Die Spielregeln in den sozialen Medien ändert sich ständig. Taktiken, die noch gestern direkt zum Erfolg führten, sind heute vielleicht schon überholt. Social Media-Experten müssen also ständig dranbleiben und öfter als es ihnen lieb ist, bewährte Konzepte aufgeben.
Cross-Promotion löst Cross-Posting ab. Steigen Sie um.
Eine Zeitlang sah es so aus, als wäre Cross-Posting der Weisheit letzter Schluss. Mit dieser Methode ließen sich Inhalte schnell und einfach auf mehreren Kanälen zugleich teilen. In jüngster Zeit ist es jedoch die Cross-Promotion, die aufgrund ihrer strategischen Vorteile an Aufmerksamkeit gewinnt.
In diesem Beitrag schauen wir uns die Unterschiede zwischen den beiden Taktiken an und erklären, warum Cross-Promotion im Endeffekt besser funktioniert. Ja, wir geben es hiermit ganz offiziell zu – wir setzen auf Cross-Promotion. Warum, das werden Sie gleich erfahren.
Bonus: Erfahren Sie in unserem Schritt-für-Schritt-Leitfaden, wie Sie eine Social Media-Strategie erstellen und Ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken mit Hootsuite optimieren.
Cross-Posting kontra Cross-Promotion: Worin besteht der Unterschied?
Cross-Posting
Cross-Posting meint den Vorgang der Veröffentlichung ein und derselben Nachricht, die einen einzigen Inhalt präsentiert, auf mehreren Social Media-Kanälen.
Nehmen wir an, Sie wollen einen bestimmten Artikel promoten. Bei der Cross-Posting-Methode veröffentlichen Sie den Link zu Ihrem Beitrag mit genau derselben Überschrift (und derselben Mediendatei, so vorhanden) auf Twitter, Facebook, LinkedIn usw.
Für vielbeschäftigte Social Media-Vermarkter hat Cross-Posting sicher seinen Reiz – es ist einfach und kann Ihnen jede Menge Zeit sparen, wenn Sie mit einem Mehrfach-Uploader arbeiten. Doch das Cross-Posting in den sozialen Medien hat auch seine Grenzen – vor allem, wenn es um die Kompatibilität zwischen den Kanälen angeht.
Sehen wir uns zum Beispiel die Instagram-Funktion an, die ein automatisches Posten auf Twitter ermöglicht. Auf den ersten Blick spart so eine automatisierte Veröffentlichung wirklich Zeit, weil Sie auf diese Weise ja gleich zwei Kanäle gleichzeitig aktualisieren können.
Wer sich etwas näher damit befasst, stellt fest, dass dieser Ansatz seine Nachteile hat, weil die beiden Plattformen nicht hundertprozentig kompatibel sind.
Das Teilen von Fotos auf Twitter über Instagram war mal ganz einfach – Sie konnten Fotos nahtlos aus Instaland in die Twittersphäre stellen. Diese guten Zeiten sind vorbei. Seit Instagram von Facebook übernommen wurde – und es mit dem direkten Zugriff auf Twitter vorbei war.
Im Prinzip ist das automatische Posten nach wie vor möglich, aber es sieht nicht gut aus. Wo einst schöne Bilder zu sehen waren, wandeln automatisch veröffentlichte Tweets diese Bilder nun in Links um (die noch dazu häufig abgeschnitten wirken).
Das Ergebnis: eine Chronik voll bildfreier Tweets und unansehnlicher Links.
Mit Apps von Drittanbietern wie IFTTT lässt sich dieses Problem zwar lösen – aber je mehr Tools Sie verwenden müssen, desto länger dauert es, einen Post zu veröffentlichen. Im Grunde genommen wollten Sie mit dem Cross-Posting doch Zeit sparen…
Cross-Promotion
Bei Cross-Promotion dreht sich alles um die Bewerbung von Inhalten durch individuelle Nachrichten für jeden Social Media-Kanal. Cross-Promotion erfordert zwar ein bisschen mehr Zeit als Cross-Posting, erhöht aber Ihre Chancen, eine echte Verbindung zur speziellen Nutzerbasis jeder Plattform herzustellen.
Ein großartiges Beispiel für angewandte Cross-Promotion zeigen die Kundenservice-Gurus von Zendesk. Auf den nachfolgenden Screenshots, die beide denselben Inhalt bewerben, können Sie sehen, wie das Zendesk-Team individuelle Bildunterschriften erstellt, die sich perfekt für seine Zielgruppen auf Twitter und LinkedIn eignen.
