben können (und der frei ist von übermäßig kuratierten, ambitionierten und FOMO-geprägten Inhalten wie auf Instagram und TikTok).
To-do-Liste:
- Reduziert die persönlichen Beiträge zugunsten von professionellem Content und Posts, die eurer Fachwissen hervorheben.
- Vorrangig solltet ihr jedoch euer persönliches Netzwerk und eure Follower-Basis ausbauen (auf LinkedIn reagieren die Nutzer am besten auf Inhalte, die von Personen gepostet werden, die sie im echten Leben kennen oder mit denen sie online vertraut sind).
- Stärkt euch oder eure Marke als Fachexperte.
- Bringt eure LinkedIn-Strategie auf Vordermann und bleibt aktiv.
- Ignoriert die aufstrebende Gen Z auf der Plattform nicht (greift einfach auf unseren LinkedIn-Post-Generator zu, wenn ihr nicht wisst, wie die Generation Z spricht).
10. TikTok Shop wird Authentizität wieder in den Vordergrund rücken
Wir haben den großen TikTok-E-Commerce-Boom schon seit geraumer Zeit prognostiziert. Es hat uns dennoch überrascht, wie schnell sich die Für-Dich-Seite mit dem US-Start von TikTok Shop im September 2023 in eine Shopping-App verwandelt hat.
Nur wenige Monate später steht TikTok im Mittelpunkt des Social-Shopping-Trends. Der hauseigene Storefront- und Fulfillment-Service der App entwickelt sich schnell zu einem Favoriten von Influencern. Und wenn ihr in letzter Zeit viel gescrollt habt, wisst ihr bereits, dass der Algorithmus Nutzer zu belohnen scheint, die den Shop promoten.
Da TikTok auch den Versand und das Fulfillment übernimmt, gibt es weniger Anreize für Leute, die Geld verdienen wollen, ihren Vertrieb und Affiliate-Belohnungen außerhalb der App abzuwickeln.
Aber keine Rosen ohne Dornen. TikTok-Nutzer berichten bereits von Betrügereien und Fälschungen und stellen die Seriosität von Creators in Frage. Auch die Anzahl der „Deinfluencing”-Inhalte, d. h. Content, der Nutzern hilft, übermäßige Ausgaben und Impulskäufe zu vermeiden, hat stark zugenommen.
Was bedeutet das nun für Verkäufer? Abgesehen vom Offensichtlichen — sie müssen ihre Produkte sozusagen schon gestern auf TikTok eingestellt haben — gehen wir davon aus, dass Creators, die ihre Waren auf eine authentischere Weise bewerben, den größten Erfolg im TikTok Shop haben werden.
Möglicher Weise setzen Influencer stärker auf Produktplatzierungen und lösen sich von den offenen Werbetaktiken, die TikTok Shop bietet.
To-do-Liste:
- Wenn ihr dazu berechtigt seid, stellt eure Produkte in den TikTok-Shop ein.
- Bewerbt eure Produkte auf eine Art und Weise, die sich authentisch und nicht rein verkaufsorientiert anfühlt (das hat TikTok von Anfang an so besonders gemacht).
- Behaltet eure TikTok-Analytics genau im Auge, wenn ihr beginnt, auf TikTok zu verkaufen. Achtet darauf, ob eure Promovideos besser abschneiden als die anderen.
- Versucht es mit Produktplatzierungen im Sitcom-Stil (beiläufige Einbindung von Produkten in Videos, ohne sie ausdrücklich zu erwähnen).
11. Ihr braucht keine BeReal-Strategie
Hand hoch, wer hat 2023 noch auf BeReal gewettet?
Die Echtzeit-Selfie-App hat 2022 unsere Herzen, Köpfe und Marketingstrategien erobert, und warum auch nicht? Ein endloser Feed mit ungefilterten, spontanen Aktualisierungen schien das perfekte Gegenmittel zu den stark kuratierten Instagram-Feeds zu sein.
Aber die Popularität der App kam und ging wie die verschwindenden Selfies, die sie so reizvoll machte. Obwohl BeReal auf dem Höhepunkt seiner Popularität über 73 Millionen aktive Nutzer hatte, zeigen aktuelle Statistiken, dass nur noch ein Drittel dieser Nutzer auf der Plattform aktiv ist.