Rate how well your organization is aligned on key #custserv strategies with @Forrester's self-assessment tools. https://t.co/Y8edNgnsIc pic.twitter.com/PztVQlq9Mu
— Zendesk (@Zendesk) April 6, 2017
Und gleich noch ein Beispiel – diesmal von den App-Koryphäen Zapier, die uns hiermit zeigen, wie sie ihre Bildunterschriften so maßschneidern, dass sie bei ihren Zielgruppen auf Twitter und Facebook den größtmöglichen Effekt erzielen.
Did you know there are 4 different types of content calendars? Learn how to choose the best one for your team. https://t.co/kB7pTZi7w0 pic.twitter.com/1cDbgqj1uJ
— Zapier (@zapier) April 13, 2017
Die Vorteile von Cross-Promotion in den sozialen Medien
Sie drücken sich in der Sprache der jeweiligen Plattform aus.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen auf eine Party, wo jeder Spanisch spricht – und versuchen dann, den Gästen eine Geschichte auf Japanisch zu erzählen. Es dürfte nicht lange dauern, bis das Interesse der Anwesenden erlahmt.
Dasselbe gilt für Bildunterschriften, die nicht zur Persönlichkeit eines bestimmten Netzwerks passen. Auf einer visuell orientierten Plattform wie Instagram empfiehlt es sich beispielsweise gar nicht, eine ernste und textlastige Nachricht zu teilen.
Arbeiten Sie aber mit Cross-Promotion, dann können Sie Ihren Content weiterhin zielgerichtet bewerben, indem Sie Ihre Nachricht an die Tonalität der von Ihnen genutzten Netzwerke anpassen.
Sie erhöhen die Reichweite Ihrer Inhalte.
Alles klar – Ihre Marke veröffentlicht wirklich bemerkenswerten Content. Aber was nutzt das alles, wenn Sie damit Ihre Zielgruppe nicht erreichen?
Mit einfachen Cross-Promotion-Verfahren – wie zum Beispiel dem Hinzufügen von Social-Tabs auf Facebook (mehr dazu im folgenden Abschnitt) – können Sie die Reichweite Ihrer Inhalte erhöhen, indem Sie es den Leuten leichter machen, von einem Social Media-Netzwerk zum anderen zu springen.
7 Best Practices für Cross-Promotion
1. Setzen Sie auf starke Überschriften oder Nachrichten, um die Aufmerksamkeit der Leser zu wecken.
Jeder weiß, wie wichtig eine Überschrift oder ein gelungener Social Media-Nachrichtentext ist, wenn es um Klicks und Shares geht. Gleichzeitig scheinen aber viele zu vergessen, dass es Zeit und Arbeit kostet, die richtige Überschrift zu finden.
Greifen Sie dabei nicht auf Clickbaiting-Ideen zurück, von denen Sie sich mehr Klicks erhoffen. Sie sollten vielmehr den Mittelweg zwischen einer klaren, deutlichen Aussage und einem emotionalen Leseerlebnis suchen. Es gibt nichts Schlimmeres, als jemanden dazu zu bringen, eine Nachricht anzuklicken – damit er dann bei einem Inhalt landet, der nicht hält, was Sie versprochen haben.
Nehmen Sie sich die Zeit, und überlegen Sie sich unterschiedliche Textversionen. Sind Sie mit Ihrer Ausbeute zufrieden, können Sie Ihre Nachrichten testen. Promoten Sie denselben Inhalt mit unterschiedlichen Botschaften, und beobachten Sie, welche Version wie abschneidet. So lernen Sie, welche Art von Nachricht bei Ihrer Zielgruppe am besten ankommt. Testen Sie ständig! Das Publikum und sein Geschmack können sich sehr schnell verändern.
2. Machen Sie das Beste aus Ihrem Content, indem Sie ihn auf relevanten Kanälen teilen.
Nicht alle Inhalte müssen überall geteilt werden – manche eignen sich für bestimmte Netzwerke am besten. So wird zum Beispiel eine Stellenausschreibung am ehesten für Ihre LinkedIn-Follower und weniger für Ihre Instagram-Fans interessant sein.
3. Optimieren Sie Ihre Inhalte für jedes Netzwerk.
Für jedes Social Media-Netzwerk gelten ungeschriebene Regeln und Erwartungen für das Teilen von Inhalten. Content, der unter Berücksichtigung dieser Erwartungen erstellt wird, schneidet um einiges besser ab.