Leider haben wir keine großen Hoffnungen auf ein Auferstehen von BeReal — zumindest nicht für Marken. Und das ist der Grund: Der schnelle Aufstieg und Fall der App wirft ein Schlaglicht auf einen breiteren, markanteren Social-Media-Trend. Heutzutage sind die Nutzer schnell bereit, neue Trends anzunehmen, aber sie sind noch schneller bereit, sie wieder aufzugeben.
Der stetige Rückgang der monatlichen Nutzerzahlen von BeReal beweist, dass die Nutzer — insbesondere die der Gen Z — die App schnell wieder deinstallieren, sobald der Reiz des Neuen verblasst.
To-do-Liste
- Schreibt BeReal nicht ganz ab. Behaltet euren Benutzernamen und die Trends im Auge. Einige Apps sprechen zwar nicht die breite Masse an, sind aber dennoch in speziellen Nischen und bei bestimmten Bevölkerungsgruppen sehr beliebt.
- Beachtet, dass BeReal euren Account löscht, wenn er zwei Jahre lang inaktiv ist. Schaut also von Zeit zu Zeit vorbei und postet ein, zwei Selfies.
- Behaltet im Hinterkopf, dass Plattformen selbst Mikrotrends sein können. Steigt ein, solange sie angesagt sind, aber setzt nicht alles auf eine Karte und erwartet nicht, dass sie langfristig erfolgreich sind.
12. TikTok wird auch in Zukunft die Wiege der Videotrends bleiben
Kennt ihr diese TikTok-Witze darüber, dass Reels der Ort ist, an dem Trends sterben? Nein? Hier ist ein Beispiel:
Die Gedanke dahinter: Social-Media-Trends machen auf Reels die Runde, nachdem sie auf TikTok aufgetaucht — und manchmal längst Schnee von gestern sind.
Aber um es klar zu sagen: Auch wenn Reels bei neuen Trends ein wenig hinterherhinken, sind sie immer noch ein sehr relevantes (und ständig wachsendes) Format. Eure Marke sollte sie auf jeden Fall nutzen.
Abgesehen davon ist die Trend-Pipeline von TikTok zu Reels real.
Die Zielgruppe von TikTok ist jünger als die von Instagram, und die Plattform ist ihrem Meta-Konkurrenten in Bezug auf Bearbeitungsfunktionen, Filter und Audioclips immer ein paar Schritte voraus. Außerdem ist sie von Natur aus kreativer und verrückter als Instagram (mehr dazu im nächsten Abschnitt).
Das weist darauf hin, dass TikTok vorerst der Champion der Kurzvideotrends bleiben sollte — und wenn ihr die Plattform im Blick behaltet, könnt ihr euren auf Instagram fokussierten Konkurrenten einen Schritt voraus sein.
To-do-Liste:
- Scrollen! Eure Für-Dich-Seite ist voll von Content-Trends, die darauf warten, entdeckt zu werden.
- Achtet darauf, wie Marken bei Trends mitmachen und wie ihr Publikum darauf reagiert.
- Nehmt die Ideen, die für euer Unternehmen und eure Social-Media-Ziele am relevantesten erscheinen, in euren Content-Kalender auf — und beginnt mit dem Testen!
- Wenn ihr in einer stark regulierten Branche arbeitet (oder noch nicht bereit zum öffentlichen Filmen und Posten seid), solltet ihr einen anonymen („Burner”)-Account einrichten, um auf dem Laufenden zu bleiben und dort zu posten.
13. Der ausgeflippte Social-Media-Manager wird sich ein wenig beruhigen
Es ist euch sicher aufgefallen, dass Marken in den letzten Jahren immer lustiger und gewagter mit ihren Online-Personas umgehen. Dieser Social-Media-Trend überschnitt sich nicht zufällig mit dem Aufstieg von TikTok zu einem B2C-freundlichen Netzwerk. Schließlich handelt es sich um eine Entertainment-Plattform, und Unternehmen, die ihr TikTok-Publikum nicht unterhalten können, sollten vielleicht besser woanders nach Erfolg suchen.
So entstand mehr oder weniger die Figur des verrückten Social-Media-Managers. Social-Media-Manager haben sich die Sprache des Internets angewöhnt (Nischen-Memes, kantiger Humor, obskurer Gen-Z-Jargon, Trend-Sounds usw.), um nachvollziehbare, oft chaotische, manchmal leicht schockierende — aber unter dem Strich ansprechende — Inhalte zu erstellen.
Für einige Vorreiter (Hallo Duolingo, hi Scrub Daddy) hat es sich gelohnt, frech zu werden und die Erwartungshaltung zu untergraben, was ihnen zum viralen Erfolg verhalf und andere dazu inspirierte, ihrem Beispiel zu folgen. Es dauerte nicht lange, da postete eine Pizzakette über gefüllte Krustentiere (?!?), ein Reisetaschenhersteller erklärte seinem Publikum von „Idioten”, die nicht wüssten, wie man Gurte anbringt, sie sollten „die Klappe halten”. Und jeder zweite Marken-Account beschwerte sich in der ersten Person über seinen Chef.
Und dann wurde es langsam langweilig. Je mehr Marken sich in das Chaos stürzten, desto weniger authentisch fühlte sich die Stimme der zum Clown mutierten Social-Media-Manager an. Weil so viele auf den Comedy-Zug aufsprangen, gingen der Schockeffekt und ein Großteil des ursprünglichen Reizes baden. Und vergessen wir nicht die armen Seelen, die es versehentlich etwas zu weit trieben und sich die Finger verbrannten.
Gibt es also einen goldenen Mittelweg? Überwiegt das Risiko eines Imageschadens, wenn man witzig und sympathisch ist? Stirbt der Typus des durchgeknallten Social-Media-Managers langsam aus?
Die Antwort lautet: Es ist kompliziert.
Der abgefahrene Social-Media-Manager ist das ganze Gegenteil von einem Social-Media-Marketer, der durch unflexible Markenrichtlinien, komplizierte Freigabeverfahren und Führungskräfte, die Social Media nicht verstehen, eingeschränkt wird. Und die meisten Unternehmen würden davon profitieren, wenn sie eine glaubwürdige Online-Persönlichkeit aufbauen, lernen, die Sprache ihrer Zielgruppe zu sprechen, und den Social-Media-Managern mehr kreativen Freiraum geben.
Wer sich dazu entschließt, ein wenig aus der Reihe zu tanzen, muss sicherstellen, dass dies Teil einer intelligenten Strategie ist (gründliche Zielgruppenforschung und klare Ziele) und nicht bloß das Posten nicht freigegebener Witze durch die einzige chronisch online lebende Gen-Z-Person im Team.
To-do-Liste:
- Baut innerhalb eurer Firma Vertrauen in euer Social-Media-Team auf. Social-Media-Manager kennen sich mit Social Media besser aus als Führungskräfte — ihr Urteil sollte immer ernst genommen werden.
- Sorgt dafür, dass sich alle darüber einig sind, was gar nicht geht. Nehmt nicht verhandelbare Punkte in eure Social-Media-Richtlinien auf (z. B. beleidigende Sprache, zweideutige Witze). Seid konkret.
- Überarbeitet die Freigabe-Workflows für Social Media. Stellt sicher, dass euer Prozess kreative und zeitlich passende Ideen nicht behindert.
- Achtet darauf, wie die Menschen in eurem Marktsegment kommunizieren. Wie zwanglos sind sie? Welche Art Witze machen sie? Überlegt, wie sich dieser Kommunikationsstil mit euren Social-Media-Zielen vereinbaren lässt. Überarbeitet euren Styleguide anhand dieser Erkenntnisse.
- Wenn ihr in einer stark regulierten Branche tätig seid oder eure Zielgruppe eher seriöser ist, solltet ihr nichts erzwingen. Extrem schräger Humor ist vielleicht nichts für euch — und das ist auch in Ordnung.