Bevor Sie Ihren Content posten, sollten Sie also sichergehen, dass Ihre Bildunterschriften der Veröffentlichungsstruktur und den Regeln des jeweiligen Netzwerks – wie z. B. der aktuellen Zeichenbeschränkung von Twitter – entsprechen. Bei Twitter sorgt eben diese Zeichenbeschränkung für kraftvolle und auffordernde Texte. Auf Netzwerken wie Facebook – wo es um persönliche Beziehungen geht – funktionieren längere oder erzählende Bildunterschriften eindeutig besser.
Achten Sie auch darauf, keine netzwerkspezifischen Elemente im falschen Social Media-Netzwerk zu teilen – etwa den Twitter-Namen einer Person mit einer @-Erwähnung in einem Facebook-Post.
4. Verwenden Sie UTM-Parameter, um die Leistung von Inhalten zu verfolgen, die Sie auf verschiedenen Netzwerken geteilt haben.
Wie jeder Social Media-Vermarkter weiß, müssen Sie den ROI belegen um Ihr gesamtes Unternehmen von Ihrer Strategie zu überzeugen.
Um zu ermitteln, wie gut sich Ihre Links in den diversen Social Media-Kanälen schlagen, sollten Sie UTM-Parameter für Ihre Inhalte einrichten. Mit Hilfe dieser UTM-Codes können Sie die Leistung Ihres Contents – aufgeschlüsselt nach Netzwerken – in Google Analytics überprüfen. Sie brauchen dafür keinerlei Programmierkenntnisse und können sofort loslegen.
5. Staffeln Sie Ihre Social Media-Beiträge.
Es gibt keinen Grund dafür, all Ihre Posts auf allen Netzwerken zeitgleich abzufeuern. Viel besser: orientieren Sie sich an den optimalen Veröffentlichungszeiten für jedes Netzwerk.
Halten Sie sich bei Ihren Social Media-Veröffentlichungen an einen Zeitplan. Mit einem Social Media Management-Tool wie Hootsuite können Sie Ihre Nachrichten im voraus terminieren und müssen nicht dauernd ein Auge auf Ihren Kalender werfen.
Wenn Sie Ihre Nachrichten vorausplanen, stellen Sie sicher, dass Sie in regelmäßigen Abständen posten. Sobald sich die Zielgruppe an Ihr Timing gewöhnt hat, werden die Leute von selbst nachsehen, sobald sie neue Inhalte von Ihnen erwarten. Auch so können Sie mehr Markentreue aufbauen. Und das sorgt wiederum für höhere Klickraten und mehr der Interaktionen.
6. Fügen Sie auf Ihrer Facebook-Seite Social-Tabs hinzu.
Sie können die Verbindung zwischen Ihren Social Media-Kanälen noch weiter stärken, indem Sie auf Ihrer Facebook-Seite Social-Tabs hinzufügen. Zusätzliche Facebook-Tabs erstellen Sie am besten mit Apps von Drittanbietern (wie powr.io oder Woobox). Instagram lässt sich direkt über Facebook selbst hinzufügen: So geht’s.
7. Bauen Sie einen deutlichen Call to Action ein.
Ihre Follower haben Ihre Nachricht gesehen – doch was passiert danach? Die sozialen Medien sollen weiter gefasste Geschäftsziele unterstützen. Also sollten auch Ihre Social Media-Posts einen Zweck haben, der über das bloße Sehen und „Liken“ hinausführt.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich am Ende jedes Ihrer Social Media-Posts ein konkreter Call To Action (= Handlungsaufforderung, CTA). Gute CTAs für die sozialen Medien sind beispielsweise:
- das Angebot weiterführender Informationen zum Thema in einem Blog-Beitrag oder einer per Download verfügbaren Ressource
- die Anregung, sich für einen kostenlosen Test Ihres Produkts anzumelden
- die Aufforderung, einen speziellen Social Media-Code anzugeben, und sich so einen Rabatt in einem Ihrer Ladengeschäfte zu sichern
- die Ankündigung eines möglichen Gewinns für eine bestimmte Handlung, z. B. Follower zu werden oder einen Inhalt zu teilen
Der gelegentliche Einsatz von Cross-Posting wird Ihren Social Media-Maßnahmen letzten Endes auch nicht schaden. Wenn Sie das meiste aus Ihrem Content herausholen wollen, ist Cross-Promotion allerdings eindeutig die bessere Methode.
Nutzen Sie für den Anfang einen Social Media-Kalender. So behalten Sie die Inhalte, die Sie via Cross-Promotion teilen, stets im Auge. Eine leicht verständliche Kalendervorlage finden Sie in unserem Blog.
Mit Hootsuite veröffentlichen und terminieren Sie Inhalte ganz einfach in mehreren Kanälen gleichzeitig – mit individuellen Nachrichten für jeden Ihrer Social Media-Kanäle.