14. Social Media bewegt sich noch nicht ins Metaversum
Die Jahre 2021 und 2022 waren geprägt von Nachrichten über Mark Zuckerbergs damals neues Projekt, das Metaversum.
Da Meta vor allem als Social-Media-Unternehmen bekannt ist (die Heimat von Facebook, Messenger, Instagram, WhatsApp und ab 2023 Threads), fragten sich Social-Media-Manager überall zu Recht, wie das Metaverse den Social-Media-Bereich — und ihre Arbeit — verändern würde.
Aber Ende 2023 wurde es still ums Metaverse — zumindest im Kontext mit Social Media.
Seit Zuckerberg 2023 als „Jahr der Effizienz” ausrief und umfangreiche Sparmaßnahmen ergriffen hat, ist das teure Metaversum-Projekt aus dem Rampenlicht verschwunden — aber es wurde nicht völlig gekippt. Meta investiert weiterhin in das Projekt, vor allem im Gaming-Segment. Dies deckt sich mit unabhängigen Prognosen darüber, wie das Metaverse in den kommenden Jahren Geld verdienen wird:
Wie ist es also um die Zukunft des Metaverse bestellt? Die Zeit wird es weisen. Aber soweit wir wissen, ist Social Media noch nicht in der virtuellen Realität angekommen.
To-do-Liste:
- Behaltet die Branchennachrichten im Auge, um neue Entwicklungen mitzubekommen.
- Wenn ihr einen Freund mit einem VR-Set habt, spielt eine Runde Minigolf mit ihm — es macht Spaß!
15. Social-Media-Manager und KI werden beste Freunde
Stiehlt euch ChatGPT den Job? Müsst ihr euch als Prompt Engineer neu erfinden? Sind KI-geschriebene Inhalte gut genug, irgendwie ok oder absoluter Schrott?
Das Urteil der LinkedIn-Vordenker steht noch nicht fest, aber wir haben einige Antworten.
Kurz gesagt: wir halten Generative KI für ein sehr wertvolles Tool für versierte Marketer. Es wird euch nicht den Job wegnehmen (es sei denn, ihr taugt nichts — und wir wissen, dass das nicht stimmt!). Die KI wird euch die Arbeit erleichtern und hilft euch, schneller zu besseren Ergebnissen zu kommen.
Und wir haben den Beweis. Das Hootsuite-Team hat ein Experiment durchgeführt, bei dem wir einen menschlichen Texter gegen ChatGPT auf X (Ex-Twitter) antreten ließen. Die Ergebnisse waren interessant — ChatGPT generierte mehr Engagement, aber die von Menschen getexteten Bildunterschriften erhielten mehr Impressions. Ihr merkt, worauf wir hinauswollen: Menschen und KI sind ein gutes Team.
KI kann dabei helfen, Wörter schneller auf die Seite zu bringen, Ideen zu sammeln und viele Versionen einer bestimmten Nachricht zum Testen zu erstellen. Aber Social-Media-Manager sind und bleiben der Kopf des Ganzen.
Tools wie ChatGPT verschaffen euch mehr Zeit für Gedanken über eure Ziele, die Interaktion mit eurer Social-Media-Zielgruppe, dem Testen neuer Taktiken, dem Messen von Ergebnissen und so weiter.
Einfach ausgedrückt: KI wird euch helfen, zum strategischeren Social-Media-Marketer zu werden.
To-do-Liste:
- Nehmt euch etwas Zeit, um mit einem kostenlosen KI-Tool wie ChatGPT herumzuspielen. Wenn ihr jetzt ein wenig Zeit investiert, werdet ihr in Zukunft sehr viel Zeit sparen.
- Probiert OwlyWriter AI aus, ein KI-Tool, das Hootsuite speziell für Social-Media-Manager entwickelt hat. Ihr könnt es verwenden, um:
- von Grund auf neue Social-Media-Beschreibungen in einem bestimmten Tonfall zu erstellen.
- Posts auf Basis eines Links zu schreiben (z. B. eines Blogbeitrags oder einer Produktseite).
- Ideen für Posts auf Grundlage eines Keywords oder oder Themas zu generieren (und dann Beiträge zu schreiben, die die Idee, die euch am besten gefällt, ausformulieren).
- eure erfolgreichsten Posts für die Zweit- oder Mehrfachverwertung zu identifizieren.
- relevante Beschreibungen für kommende Feiertage zu erstellen.
- … und dann plant ihr diese Beiträge ganz einfach so, dass sie zu den optimalen Zeiten auf all euren Social-Media-Profilen veröffentlicht werden.
OwlyWriter AI generiert Social-Media-Bildunterschriften und Content-Ideen für jedes soziale Netzwerk. Blitzschnell und absolut einfach.
30-Tage kostenlos testen16. An YouTube Shorts führt kein Weg mehr vorbei
Erinnert ihr euch an den Start von YouTube Shorts in 2021? Viele taten das als einen weiteren „TikTok-Klon” ab und erstellten lieber wie gewohnt Content für vertraute Netzwerke.
Wenn wir könnten, würden wir uns in diese nicht allzu fernen Tage zurückversetzen und uns gründlich den Kopf waschen. Denn YouTube Shorts sind mehr als nur eine Eintagsfliege.
Laut Google Trends stieg das Interesse der US-Amerikaner an YouTube Shorts (im Allgemeinen ein verlässlicher Indikator für das Interesse von Unternehmen an der Plattform) seit 2021 um mehr als 500 %.
Das ist auch nicht nur ein Phänomen in den USA. 2022 wurden 1,5 Milliarden monatlich aktive YouTube-Shorts-Nutzer gezählt. Im Jahr 2023 soll diese Zahl um eine weitere halbe Milliarde steigen.
Wer dem Format treu geblieben ist, verzeichnet große Gewinne. Wenn ihr Shorts noch nicht nutzt, ist es nicht zu spät für den Einstieg.
Auf unserem eigenen Hootsuite-Labs-Kanal haben wir erst im April 2023 damit begonnen, regelmäßig Shorts zu posten. Inzwischen verzeichnen wir jede Woche Tausende von Views, Hunderte von Likes und einen beachtlichen Strom neuer Kanalabonnenten.
Wenn ihr bereits einen YouTube-Kanal habt, könnten Kurzfilme eine große Chance bieten, um ein neues Publikum zu erreichen. (Und falls ihr bereits TikToks oder Instagram Reels erstellt, verfügt ihr über eine Bibliothek mit kurzen Videoinhalten, die nur darauf warten, wiederverwendet zu werden).
Say hello to content links!
🩳 Edit any Short in Studio Desktop
🔗 Add a link to any related video, long, Short, or Live, public or private
🤳 Get a one-click, Remix-style button right on the Short
🤔 Use it to bridge Shorts to long-form, link multi-part Shorts, drive to live,… pic.twitter.com/tjmYqEWEdZ— YouTube Liaison (@YouTubeLiaison) August 10, 2023
Ihr könnt eure Kurzfilme sogar mit jedem verwandten YouTube-Video verlinken: lang, kurz, öffentlich oder privat. Das ist eine ausgezeichnete Taktik, um Abonnenten auf der Plattform zu gewinnen, die bereits als eine der Creator-freundlichsten Plattformen überhaupt gilt.
Wenn ihr also noch auf einen Anstoß wartet, um bei YouTube Shorts mitzumachen, dann ist dies euer offizieller freundlicher Stupser.
To-do-Liste:
- Falls ihr noch keinen habt, sichert euch euren YouTube-Kanal.
- Schaut euch YouTube Shorts an, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, was auf der Plattform ankommt.
- Stellt die Basics für eure Shorts-Marketingstrategie zusammen.
- Verwendet eure vorhandenen Kurzvideos (TikToks, Reels) weiter, die auf anderen Plattformen gut gelaufen sind.
- Nutzt Hootsuite, um eure Shorts im Voraus zu planen und die Performance zu analysieren.
Zur Recherche
Wir haben Untersuchungen aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, um euch datengestützte Prognosen vorzulegen:
- Social-Media-Trend-Report 2024 von Hootsuite, sowie diese nach Branchen aufgeschlüsselten Ressourcen:
- Pew Research
- eMarketer
- Google Trends
- Statista
- und mehr!
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